Verkehrte Welt in Alberta: Während die hocheingeschätzten Edmonton Oilers einen kapitalen Fehlstart hingelegt haben und Schlusslicht der Pacific Division sind, grüßen die Calgary Flames in der Gruppe zusammen mit den Vegas Golden Knights von der Tabellenspitze. Ihnen hatte man nach dem Verlust einiger Leistungsträger wenig zugetraut. Am Sonntag spiegelte sich der derzeitige Zustand beider Teams beim direkten Aufeinandertreffen im Rogers Place von Edmonton wider. Die Oilers unterlagen ihrem Lokalrivalen mit 1:4 und kassierten die dritte Heimniederlage hintereinander, während die Flames auch im dritten Saisonspiel als Sieger vom Eis gingen.
Edmonton erlebte eine bittere Woche. Am Mittwoch gingen sie daheim gegen die Winnipeg Jets mit 0:6 unter. Am Samstag verloren sie gegen die Chicago Blackhawks mit 2:5 und nun zogen sie in der ersten Battle of Alberta in der laufenden Spielzeit gegen die Flames den Kürzeren. In der Summe bedeutet dies: null Punkte und 3:15 Tore. So schlecht sind die Oilers zuletzt in der Saison 2015/16 aus den Startlöchern gekommen, als sie sogar viermal am Stück unterlagen, ohne einen einzigen Zähler zu ergattern (0-4-0).
Edmontons Kapitän Connor McDavid bemühte sich nicht, die Lage nach der Pleite gegen die Flames schönzureden. „Es gibt sicherlich viele Erklärungen, aber am Ende des Tages ist das einfach zu wenig, was wir bieten. Ich habe das hier an dieser Stelle schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Es ist durch die Bank zu wenig, was wir anbieten. Jeder von uns kann es besser und jeder wird es besser machen“, lautete seine Einschätzung.
McDavid leidet momentan wie viele seiner Stürmerkollegen unter einer Ladehemmung. In den ersten drei Partien der Saison blieb er ohne Torerfolg. Zumindest verbuchte er zwei Assists. Für Leon Draisaitl steht ein Treffer zu Buche. Eine Vorlage hat der Kölner dagegen noch nicht vorzuweisen.
Für Edmontons Spielführer ist der schwache Start ein Betriebsunfall, den es möglichst schnell zu reparieren gilt. „Wir sind keine Mannschaft, die sich gehen lässt. Das waren wir noch nie. Drei Begegnungen vom Start weg zu verlieren ist hart, aber nichts, woraus uns nicht befreien könnten“, sagte er.
Die jüngste Vergangenheit bezeugt diese Aussage von McDavid. In der zurückliegenden Saison begannen die Oilers ebenfalls äußert schwach, steigerten sich im weitern Verlauf und zogen schließlich ins Stanley Cup Finale ein, in dem sie nur knapp den Florida Panthers unterlagen.
Mit ein wenig mehr Glück hätte das Derby für Edmonton durchaus einen Verlauf nehmen können, bei dem die Statements im Anschluss wesentlich positiver ausgefallen wären. Nach der 1:0-Führung durch Jeff Skinner im ersten Drittel bejubelten die Oilers zweimal das vermeintliche 2:0. Doch beide Male fand der Treffer keine Anerkennung. Zwei Minuten vor Ende des Anfangsdrittels reklamierten die Flames erfolgreich eine Torwartbehinderung durch Corey Perry. Und in der 26. Minute entschieden die Referees, dass Viktor Arvidsson vor dem Tor durch Derek Ryan im Abseits stand.