111523 Akira Schmid NJD

Jesper Bratt redete nicht um den heißen Brei herum. Als das Spiel bei den Winnipeg Jets vorüber war, welches die New Jersey Devils mit 3:6 verloren hatten, fand der Stürmer klare Worte: „Wir müssen die Dinge angehen. Jeder muss bei sich selber anfangen und erkennen, dass das nicht gut genug ist. Das ist weit weg von dem Eishockey, das wir 60 Minuten lang spielen wollen. Wir müssen die Zeit und den Puck besser managen.“

Weil ihnen genau dies nicht gelang, kassierten die Devils die dritte Niederlage in Serie. Der Schweizer Torwart Akira Schmid parierte zwar 25 Schüsse, musste aber dennoch fünf Gegentore hinnehmen. Überhaupt erweist sich die Defensive momentan als große Schwachstelle von New Jersey. Mit der Niederlage gegen die Colorado Avalanche (3:6) und Washington Capitals (2:4) kamen nun 16 Gegentore innerhalb von drei Spielen zustande. Über die bisherige Saison haben sie mit einem Gegentor-Schnitt von 3,86 den dritthöchsten Wert der Liga.

Comeback von Hughes und Hischer noch offen

Die Schwächephase der Devils hat nicht zuletzt personelle Gründe. Mit Center Jack Hughes und dem Schweizer Kapitän Nico Hischier fehlen verletzungsbedingt die beiden Top-Scorer der vergangenen Saison. Hischier hat die vergangenen sieben Spiele verpasst, nachdem er am 27. Oktober im Spiel gegen die Buffalo Sabres einen harten Check auf Kopfhöhe von Connor Clifton einstecken musste. Wann er wieder einsatzfähig sein wird, möchte niemand prognostizieren. General Manager Tom Fitzgerald sagte kürzlich: „Wenn er bereit ist, wird er uns dies mitteilen.“ 

Hughes hatte sich erst am 3. November beim Spiel gegen die St. Louis Blues eine Oberkörperverletzung zugezogen. Auch bei ihm wurde vom Team bislang nicht kommuniziert, wann genau er zurückkehren könnte. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Emily Kaplan von „ESPN“ berichtet, dass Hughes möglicherweise in dieser Woche wieder auf dem Eis stehen wird. Sicher ist, dass sich die Ausfälle von diesen beiden Top-Stars nicht Eins-zu-Eins kompensieren lassen. Ein Grund dafür, dass die Devils in der vergangenen Saison so erfolgreich waren, war die Konstanz von Hughes und Hischer. Letzterer verpasste über die komplette reguläre Saison 2022/23 nur ein Spiel, Hughes deren vier. 

Meier glänzt mit Treffsicherheit 

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Ohne Hughes und Hischier braucht es andere Offensivspieler, die im Angriffsdrittel effektiv sind. Immerhin: Der Schweizer Timo Meier, der gegen die Jets im dritten Spiel hintereinander ein Tor erzielte, ist ein solcher Spielertyp. Und es ist auch nicht so, dass New Jersey in Winnipeg völlig chancenlos war. Die Devils hatten mit einem Torschussverhältnis von 34:31 mehr Abschlüsse als der Gegner und blieben im ersten Drittel ohne Gegentor. Doch im zweiten Spielabschnitt gerieten sie mit 0:2 in Rückstand, ehe Meier und John Marino durch ihre Tore ausglichen. Die Freude währte nicht lange: Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich brachte Nikolaj Ehlers die Jets erneut in Führung. „Das ist ein Tor, das wehgetan hat“, erklärte Devils-Trainer Lindy Ruff dazu.

„Wir haben im ersten Drittel natürlich nicht viel zugelassen“, hob der Coach auch die positiven Aspekte hervor. Danach allerdings hätten sich viele Fehler eingeschliechen, „die man gerne korrigieren würde“ und die „schwer zu schlucken“ seien. Schlussendlich lässt sich festhalten: Winnipeg war einfach die effektivere Mannschaft. 

Acht Minuten vor Spielende musste Schmid bereits zum fünften Mal hinter sich greifen, ehe Dawson Mercer die Devils in der 55. Minute noch einmal auf 3:5 heranbrachte. Jets-Stürmer Ehlers machte allerdings jegliche Hoffnungen auf ein Comeback zunichte, als er 90 Sekunden vor Spielende den Puck zum Endstand ins leerstehende Tor beförderte.

NJD@WPG: Schmid hält gegen Perfetti im 1. Drittel

Gelingt gegen die Pittsburgh Penguins und New York Rangers die Wende?

Ob sich in dieser Woche noch das heiß ersehnte Erfolgserlebnis ereignen wird? Die Devils treten am Donnerstag (7 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 1 Uhr MEZ) bei den Pittsburgh Penguins an, ehe am Samstag das Derby in der heimischen Arena gegen die New York Rangers stattfindet.

Was den Devils Hoffnung macht? Neben der Form von Meier wären hier auch die Leistungen von Mercer zu benennen, der in den letzten vier Partien dreimal getroffen hat. Auch das ordentliche erste Drittel gegen die Jets, in denen sie ohne Gegentor blieben, könnte der Mannschaft Hoffnung machen. „Wir haben so gespielt, wie wir es wollten. Wir sind gut geskatet und haben dem Gegner keine Zeit und keinen Raum gegeben“, gab Bratt zu Protokoll. Die Herausforderung wird darin bestehen, dies über die kompletten 60 Minuten hinzubekommen.

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