Olympia 2022: Das mögliche Aufgebot von Deutschland

Am Freitag (3.9.) gaben die NHLPA und die NHL bekannt, dass sie eine Vereinbarung mit dem Internationalen Eishockeyverband IIHF geschlossen haben, in der sie eine Unterbrechung der regulären NHL-Saison 2021/22 bestätigen, um die Teilnahme von NHL-Spielern an den bevorstehenden Olympischen Winterspielen 2022 in Peking zu ermöglichen. Wir werfen aus diesem Anlass einen frühen Blick auf das mögliche Aufgebot der Schweiz.

Die deutsche Nationalmannschaft hat 2021 einen Boom entfacht. Der 4. Platz bei der Weltmeisterschaft in Riga (Lettland) zog nicht nur die Eishockey-Fans in ihren Bann, sondern das gesamte Land. Ähnlich war es bei den Olympischen Winterspielen 2018, als die DEB-Auswahl sensationell die Silbermedaille gewann.
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Gestärkt durch die NHL-Spieler, die im Gegensatz zu damals nun wieder bei Olympia mitmischen dürfen, wäre Deutschland womöglich einer der Geheimfavoriten auf eine Medaille. So könnte der Kader in Peking aussehen:
Torwart
Philipp Grubauer: Mit dem Neuzugang der Seattle Kraken hat Deutschland einen der besten Torhüter der Welt. Grubauer war vergangene Saison einer von drei Finalisten um die Vezina Trophy. Der Goalie sagt selber: "Olympia wäre ein Traum."

Mathias Niederberger: Bei der Weltmeisterschaft bekam der Goalie von den Eisbären Berlin den Spitznamen "Die Krake von Riga" verpasst. Er spielte ein herausragendes Turnier, war vor allem gegen Kanada ein sicherer Rückhalt.
Felix Brückmann:Vor wenigen Tagen unterzeichnete Brückmann einen neuen Vertrag bei den Adler Mannheim. Er spielte zwar keine überragende Weltmeisterschaft, war insgesamt aber solide und hätte sich seinen Platz im Kader verdient.
Verteidiger
Korbinian Holzer: Der langjährige NHL-Spieler zählt weiterhin zu den besten Verteidigern von Deutschland, bringt Führungsqualitäten mit, schmeißt sich in jeden Schuss und ist auch in der Offensive aktiv.
Moritz Müller: Die Identifikationsfigur der Kölner Haie ist praktisch der emotionale Anführer des Teams, leistet viel Drecksarbeit, zog sich bei der Weltmeisterschaft daher auch Verletzungen an Fuß und Finger zu.
Moritz Seider:Der 20-Jährige zählt zu den aufstrebenden Spielern im deutschen Eishockey, dürfte in der kommenden NHL-Saison bei den Detroit Red Wings seine Einsätze bekommen und dementsprechend selbstbewusst zu Olympia reisen. Er bringt neben seinen Defensivqualitäten eine gute Übersicht und viel Kreativität mit.

Leon Gawanke:Gawanke bringt ordentlich Geschwindigkeit in das Spiel der deutschen Mannschaft, sucht in der Offensivbewegung häufig den Abschluss, erzielte bei der WM im Viertelfinale gegen die Schweiz das wichtige 2:2.
Marcel Brandt:Vergangene Saison zum DEL-Verteidiger des Jahres ernannt, dürfte er auch zukünftig ein wichtiger Baustein der Nationalmannschaft sein. Brandt verteidigt solide, setzt zudem immer wieder Akzente in der Vorwärtsbewegung.
Jonas Müller: Der Verteidiger der Eisbären Berlin tut jeder Mannschaft gut. In der Offensive eher unauffällig, glänzt er in der Defensive mit seinem kompromisslosen Stil.
Dominik Bittner: Bei der Weltmeisterschaft kam der Verteidiger der Grizzlys Wolfsburg zwar lediglich zu zwei kürzeren Einsätzen, erzielte aber immerhin den Ehrentreffer im Spiel um Platz 3 gegen die USA. Er könnte der Verteidigung weiterhin Tiefe verleihen.
Fabio Wagner: Der Kapitän des ERC Ingolstadt bestritt in Lettland seine erste Weltmeisterschaft, agierte eher unauffällig. Doch das Wichtigste: Er leistete sich abgesehen vom Gegentor zum 1:2 gegen Finnland kaum Fehler.
Sturm
Leon Draisaitl:Mit Leon Draisaitl verfügt Deutschland über einen der besten Eishockeyspieler der Welt. Er wäre das Gesicht der DEB-Auswahl und vermutlich auch der Top-Scorer.

Tim Stützle: Der 19-Jährige von den Ottawa Senators musste auf die Weltmeisterschaft verzichten. Umso größer dürfte sein Hunger auf Olympia sein. Er kann als Center und auch als Flügelspieler fungieren.
Dominik Kahun:Nachdem er vergangene Saison für die Edmonton Oilers spielte, liegt seine Zukunft offenbar in der Schweiz beim SC Bern. Die Erfahrung aus 186 NHL-Spielen machen ihn zu einem wichtigen Aktivposten in der Offensive.
Nico Sturm:Vergangene Saison hatte Sturm bei den Minnesota Wild seinen Durchbruch, verbuchte elf Tore und sechs Assists. Er kann viel Tempo in das Spiel der Nationalmannschaft bringen, ist zudem ein guter Skater und harter Arbeiter.
Tobias Rieder:Rieder ist ein Spezialist für das Unterzahlspiel, zudem einer der schnellsten Spieler der gesamten DEB-Auswahl.

Marc Michaelis:Als er 2018 und 2019 bei den Weltmeisterschaften für Deutschland spielte, war er ein noch ein Akteur vom College. Nun blickt er bei den Vancouver Canucks auf seine erste NHL-Saison zurück.
Lukas Reichel: Reichel zählt technisch zu den besten Spielern der deutschen Nationalmannschaft, ist zudem extrem schnell. Bei der Weltmeisterschaft 2021 gelangen ihm gegen Italien und Norwegen fünf Scorer-Punkte. Stellt er seine Fehleranfälligkeit ab, ist der Nummer-17-Pick beim NHL Draft 2020 nicht nur ein Hoffnungsträger der Chicago Blackhawks, sondern auch von Deutschland.
John-Jason Peterka: Peterka ist ein weiterer Spieler, der beim NHL Draft 2020 ausgewählt wurde. Die Buffalo Sabres wählten ihn in der 2. Runde aus. Bei der Weltmeisterschaft erspielte er sich mit seinen läuferischen und technischen Qualitäten eine wichtige Rolle.
Marcel Noebels:Sein erfolgreicher Penalty gegen die Schweiz machte ihn bei der jüngsten Weltmeisterschaft zum Helden. Der Spieler der Eisbären Berlin ist ein exzellenter Zwei-Wege-Stürmer mit guten Abschlussqualitäten.
Matthias Plachta: Er ist der Dauerbrenner der deutschen Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Lettland hatte er mit 199:57 Minuten die meiste Eiszeit der DEB-Auswahl vorzuweisen. Plachta ist ein verlässlicher Scorer und bringt eine starke Physis mit.
Tom Kühnhackl:Der zweimalige Stanley-Cup-Gewinner wird die kommende Saison in Schweden verbringen. In Riga spielte er in diesem Jahr seine erste Weltmeisterschaft, begeisterte dabei mit seinem leidenschaftlichen Stil und den gelegentlichen Geniestreichen in der Offensive.
Stefan Loibl: Mit seinen Qualitäten bei den Bullys, seinem Tempo und seinem Tor zum 3:1 gegen Kanada war er eine der großen Überraschungen bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr und dürfte daher auch bei Olympia im Aufgebot stehen.
Markus Eisenschmid: Der Center der Adler Mannheim ist ein quirliger Spielertyp und daher sehr unangenehm für die gegnerische Verteidigung. Auch wenn ihm zuletzt das Glück im Abschluss fehlte, gehört er bei Olympia in das Aufgebot.
Lean Bergmann: Nachdem der Center 13 Spiele in der NHL absolviert hat, kehrte er nun nach Deutschland zurück und schloss sich den Adler Mannheim an. Die Weltmeisterschaft 2021 lief für ihn durchwachsen. In der DEL kann er nun Selbstvertrauen hinsichtlich Olympia tanken.