Der NHL-Draft 2019 findet vom 21. bis 22. Juni in der Rogers Arena in Vancouver statt. NHL.com/de bietet dazu eine umfassende Berichterstattung über die spannendsten Themen an. In dieser Ausgabe blicken wir auf den Einfluss, den gedraftete Spieler auf die Geschicke einer Franchise gehabt haben.
Draft 2019: Der Einfluss gedrafteter Spieler
NHL.com/de analysiert die Bedeutung einiger gedrafteter Spieler für die Zukunft einer Franchise
© Brian Bahr/Getty Images
Der NHL Draft 2019 bietet den 31 NHL-Klubs die Möglichkeit, talentierte Spieler zu akquirieren und damit im besten Fall eine Baustelle zu schließen. Egal in welcher Situation sich ein einzelnes Team gerade befinden mag, ob es im Prozess eines Neuaufbaus ist oder ob es um Ergänzung einzelner, womöglich entscheidender Puzzleteile auf dem Weg zu einem Stanley Cup-Titel geht. Trades und Draft-Entscheidungen sind für die Zukunft der jeweiligen Organisation von fundamentaler Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund ist klar, dass die Bedeutung des Drafts für eine möglichst erfolgreiche Zukunft der Mannschaften gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die Entscheidungen der Macher haben kurz und mittelfristig große Tragweite für das sportliche Glück.
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Gerade beim Draft muss stets ein Stück weit der Intuition und dem Gespür vertraut werden. Handelt es sich bei der Verpflichtung derart junger Sportler doch ein gutes Stück weit um pures Vertrauen und Glauben an deren positive Weiterentwicklung, sei es eishockeytechnisch, körperlich, aber auch in Sachen ihrer Persönlichkeitsstruktur und ihres Charakters. Wer vermag schon verlässlich zu sagen, wie sich ein Jugendlicher in dieser kritischen Lebensphase weiterentwickeln wird?
Nicht selten haben sich die Entscheider in ihren Einschätzungen und Prognosen getäuscht.
Doch häufig genug fanden sie bereits zukünftige Stars, Spieler die das Schicksal einer Franchise komplett herumreißen oder sogar zum Gesicht einer Stadt, einer ganzen Region werden konnten - ja eine Eishockey-Dynastie geprägt haben.
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An diesen Tagen des Drafts stecken eben längst nicht nur die beteiligten jungen Spieler voller Aufregung und Ungeduld, sondern es schauen stets auch Team-Verantwortliche und Fans mit Vorfreude auf die Veranstaltung.
Es bedarf gar nicht eines allzu tiefen Blicks in die umfangreichen Geschichtsbücher der Liga, um Beispiele von Spielern zu entdecken, die die Geschicke ihrer Organisationen nachhaltig positiv beeinflusst haben und sich zu Stars ihrer Sportart entwickelt haben, ohne die wir uns die NHL gar nicht mehr vorstellen können.
Genannt seien hierfür die noch immer aktiven Sidney Crosby, Auston Matthews, Patrik Laine, Connor McDavid und Leon Draisaitl. Alle fünf waren maßgeblich am Aufschwung ihrer Mannschaften beteiligt. Die einen schon etwas mehr, bei den anderen ist noch etwas Luft nach oben. Und doch ist eine Liga ohne sie nicht mehr vorstellbar. Sie scheinen für ihr Team unersetzlich und äußerst wertvoll.
Crosby war im Jahre 2005 der begehrteste SpielerDer Kanadier wurde auf Anhieb, den in ihn gesetzten Erwartungen bei den Pittsburgh Penguins gerecht und hamsterte Titel und Trophäen wie am Fließband. Unter seiner Beteiligung wurden die Penguins rasch zu einer dominierenden Kraft in der Liga und er ist bis zum heutigen Tage das Gesicht seines Teams. Man kann mit Fug und Recht von ihm behaupten, einer der Superstarts der vergangenen Jahrzehnte geworden zu sein.
Matthews, der Nummer eins Pick des Jahres 2016, sollte entscheidenden Anteil daran haben aus den seit Jahren darbenden Toronto Maple Leafs wieder ein Team zu machen, das um den Titel mitspielen kann. Auch dank Matthews Beitrag haben sich die Maple Leafs vielversprechend entwickelt.
Der heute 21-Jährige ist einer der herausragenden NHL-Spieler geworden und die Maple Leafs zu einem fest eingeplanten Playoff-Teilnehmer. Zudem ist Matthews ein Versprechen auf die Zukunft und könnte zu einem Franchise-Player werden. Die Maple Leafs werden es nicht bereut haben, sich damals für ihn entschieden zu haben.
Dass es nicht immer der Top-Pick eines Jahrgangs sein muss, der sofortigen Erfolg verspricht, beweist Laine, der im Jahre 2016 nach Matthews an Nummer zwei von den Winnipeg Jets ausgewählt wurde.
Der junge Finne schaffte es ebenfalls auf Anhieb sich zu einem Superstar der Liga zu entwickeln, führte die Jets im Frühsommer 2018 bis in das Finale der Western Conference. Nach sportlich weniger erfolgreichen Jahren zuvor, war es ein toller Erfolg für das Team aus der kanadischen Provinz Manitoba.
Nach einem tollen sportlichen Aufschwung, lief es zuletzt bei den Edmonton Oilers in den vergangenen Jahren nicht mehr optimal. Zwei Mal in Serie wurde die KO-Runde verpasst.
Doch ihre Entwicklung gibt allen die es mit dem Team halten Hoffnung: Dank McDavid und Draisaitl kehrte der Optimismus nach Alberta zurück. McDavid, der Nummer eins-Pick des Jahres 2015), und der junge Deutsche Draisaitl (Nummer drei im Jahre 2015) prägen inzwischen das Gesicht der Franchise, haben langfristige Verträge, so dass ein Team um sie herum aufgebaut werden kann, das wieder einmal den Stanley Cup nach Edmonton holen soll.
Auch wenn die Organisation noch einen steinigen Weg vor sich hat, das Vorhaben scheint nicht unrealistisch. An ihnen erkennt man, welche Strahlkraft und Auswirkung es haben kann, wenn ein Team gut und geschickt draftet. Schnell lässt sich etwas aufbauen, was in der Zeit vor der richtigen Draft-Entscheidung weit entfernt schien.