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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Minnesota Wild

1. Wie kommen die Wild aus den Startlöchern?

Oft wird betont, wie wichtig die Zielgerade der regulären Saison ist. Doch Punkte, die man in den ersten Wochen liegen lässt, fehlen am Ende genauso wie die Punkte in den letzten Wochen. Das war für Minnesota in den vergangenen beiden Saisons ein Problem, denn beide Male ließ der Start zu wünschen übrig. 2022/23 holten die Wild aus den ersten 17 Spielen nur 16 Punkte (7-8-2), schafften es aber noch in die Stanley Cup Playoffs.

Vergangene Saison entließen sie am 27. November Trainer Dean Evason und ersetzten ihn durch John Hynes. Zu diesem Zeitpunkt standen sie mit 14 Punkten aus 19 Spielen (5-10-4) auf dem vorletzten Platz der Central Division. Am Ende verpasste Minnesota den Einzug in die Playoffs um elf Punkte.

Hynes 81424

„Man muss sich die vergangene Saison anschauen, Kirill Kaprizov hatte beim Trainerwechsel sechs Tore, Matt Boldy eins“, blickte General Manager Bill Guerin zurück. Kaprizov sollte die Saison mit 46 Treffern beenden, Boldy mit 29. „Wir brauchen einen besseren Start. Wir haben die Spieler, die fähig sind, genug Offensive zu generieren. Aber wir müssen vom ersten Spiel an bereit sein.“

2. Was passiert im Tor?

Die insgesamt schwache Saison der Wild machte auch vor den Torhütern nicht halt. Nach einer sensationellen Saison mit einer Fangquote von 93,8 Prozent und 2,1 Gegentoren pro Spiel war Filip Gustavsson als Nummer eins der Wild eingeplant. Seine Leistungen stürzten aber ab. Am Ende der vergangenen Saison stand er bei 89,9 Prozent Fangquote, 3,06 Gegentoren pro Spiel und einer Bilanz von 20-18-4 in 45 Spielen.

Marc-Andre Fleury kam in 40 Spielen auf eine Ausbeute von 17-15-5, kassierte 2,98 Tore pro Spiel und hatte mit 89,5 Prozent zum ersten Mal seit seiner zweiten NHL-Saison 2005/06 eine Fangquote von unter 90 Prozent.

Marc-Andre Fleury mit einer spektakukären Parade gegen die Montreal Canadiens

Jesper Wallstedt bestritt nur drei Spiele und fuhr zwei Siege ein, aufgrund einer 2:7-Niederlage in seinem NHL-Debüt gegen die Dallas Stars verpasste aber auch er mit 89,7 Prozent die Marke von 90 Prozent Fangquote und kassierte 3,01 Tore pro Spiel.

Das Trio wird in dieser Saison Einsätze bekommen, doch was von ihnen zu erwarten ist, ist schwer zu sagen. Sieht man den Gustavsson aus der Saison 2022/23, oder den aus der Saison 2023/24? Zu was ist Fleury im letzten Jahr seiner beeindruckenden Karriere fähig? Wie gut ist der junge und unerprobte Wallstedt tatsächlich auf NHL-Niveau? Die Position zwischen den Pfosten ist extrem wichtig. Minnesota braucht von wenigstens zwei der drei Torhüter deutlich bessere Leistungen, wenn der Weg zurück in die Playoffs führen soll.

MIN@ANA: Gustavsson pariert alle 27 Schüsse der Ducks und verzeichnet seinen dritten Shutout der Saison

3. Hat der Angriff genug Tiefe?

Guerin baute in den vergangenen Jahren einen Kern aus fähigen Stürmern auf, die mit ihrer Qualität für viele Punkte sorgen können. Kirill Kaprizov, Matt Boldy, Mats Zuccarello, Joel Eriksson Ek und Marco Rossi bilden im Angriff eine Speerspitze, die sich sehen lassen kann. Bis auf Rossi, der mit 40 Punkten (21 Tore, 19 Assists) einer der besten Rookies der Saison war, erzielten sie alle mindestens 60 Punkte, Kaprizov kratzte mit 96 Zählern (46 Tore, 50 Assists) sogar an der 100-Punkte-Marke. Abgesehen von diesen fünf Spielern blieben die Stürmer der Wild aber hinter den Erwartungen zurück

CHI@MIN: Zuccarello trifft gegen Petr Mrazek

.Ryan Hartman erzielte zwar immerhin 45 Punkte (21 Tore, 24 Assists), doch Guerin erwartet mehr von ihm. Marcus Foligno, Marcus Johansson und Frederick Gaudreau sammelten jeweils zwischen 15 und 30 Punkte und blieben damit weit hinter den Leistungen der jüngeren Vergangenheit zurück. Dass sie alle zu mehr fähig sind, haben sie bereits bewiesen, doch die Frage ist, ob sie zu ihrem alten Niveau zurückkehren können.

Eine weitere unbekannte Größe sind die nachrückenden Talente Marat Khusnutdinov und Liam Ohgren. Die beiden Stürmer bestritten gegen Ende vergangener Saison bereits einige Spiele für Minnesota und werden eine Chance bekommen, sich zu beweisen. Wenn sie wie erhofft einschlagen, könnten sie den Wild zu mehr Tiefe im Angriff verhelfen, eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

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