MIN Wild 2-19

Die Minnesota Wild und die Vancouver Canucks haben sich am Montag im Xcel Energy Center in St. Paul einen spektakulären Schlagabtausch geliefert. Nach einem fulminanten Comeback setzten sich die Gastgeber aus dem State of Hockey mit 10:7 durch und verlängerten dadurch ihre Punkteserie auf sechs Spiele (5-0-1). Neun der siebzehn Tore in diesem denkwürdigen Match fielen im letzten Drittel. Kirill Kaprizov, Joel Eriksson Ek (beide Wild) und J.T. Miller (Canucks) erzielten jeweils einen Hattrick. Der Österreicher Marco Rossi steuerte einen Treffer zum Sieg von Minnesota bei. Auf der Gegenseite verbuchte der Schweizer Pius Suter drei Assists.

VAN@MIN: Rossi bezwingt DeSmith

Lange Zeit sah es nicht danach aus, als würden die Hausherren etwas zu feiern haben. Nach 34 Minuten lagen sie 2:5 hinten. Aber ein Powerplay-Tor von Mats Zuccarello kurz vor Ablauf des Mitteldrittels zum 3:5 wirkte als Initialzündung für die Wild. Sie nahmen das Momentum mit in den Schlussdurchgang und legten in den ersten zwei Minuten drei weitere Überzahltreffer in einer Zeitspanne von gerade einmal 75 Sekunden nach. Zweimal Eriksson Ek und einmal Kaprizov hießen die Torschützen. Damit war Minnesotas Torhunger jedoch längst nicht gestillt. Rossi und wiederum Kaprizov stellten den Zwischenstand gegen weiterhin taumelnde Canucks bis zur 46. Minute auf 8:5.

„Unser Powerplay lief wie geschmiert. Es fühlte sich großartig an, als wir ein Tor nach dem anderen gemacht haben“, sagte Kaprizov mit Blick auf das imposante Überzahlspiel der Wild, mit dem sie den Grundstein zum Sieg legten.

Allerdings geriet der doppelte Punktgewinn kurzzeitig noch einmal in Gefahr. Denn der Spitzenreiter der Pacific Division fing sich nach seinen desaströsen sieben Minuten mit sieben Gegentoren wieder. Nikita Zadorov (49.) und Brock Boeser (58.) verkürzten den Rückstand auf 7:8. Im Anschluss warfen die Canucks alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzielen. Sie nahmen ihren Torhüter Casey DeSmith zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Aber die Maßnahme brachte nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: Mit zwei Empty-Net-Goals durch Jonas Brodin (59.) und Kaprizov (60.) machte es Minnesota am Ende zweistellig.

Nie zuvor in der Franchise-Geschichte hatten die Wild zehn Tore in einer Partie geschossen. Sie sind das dritte Team in dieser Saison, denen dieses Kunststück gelungen ist. Die anderen beiden Mannschaften, die das vollbrachten, waren die Pittsburgh Penguins (4. November) und die Canucks (2. November). Die sieben Treffer im dritten Abschnitt bedeuteten ebenfalls einen Klubrekord für Minnesota in Bezug auf eine einzelne Periode.

Mit ihren sechs Zählern (drei Tore, drei Assists) egalisierten Erikson Ek und Kaprizov die Franchise-Bestleistungen für die meisten Scorerpunkte von Wild-Spielern in einer Begegnung. Marian Gaborik war der einzige Akteur, der dies vorher geschafft hatte.

Mit seinem Hattrick im dritten Abschnitt stellte Kaprizov zudem seinen eigenen Wild-Rekord für die meisten Tore in einem Durchgang ein. Am 12. März 2021 war ihm das zum ersten Mal geglückt. Der Flügelstürmer ist darüber hinaus nach Kevin Fiala (vier Assists am 22. April 2022) der zweite Spieler von Minnesota, der vier Punkte in einem Drittel fabrizierte. Neben seinem Dreierpack hatte Kaprizov in den letzten 20 Minuten gegen die Canucks noch einen Assist zu verzeichnen.

Eriksson Ek erläuterte, was zur Wende im Duell mit den Canucks führte: „Der Anschlusstreffer von ‚Zuc‘ fiel genau zum richtigen Zeitpunkt. Und als wir gleich nach Wiederbeginn ein weiteres Mal getroffen haben, sind wir richtig ins Rollen gekommen. Das Ganze wirkte im letzten Drittel fast wie ein Juniorenspiel, bei all den vielen Toren. Mir hat das ganz gut gefallen, aber ich weiß nicht, was die Trainer darüber gedacht haben.“

Durch den fünften Sieg in sechs Spielen haben sich die Chancen der Wild hinsichtlich der Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs verbessert. Nach 55 Begegnungen haben sie jetzt 58 Punkte (26-23-6) auf dem Konto. Der Rückstand auf die zweite Wildcard in der Western Conference beträgt zwei Zähler.

Für Minnesota steht in dieser Woche noch ein drei Stationen umfassender Roadtrip auf dem Programm. Erster Gegner sind am Dienstag die Winnipeg Jets (8 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 2 Uhr MEZ). Am Freitag geben die Wild ihre Visitenkarte bei den Edmonton Oilers ab und am Samstag bei den Seattle Kraken.

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