Die Offensive der Tampa Bay Lightning steht unter Hochspannung. Am Donnerstag fertigte die Mannschaft die San Jose Sharks vor eigenem Publikum in der Amalie Arena mit 8:1 ab. Vier ihrer fünf Tore im Anfangsdrittel schossen die Hausherren in den ersten neun Minuten.

Es war das dritte Mal in der Saison 2024/25 und das zweite Mal in den letzten fünf Spielen, dass die Lightning einem Kontrahenten acht Gegentreffer einschenkten. Am 22. Oktober hatten sie die New Jersey Devils mit 8:5 besiegt und am 25. November die Colorado Avalanche mit 8:2. Drei Siege in einer Spielzeit mit acht Toren waren der Vertretung aus Florida zuvor noch nie gelungen.

13 der 18 eingesetzten Feldspieler der Lightning trugen sich beim Erfolg gegen die Sharks als Scorer in den Spielberichtsbogen ein. Brayden Point tat sich mit vier Assists besonders hervor. Er krönte mit dieser herausragenden Leistung seinen 600. NHL-Einsatz in der regulären Saison. In den vergangenen fünf Partien brachte es der Center auf neun Punkte (fünf Tore, vier Assists).

Point und seinen Teamkollegen hatten vor dem fulminanten Auftritt gegen San Jose eine längere Pause. Zuletzt standen sie am Samstag gegen die Toronto Maple Leafs auf dem Eis und verloren mit 3:5. Einen Spannungsabfall verursachten die spielfreien Tage nicht – ganz im Gegenteil.

„Wir haben uns in dieser Saison oft schwergetan, über die gesamten 60 Minuten eine gute Vorstellung zu bieten. Das ist uns heute, völlig unabhängig vom Endergebnis, gelungen. Wir haben durchgängig auf einem hohen Niveau gespielt“, konstatierte Point.

Sechs Akteure der Lightning punkteten zweifach. Brandon Hagel schnürte einen Doppelpack. Cam Atkinson, Conor Geekie und Jake Guentzel kamen jeweils auf ein Tor und eine Vorlage. Victor Hedman und Ryan McDonagh verbuchten zwei Assists.

„Wir haben unsere Chancen konsequent genutzt“, sagte Hagel, der jedoch trotz des deutlichen Erfolges die ein oder andere Nachlässigkeit erkannte und bemängelte. „Für meinen Geschmack haben wir im ersten Drittel zu viele Konter zugelassen. ‚Vasy‘ (Torwart Andrei Vasilevskiy – d. Red.) hat in diesen Situationen ein paar Mal ganz stark gehalten – so wie er es immer macht.“

SJS@TBL: Hagel mit zwei Treffern innerhallb von 23 Sekunden

Die Lightning kamen hochkonzentriert aus der Kabine und eröffneten bereits in der zweiten Minute den Torreigen. Atkinson fälschte einen Schuss von Geekie zum 1:0 ins Gehäuse der Sharks ab. „Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass es darauf ankommt, die Zone vor dem Tor zu besetzen und zu Nachschüssen zu kommen. Es ist toll, wenn man gleich in der ersten Schicht einen Treffer erzielt“, ließ Atkinson verlauten.

Geekie und zweimal Hagel schraubten den Zwischenstand in der achten und neunten Minute innerhalb von nur 86 Sekunden auf 4:0 hoch. Nur einmal hatten die Lightning ihre ersten vier Tore in einem Match in einer kürzeren Zeitspanne erzielt. Das war am 14. November 2019 beim 9:3 gegen die New York Rangers, als sie dafür 6:42 Minuten benötigten. Guentzel besorgte noch im ersten Durchgang im Powerplay das 5:0 (18.).

In der Pause hatte Sharks-Trainer Ryan Warsofsky Erbarmen mit Schlussmann Vitek Vanecek. Nachdem der Goalie fünf von zwölf Schüssen passieren ließ, wurde er von Mackenzie Blackwood ersetzt. Es dauerte jedoch nicht lange, dann musste auch der neue Mann hinter sich greifen. Cirelli lenkte einen Schuss von McDonagh aufs Tor der Kalifornier. Der Puck sprang im Anschluss vom Schlittschuh des eingewechselten Torhüters zum 6:0 über die Linie (25.). Nick Perbix zeichnete für das 7:0 verantwortlich (39.).

14 Sekunden nach Beginn des letzten Abschnitts gelang Alex Wennberg der Ehrentreffer für die Gäste. Das Tor zum Endstand war Nick Paul vorbehalten (47.). Nach einer Verletzungspause von sechs Spielen mischte er erstmals wieder mit.

Trotz des deutlichen Erfolgs verfiel Lightning-Trainer Jon Cooper nicht in Euphorie. „Man sollte das Ergebnis mit Demut zur Kenntnis nehmen. Bei 82 Saisonspielen kommt manchmal so etwas zustande. Ich habe das schon auf beiden Seiten erlebt. Es ist einer jener Abende gewesen, an dem das Resultat nach zwei Dritteln nicht unbedingt das ausgedrückt hat, was auf dem Spielfeld vor sich gegangen ist. Ich wette, dass die Chancen viel gleichmäßiger verteilt gewesen sind, als man denkt“, lautete sein Fazit.

Die Lightning haben nun einen vier Stationen umfassenden Roadtrip vor der Brust. Am Sonntag (4 p.m. ET; NHL.tv; 22 Uhr MEZ) geben sie ihre Visitenkarte in der Rogers Arena bei den Vancouver Canucks ab. Es folgen Gastspiele bei den Edmonton Oilers, Calgary Flames und Seattle Kraken.

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