Es war kein leichtes Spiel, doch dank eines erstklassigen Powerplays gelang den New Jersey Devils am Freitag (Ortszeit) ein Comeback. Gegen die Detroit Red Wings kämpften sie sich nach einem 0:2-Rückstand auswärts in der Little Caesars Arena zurück zu einem 5:4-Sieg. Neben dem Powerplay war der Schweizer Nico Hischier einmal mehr ein entscheidender Faktor.

„Ich denke, es ist wichtig für uns, auf unterschiedlichen Wegen zum Sieg zu kommen“, erklärte Devils-Verteidiger Luke Hughes. „Das haben wir heute gezeigt. Zwei wichtige Powerplaytore haben uns nach einem schwachen Start zurück ins Spiel gebracht.“

Hamilton startet Comeback

Die Devils kassierten früh zwei Tore und waren bei einem davon selbst in Unterzahl. Als sie spät im ersten Drittel die Chance in Überzahl bekamen, war klar, dass es für Detroit gefährlich werden würde. Verteidiger Dougie Hamilton kam im hohen Slot an den Puck und jagte einen starken Schuss unter die Latte (17.).

„Wie wir das Spiel angefangen haben, hat uns natürlich nicht gefallen, das muss man klar ansprechen“, bemängelte New Jerseys Trainer Sheldon Keefe. Aber er lobte den weiteren Verlauf. „Unser Powerplay habe ich aber geliebt. Das hat uns zurück ins Spiel gebracht.“

Dass Hamilton als Verteidiger das Tor erzielte, ist keine Seltenheit. Es war bereits sein 40. Treffer in 190 Spielen seit seinem Wechsel nach New Jersey. In der Franchisegeschichte erreichte kein Abwehrspieler diesen Wert in weniger Spielen. Unter allen aktiven Verteidigern in der NHL brauchten nur Cale Makar (154) und Brent Burns (169) ebenfalls weniger als 200 Spiele, um 40 Tore für ein Team zu erzielen.

Schneller Doppelpack

Die Szene, in der das erste Tor der Devils fiel, hatte aber noch weitere Folgen. Detroits Trainer Derek Lalonde bemühte nämlich die Coaches Challenge, um Torwartbehinderung zu reklamieren. Die Schiedsrichter ließen sich Zeit mit der Beurteilung des Videomaterials, entschieden am Ende aber, dass Torwart Cam Talbot nicht unrechtmäßig an einer Parade gehindert wurde. Da die Entscheidung gegen die Red Wings ausfiel, erhielten sie eine zweiminütige Strafe wegen Spielverzögerung.

Im folgenden Powerplay hielt Detroit lange durch, fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe klingelte es jedoch wieder. Der Schweizer Timo Meier jagte vom rechten Flügel einen wuchtigen Direktschuss an Talbot vorbei ins Tor und glich aus (19.).

NJD@DET: Meier nimmt das Zuspiel von Hughes im Powerplay zum Treffer direkt

Der 28-jährige Außenstürmer ist diese Saison eigentlich eher ein Punktesammler im Spiel fünf gegen fünf. In Überzahl gelang ihm nun erst sein zweites Tor und sein vierter Punkt der Saison, während er insgesamt schon 17 Punkte (acht Tore, neun Assists) auf dem Konto hat.

Spitzenwert im Powerplay

Im dritten Drittel legte Jack Hughes sogar noch ein weiteres Powerplaytor nach (54.), das am Ende der spielentscheidende Treffer sein sollte. Hughes ist gemeinsam mit Hischier und Jesper Bratt mit 14 Punkten der beste Scorer der Devils in Überzahl. New Jersey verwertete gegen Detroit drei von vier Powerplays.

„Das Powerplay kann dich zurück ins Spiel bringen“, betonte Meier die Bedeutung einer guten Überzahl. „Wir haben heute wichtige Tore in Überzahl geschossen und haben am Ende gut dicht gemacht.“

Mit der überzeugenden Leistung im Powerplay gegen die Red Wings verbesserten die Devils ihre Ausbeute mit einem Mann mehr auf dem Eis auf 32,5 Prozent. Damit liegen sie hauchdünn um 0,1 Prozent vor den Winnipeg Jets an der Spitze der Liga.

Hischier lässt nicht nach

Neben dem Powerplay war wie so oft Hischier entscheidend für den Erfolg der Devils. Nach dem zwischenzeitlichen 2:3 war es der Kapitän, der auf Vorlage von Meier erneut ausglich. Zuvor hatte er bereits Hamiltons Tor vorbereitet. Hischier ist mit 26 Punkten (14 Tore, zwölf Assists) der drittbeste Scorer und beste Torjäger der Devils.

NJD@DET: Meier legt das Ausgleichstor vom Hischier im 2. Drittel auf

„Er hat das Spiel auf so viele verschiedene Arten beeinflusst“, lobte Keefe. „Das sind Dinge, die man braucht, wenn die Mannschaft keinen so guten Tag hat. Man braucht Schlüsselspieler, die Verantwortung übernehmen und den Unterschied machen. So ein Spieler war er heute auf jeden Fall.“

Hischiers Beiträge gingen über die Offensive hinaus. Mit 21:29 Minuten hatte er die meiste Eiszeit aller Devils-Spieler und kam besonders am Ende der Begegnung zu vielen Einsätzen, als es darum ging, die Führung über die Zeit zu bringen.

„Was soll man zu Nico noch sagen?“, kam Mitspieler Stefan Noesen, der das 4:3 erzielte, ins Schwärmen. „Am Ende hat er noch drei wichtige Bullys genommen, bei denen wir keinen anderen Spieler am Punkt hätten haben wollen. Er ist diese Saison so gut. Man sieht, warum er immer im Rennen um die Selke Trophy ist und auch noch lange ein Kandidat dafür sein dürfte.“

Nach dem Sieg am Freitag liegen die Devils mit 34 Punkten in 26 Spielen (16-8-2) auf dem ersten Platz der Metropolitan Division. Am Samstag (7 p.m ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MEZ) kommt es zum direkten Duell mit ihren härtesten Verfolgern, den Washington Capitals, die in 23 Spielen (16-6-1) nur einen Punkt weniger haben.

Verwandte Inhalte