Predators lose but Josi sets goal record

Die Nashville Predators mit ihrem Schweizer Kapitän Roman Josi haben am Samstagabend (Ortszeit) eine weitere Niederlage einstecken müssen. Die Predators verloren bei den Arizona Coyotes mit 2:3. Und das trotz eines Treffers von Josi, mit dem sich der Schweizer in den Statistiken zum Teil ganz nach oben katapultierte.

Trügerisches Gefühl

Eigentlich hatte Josi vor dem Spiel ein ganz gutes Gefühl, was knappe Partien angeht: „Früh in der Saison haben wir die engen Spiele verloren. Aber ich merke, dass wir da besser werden und diese Spiele gewinnen“, hatte der Kapitän der Predators noch im Vorfeld des Aufeinandertreffens gegen den Divisionsrivalen aus Arizona zu Protokoll gegeben. Es war am Ende auch eine knappe Angelegenheit in der Mullett Arena. Aber aus Josis Sicht eben leider mit dem falschen Ergebnis.

Dabei gab der Kapitän der Predators erneut alles, um seinem Team eine Chance auf Zählbares zu erhalten. Mit fast 28 Minuten Eiszeit war der Berner einmal mehr am längsten auf dem Eis bei den Gästen aus dem US-Bundesstaat Tennessee. Und er war an beiden Treffern der Predators beteiligt. Das zwischenzeitliche 2:1 markierte er selbst, beim 3:2 bekam er einen Assist gutgeschrieben.

Besonderes Tor

NSH@ARI: Josi gelingt Tor aus der Distanz gegen Ingram

Sein neuntes Saisontor wird ihm noch lange im Gedächtnis bleiben. Nicht etwa, weil es besonders schön war. In Überzahl nahm Josi Maß, und zunächst war laut und deutlich das markante Ping zu hören, wenn die Hartgummischeibe auf das Metall des Torgehäuses trifft. Doch dann prallte der Puck an den Rücken von Coyotes-Keeper Connor Ingram (30 Saves) und trudelte von da über die Torlinie. Erinnern wird sich Josi an den Treffer in Arizona, weil es der 167. in seiner NHL-Karriere war.

Damit avancierte er zum treffsichersten Verteidiger in der Franchisegeschichte der Predators und überholte Shea Weber (166). Gleichzeitig rückte er in der ewigen Statistik der besten Torschützen der Predators auf Platz drei. Vor ihm liegen jetzt noch David Legwand (210) und Teamkollege Filip Forsberg (261). „Shea war so eine große Inspiration für mich als Spieler. Er war mein erster Kapitän“, sagte Josi nach der Partie. Von Weber zu lernen, ihn auf dem Eis und abseits des Eises zu sehen, habe einen enormen Einfluss auf seine Karriere gehabt. „Das ist definitiv sehr cool.“

„Er ist einfach der Beste. Wie er die Scheibe bewegt und wie er vom Gegner einfach nicht zu fassen ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Offensive“, meinte Josis Teamkollege Ryan O’Reilly.

Kellers Doppelpack

NSH@ARI: Keller nutzt einen schönen Pass zum 1:0

Und doch wird die Feier ob dieses Meilensteins bei Josi wohl etwas kleiner ausgefallen sein. Denn außer diesem persönlichen Meilenstein hatte die Mannschaft von Trainer Andrew Brunette diesmal nichts zu feiern, weil die Punkte in der Wüste von Arizona blieben. Das lag hauptsächlich an Clayton Keller. Der Stürmer der Gastgeber überwand Juuse Saros (21 Saves) im Tor der Predators zunächst Mitte des ersten Drittels zum 1:0. Wobei hier die beiden Pässe von Dylan Guenther und Sean Durzi zur Vorbereitung am Ende sehenswerter waren als der eigentliche Treffer.

Keller legte nach 80 Sekunden im Mittelabschnitt nach. Entscheidend bei diesem Tor war diesmal das energische Pressing der Gastgeber, die die Predators in deren Verteidigungszone beständig unter Druck setzten, am Ende die Scheibe eroberten und sich durch Kellers 19. Saisontreffer für ihre Mühen belohnten. Für Keller war es der sechste Treffer in den vergangenen sechs Spielen.

Gutes Gespräch

„Ich denke, Keller spielt gerade sein bestes Eishockey“, meinte Coyotes-Trainer Andre Tourigny. „Ich hatte ein Gespräch mit ihm, und er hat sein Spiel auf das nächste Level katapultiert. Das war heute wie ein Playoff-Spiel. Er war fast 24 Minuten auf dem Eis. Das ist nicht ideal, das ist echt hart.“ In dem Erfolg sah der Coach auch eine Belohnung für die guten Leistungen in den vergangenen Wochen. „Wir haben gut gespielt, aber wenn man sich unsere Bilanz anschaut, ist das nicht unbedingt zu sehen. Wir haben einige richtig gute Spieler im Kader, die große Erwartungen haben. Also muss man an einem bestimmten Punkt auch mal was zum Vorzeigen haben. Ich hatte das Gefühl, dass unsere Jungs das Spiel unbedingt gewinnen wollten.“

Josis Anschlusstor war dann die einzige von sechs Möglichkeiten in Überzahl, die die Predators nutzen konnten. Womit Josi und Co. eine ihrer Problemzonen in dieser Saison bestätigten. Denn mit 20,6 Prozent Erfolgsquote liegen sie in dieser Statistik lediglich auf Platz 19 in der Liga.

Michael Carcone stellte Mitte des zweiten Drittels den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Der Angreifer der Gastgeber war gedankenschneller als Gästeverteidiger Tyson Barrie, der nach elf Spielen Verletzungspause sein Comeback gab. Carcone selbst freute sich über den Treffer, da er in der vergangenen Woche zweimal vom Coach zum Zuschauen verdonnert worden war. „Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich würde lügen, wenn ich das nicht sagen würde. Manchmal muss man einfach in den Spiegel schauen. Das habe ich getan. Und ich hatte das Glück, dass ich getroffen habe.“

Novaks Tor zu spät

Das 2:3 der Predators (59.) durch Tommy Novak, als die Gäste einen zusätzlichen Feldspieler auf dem Eis hatten, brachte zwar kurzfristig noch mal etwas Spannung. Mehr wollte für die Gäste allerdings nicht herausspringen. Entsprechend frustriert traten die Gäste die Heimreise an. „Das ist enttäuschend. Wir haben ein paar Mal viele Dinge richtig gut gemacht. Aber wir haben im zweiten Drittel ein bisschen das Momentum verloren“, meinte Brunette. Als die Coyotes dann auf 3:1 erhöht hatten, habe man Schwierigkeiten gehabt, wieder zurück in die Spur zu kommen.

„Es war schwierig“, meinte auch Josi, wobei er ebenfalls hauptsächlich an das zweite Drittel dachte. „Wenn man raus geht und keinen guten Start hat, nachdem man schon zurückliegt, ist es immer schwierig, zurückzukommen. Wir hatten unsere Chancen. Aber ich hatte das Gefühl, dass wir zu viel zugelassen haben.“ Für die Predators ist die Niederlage umso enttäuschender, da sie gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze zustande gekommen ist.

Nashville hat aktuell 51 Punkte auf dem Konto. Das bedeutet Platz vier in der Central Division und den ersten Wild Card Platz in der Western Conference. Arizona hat mit jetzt 47 Zählern nur vier Punkte Rückstand. Am Montag (Ortszeit) können sie zu Hause gegen die Pittsburgh Penguins erneut Boden gut machen. Auch Nashville darf dann zu Hause ran. Aber auch die Aufgabe Florida Panthers wird keine einfache.

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