081723 Roman Josi NSH

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2023/24 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse der wichtigsten personellen Veränderungen, der Schlüsselspieler, der Stärken und Schwächen, der Playoff-Chancen und einem gesonderten Spielerporträt.

In dieser Ausgabe: Roman Josi von den Nashville Predators

Wenn Roman Josi in Kürze an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, bekommt er es in seiner Funktion als Kapitän mit neuen Ansprechpartnern auf der Kommandobrücke zu tun. General Manager David Poile, zu dem der Berner stets ein gutes Verhältnis pflegte, trat zum 1. Juli in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Barry Trotz, der eine erfolgreiche Karriere als Trainer hinter sich hat und nun mit 61 Jahren erstmals als Sportchef in der NHL fungiert. Als neuen Coach engagierten die Predators Andrew Brunette, der zuletzt als Assistent von Lindy Ruff bei den New Jersey Devils tätig war und davor bei den Florida Panthers hauptverantwortlich das Sagen hatte.

Josi sieht die Veränderungen in der sportlichen Führungsebene positiv. "Es ist ein Neuanfang. Wir werden mit Barry viele Gespräche führen. Er hat einen enormen Hockey-IQ und mit Sicherheit viele gute Ideen. Das bringt uns auf jeden Fall weiter", zeigte sich der 32 Jahre alte Berner überzeugt.

Nicht minder gespannt ist Josi nach eigenen Worten auf Brunette, der die Panthers im Oktober 2021 nach dem Rücktritt von Joel Quenneville übernommen hatte und die Mannschaft in der Folge zum Gewinn der Presidents' Trophy als bestes Team der regulären Saison führte. Florida begeisterte die Fans dabei mit herzerfrischendem Offensiv-Eishockey. Genau in dieser Hinsicht klemmte es in der zurückliegenden Saison bei Nashville. Lediglich 223-mal trafen die Predators ins Schwarze, was die fünftschlechteste Ausbeute unter den 32 Teams der Liga darstellte.

"Es geht darum, dass wir Spaß haben und wieder in die Erfolgsspur finden. Dazu gehört natürlich harte Arbeit", betonte Josi. "Wir müssen das nächste Level erreichen. Das bedeutet mehr zu laufen, mehr Puckbesitz zu haben und vorne gefährlicher zu werden. Die Stanley Cup Finalisten Vegas und Florida sind sehr schnelle Mannschaften. Das ist heutzutage notwendig, um erfolgreich zu sein."

Die personellen Voraussetzungen für diese Spielweise sind laut Josi bei den Predators gegeben. "Wir haben eine Menge Talent im Kader. Dazu zählen auch einige Akteure, die schnell auf den Beinen sind", hob er hervor. Besonders freut er sich über die Entwicklung von Nachwuchsspielern wie Luke Evangelista, Juuso Parssinen oder Egor Afanasyev, die nach den Transfers von etablierten Kräften zur NHL Trade Deadline zu anderen Klubs in die Bresche sprangen. "Es war inspirierend zu sehen, wie unsere jungen Leute aufgetreten sind. Viele von ihnen haben ihre ersten Spiele in der NHL gemacht. Sie waren froh, im Team zu stehen und gaben alles, um zu gewinnen. Diese Jungs sind mit einer überragenden Einstellung hergekommen und haben einen tollen Job gemacht. Selbst als älterer Spieler kann man von ihnen lernen", ließ der Mannschaftsführer über die Jungspunde verlauten.

Josi geht zuversichtlich und fit in die heiße Vorbereitungsphase auf die Saison 2023/24. Seine Gehirnerschütterung, die er sich in der Begegnung mit den Winnipeg Jets am 18. März zuzog, ist auskuriert. Diese Verletzung bedeutete für den Blueliner das vorzeitige Saisonende. Obwohl die Predators in den letzten Wochen noch um die Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs kämpften, ließ sich der Schweizer nicht zu einem womöglich verfrühten Comeback hinreißen. Am Ende fehlten seiner Mannschaft drei Punkte zur Teilnahme an der Endrunde.

"Ich hatte leider schon ein paar Gehirnerschütterungen in meiner Laufbahn. Deswegen musste ich sichergehen, dass ich erst vollständig gesund werde. So bin ich in der Vergangenheit immer damit umgegangen", erläuterte Josi. "Ich möchte schließlich noch ein paar Jahre spielen und danach gibt es auch ein Leben. Es ist wichtig, auf den Körper zu hören. Mental ist das manchmal schwierig, denn bei Gehirnerschütterungen fühlt man sich oft besser als es tatsächlich ist. Natürlich war frustrierend für mich, in den letzten Spielen nicht helfen zu können."

Obwohl er nur 67 Partien absolvieren konnte, war er zum vierten Mal hintereinander Topscorer seines Teams. Dafür reichten seine 59 Punkten (18 Tore, 41 Assists) aus. Er hatte darüber hinaus die meisten Assists (41), Siegtreffer (5), Powerplay-Tore (8) und Powerplay-Punkte (24) von allen Predators-Akteuren zu verzeichnen und erhielt teamintern die meiste Eiszeit im Schnitt (25:10 Minuten pro Match).

Josis Top-5-Tore der Saison 2022/23

In der Saison 2023/24 wird Josi erneut alles geben und versuchen, die Predators in die Playoffs zu führen. Mit Luke Schenn bekommt er vermutlich einen Defensivpartner an die Seite, der weiß, wie es sich anfühlt, den Stanley Cup in die Höhe zu stemmen. 2020und 2021 triumphierte er mit den Tampa Bay Lightning.