In Las Vegas bauen sie in diesen Tagen darauf, dass nach dem frühen K.o. in der ersten Runde, in der kommenden Spielzeit ein ähnlicher Effekt einsetzen wird, wie ihn die Mannschaft nach der Saison 2021/22 zuwege brachte. Damals folgte auf das komplette Verpassen der Postseason im Folgejahr der erste Stanley-Cup-Titel.
Jack Eichel erhofft sich für die anstehende Saison jedenfalls eine ganz ähnliche Dynamik. „Wir sollten extrem motiviert sein“, sagte der Nummer-1-Center vor ein paar Tagen im NHL Network. „Als wir vor zwei Jahren in die Saison gingen, nachdem wir die Playoffs verpasst hatten, kamen alle in wirklich guter Form ins Camp und hatten in dieser Saison viel zu beweisen. Letztes Jahr hatten wir meiner Meinung nach wieder sehr hohe Erwartungen, aber offensichtlich haben wir unsere Aufgabe nicht erfüllt. Ich würde also erwarten, dass alle in diesem Jahr wieder im Trainingslager und bei der Arbeit voll bei der Sache sind und versuchen, allen zu beweisen, dass wir ein Stanley-Cup-Anwärter sind, und alles tun, um wieder an die Spitze zu gelangen.“
Ein Selbstläufer wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht werden, denn das Team hat in der Offseason gleich sieben Spieler des Meisterschaftsteams von 2023 verloren: Die Stürmer Jonathan Marchessault (Nashville Predators), Chandler Stephenson (Seattle Kraken), William Carrier (Carolina Hurricanes ), Michael Amadio (Ottawa Senators) und Paul Cotter (New Jersey Devils) sowie Verteidiger Alec Martinez (Chicago Blackhawks) und Torwart Logan Thompson (Washington Capitals). Vegas verlor zudem Stürmer Anthony Mantha, der erst zur NHL Trade Deadline 2024 kam, an die Calgary Flames.
Besonders schwer dürfte der Verlust von Marchessault wiegen, war er doch seit dem NHL Expansion Draft 2017 ein „Vegas Born“-Spieler bei den Golden Knights. Er ist zugleich der Rekordhalter des Teams in der regulären Saison in Bezug auf Tore (192), Vorlagen (225) und Punkte (417) sowie in den Playoffs in Bezug auf Tore (36) und Punkte (75). Als Vegas den Stanley Cup gewann, sicherte er sich die Conn Smythe Trophy als wertvollsten Spieler der Playoffs.
Als Ersatz sicherte sich Vegas die Dienste von Torhüter Ilya Samsonov und Akira Schmid sowie von Stürmer Victor Olofsson und Alexander Holtz. Die wohl prominentesten Zugänge wurden von den Verantwortlichen schon vor der Trade Deadline zu Jahresbeginn getätigt: Hertl und Verteidiger Noah Hanifin. Beide sollen ihr Können ab Saisonstart besonders vorteilhaft einbringen, nachdem sie sich in neuer Umgebung eingewöhnen konnten und fit sind.
Durch die zahlreichen prominenten Abgänge entstand auf der anderen Seite aber eben auch Platz für junge Spieler und nachrückende Talente, die um einen Platz im NHL-Kader des Teams aus Nevada kämpfen werden, darunter Pavel Dorofeyev und Brendan Brisson.
Bei den Golden Knights vertrauen die Kaderplaner selbstbewusst darauf, dass sie immer noch ausreichend erfahrene Führungsspieler im Kader haben, angefangen mit Kapitän Mark Stone. Die Mannschaft ist mit Adin Hill im Tor zudem noch immer sehr stark besetzt. In der Verteidigung kann man außerdem mit Hanifin, Brayden McNabb, Alex Pietrangelo und Shea Theodore glänzen. Die Center Eichel, Hertl und William Karlsson versprechen zusätzliche Klasse auf dem Eis. Ob das am Ende jedoch ausreichen wird, um weiter zu kommen als zuletzt, bleibt vorerst abzuwarten.
Voraussichtliche Aufstellung
Ivan Barbashev - Jack Eichel - Victor Olofsson
Pavel Dorofeyev - Tomas Hertl - Mark Stone
Brendan Brisson - William Karlsson - Alexander Holtz
Brett Howden - Nicolas Roy - Keegan Kolesar
Noah Hanifin - Alex Pietrangelo
Brayden McNabb - Shea Theodore
Nicolas Hague - Zach Whitecloud
Adin Hill
Ilya Samsonov