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Roman Josi ist mit seinen 28 Jahren ein gestandener Profi in der NHL geworden. Nicht nur, dass der Verteidiger der Nashville Predators Spiel für Spiel seine Leistung auf dem Eis abruft, sondern dies macht ihn zu einem festen Bestandteil der Mannschaft und einem der besten Blueliner der NHL. Durch das Kapitänsamt der Predators, das er seit 2017 innehat, ist er noch mehr in den Fokus gerückt und viele in seiner Heimat träumen davon, dass Josi als Schweizer irgendwann von NHL Commissioner Gary Bettman den Stanley Cup überreicht bekommt. Es wäre eine weitere Krönung für den Eishockeysport in dem kleinen Land.

Auch in dieser Saison überzeugt Josi mit Leistung. Der Berner führt alle Verteidiger der Central Division mit 185 Torschüssen an und ist Zweiter in der kompletten NHL hinter Brent Bruns von den San Jose Skarks (191). Es zeigt seine offensive Ausrichtung, wodurch er aber die Defensive nicht vernachlässigt. Josi ist Zehnter unter den NHL-Verteidigern mit 36 Punkten (acht Toren, 28 Assists). Eine Besonderheit von ihm ist, dass er 26 dieser Punkte bei gleicher Mannschaftsstärke sammelte und damit nur zehn in Überzahl. Dieses Verhältnis sieht bei Verteidigern häufig deutlich stärker zugunsten der Powerplays aus.
Zurecht steht deswegen Josi im Aufgebot für das NHL All-Star Game 2019 in San Jose, Kalifornien am kommenden Samstag und vertritt damit zusammen mit Torhüter Pekka Rinne seine Farben im Team der Central Division.
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"Wir haben so viele großartige Verteidiger und ich bin stolz darauf Nashville und sie hier vertreten zu dürfen, denn P.K. Subban könnte hier sein oder Ryan Ellis oder Mattias Ekholm", erzählt Josi beim All-Star Media Day am Donnerstag bescheiden und eines Kapitäns würdig. "Sie alle leisten großartige Arbeit für unser Team und hätten es verdient, ebenfalls hier zu sein."
Er weiß genau, wo die Stärke seiner Kollegen sowie ihm liegt und was sie auszeichnet. "Wir sind alle läuferisch sehr stark, was uns erlaubt, uns in das offensive Spiel einzumischen", betont er selbstbewusst und überzeugend. "Das ist unsere große Stärke."
Widersprechen kann man da kaum. Es ist allgemein bekannt, dass die Verteidigung der Predators außerordentlich gut und auch offensiv brandgefährlich ist. Sie genießt bei den Gegnern sehr viel Respekt. Doch dazu gehört ebenso ein herausragender Torhüter, den Nashville in der Person von Rinne hat.

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"Pekka ist unglaublich", sagt Josi. "Er ist der beliebteste Spieler in Nashville. Er ist eine großartige Person und wir spielen schon lange zusammen, so dass wir gute Freunde wurden. Es ist eine große Ehre für mich mit ihm hier sein zu dürfen."
Aber besonders auf dem Eis zeigt der mittlerweile 36-jährige Finne stets seine Extraklasse. "Er verdient es eigentlich jedes Jahr hier zu sein", bricht Josi eine Lanze für ihn. "Er hat so viel geleistet für die Predators und die Liga. Er gibt uns jedes Spiel die Chance zu gewinnen. Es ist beeindruckend hier zu sehen, wie viel Respekt die anderen Spieler vor ihm haben. Das wird an diesem Wochenende schon deutlich."
Josi war bereits im Jahr 2016 beim All-Star Game dabei und feiert damit seine zweite Teilnahme am Showspiel der Besten der NHL. Seine Erfahrungen von vor drei Jahren hat er natürlich nicht vergessen. "Es macht sehr viel Spaß hier zu sein und die ganzen großartigen Spieler zu sehen und mit ihnen zu spielen und Spaß zu haben", äußert er sich begeistert. "Aber auch sonst sind viele ehemalige Spieler hier, die ich früher als Kind bewundert habe und das ist schon cool mittendrin zu sein."
Einen favorisierten Spieler aus der Vergangenheit hat er ebenfalls und er muss nicht lange überlegen, ehe die Antwort kommt: "Joe Sakic. Er war immer mein favorisierter Spieler, als ich jung war. Von daher freue ich mich immer, wenn ich ihn sehen kann."

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Doch Sakic war Stürmer der Colorado Avalanche und es gab bestimmt auch einen Verteidiger, den er bewundert hat? "Nicklas Lidstrom ist der Beste von allen", verdeutlicht Josi. "Da gibt es für mich keinen Zweifel. Ich habe ihn schon als Jugendlicher verfolgt und er war ein Vorbild für mich, was Spielverständnis und Übersicht anging. Er war so ein kompletter und unglaublicher Verteidiger. In meinen ersten beiden Jahren durfte ich noch gegen ihn spielen. Es war eine große Ehre."
Doch auch unter den heutigen Defensivleuten gibt es einige, denen Josi gerne auf die Finger schaut: "Ich schaue immer noch auf Drew Doughty, Erik Karlsson, Brent Burns und solche Spieler. Es gibt immer noch viel, was ich von ihnen lernen kann. Mir gefällt es mit ihnen zusammen zu sein und mir etwas von ihnen abzuschauen."
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Seinen besten Moment aus den vielen Jahren, des seit dem Jahr 1947 mit Unterbrechungen stattfindenden Events, hat Josi auf jeden Fall parat. "An das Tor von Owen Nolan erinnere ich mich noch gut", bezieht er sich auf einen der größten Momente, als der Stürmer im Jahr 1997 beim Alleingang auf keinen Geringeren als Torhüter Dominik Hasek zulief, diesem andeutete, in welches Eck er schießen würde und den Puck dort mit einem satten Schuss zur Vervollständigung seines Hattricks eiskalt versenkte.
"Wir haben dieses Spiel in der Schweiz live gesehen", erzählt Josi. "Es war unglaublich und ich weiß noch, wie wir vor dem Fernseher darüber gestaunt haben. Das war einer der besten Momente des All-Star Games." Josi war damals gerade einmal sechs Jahr alt.
Ob wir so etwas am Samstag auch von ihm sehen könnten? "Ich könnte das nicht", räumt Josi mit einem Lachen bescheiden ein. "Er war ein viel besserer Schütze."