Los Angeles Kings v Anaheim Ducks

Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Anaheim Ducks

Der Neuaufbau bei den Anaheim Ducks, der schon vor einiger Zeit schrittweise eingeleitet wurde, trägt immer noch nur sehr spärliche Früchte. Die Ducks belegten in der letzten Saison lediglich den siebten Platz in der Pacific Division. Damit verpasste das Team zum sechsten Mal in Folge die Stanley Cup Playoffs. Auch die Punkteausbeute war in 2023/24 nur marginal besser als in der Spielzeit davor. Zwar verbesserten sich die Kalifornier im Vergleich zur Vorsaison um fünf Siege, jedoch stand am Ende mit 59 Punkten lediglich ein Zähler mehr auf der Habenseite als zwölf Monate zuvor.

Frank Vatrano führte die Ducks mit 37 Toren und 60 Punkten an. Torhüter John Gibson hatte große Probleme und setzte damit die seit einigen Jahren zu beobachtende Talfahrt fort. Der dreimalige NHL All-Star kam in 46 Einsätzen nur auf 13 Siege und einen Gegentorschnitt von 3,54.

CHI@ANA: Vatrano trifft in Überzahl

Die Liste der Transaktionen der Ducks in der nun zu Ende gehenden Offseason las sich wenig spektakulär. Die bemerkenswerteste Aktion war wohl die Verpflichtung von Stürmer Robby Fabbri von den Detroit Red Wings. Fabbri hat beachtliches offensives Potenzial, so dass dieser Neuzugang für Anaheim eine Verstärkung darstellen dürfte.

Allerdings haben die Ducks dafür beim NHL Draft 2024 für Aufsehen gesorgt, indem sie den Pick Nummer 3 dazu nutzten, Stürmer Beckett Sennecke zu verpflichten. Darüber hinaus erwarben die Ducks einen zweiten Erstrundenpick von den Toronto Maple Leafs. Mit diesem haben die Ducks dann den Verteidiger Stian Solberg verpflichtet. Das war ein beachtliches Ergebnis für die Ducks. Sennecke und Solberg sind vielversprechende Bausteine für die Zukunft der Organisation, wenn wohl auch noch nicht in der kommenden Spielzeit.

Das Offensivpotenzial für die neue Saison vermag in den ersten beiden Angriffsformationen zumindest auf dem Papier durchaus zu überzeugen. Das Problem: Alex Killorn erzielte in der letzten Saison lediglich 18 Tore, während Troy Terry 20 Tore gelangen. In der zweiten Reihe spielen der bereits eingangs erwähnte Vatrano und der ehemalige 20-Tore-Stürmer Trevor Zegras. Zegras will sich von einer enttäuschenden Saison 2023/24 erholen, in der er nur 31 Spiele bestritt.

Die Ducks hoffen zudem auf starke Saisons von zwei jungen Spielern. Leo Carlsson hat eine beeindruckende Rookie-Saison hinter sich, in der er 29 Punkte sammelte. Anders sieht es bei Cutter Gauthier aus. Nachdem dieser im letzten Jahr nur ein einziges Spiel bestritten hat, wird er in der Saison 2024/25 versuchen, sich in der Offensive der Ducks zu etablieren.

SEA@ANA: Carlsson spielt durch die Beine

Etwas weniger beeindruckend erscheinen die personellen Alternativen für die Angriffsformationen drei und vier zu sein. Diese bieten bei näherer Betrachtung jedoch durchaus einiges an Tiefe und Zuverlässigkeit.

Für ein Team, das sich mitten im Neuaufbau befindet, brauchen die Ducks Spieler, auf die sie sich verlassen können und die in jedem Spiel dabei sind. Fabbri ist der wohl interessanteste Spieler in diesem Bereich. Wie erwähnt, hat er einiges an offensivem Potenzial zu bieten. Wenn er seine Torgefährlichkeit in Anaheim konsequent ausspielen kann, könnte er den Ducks einiges an zusätzlicher offensiver Unterstützung bieten.

NHL-Veteran Cam Fowler wird auch in 2024/25 wieder das Fundament der Ducks-Abwehr bilden. Fowler ist ein Verteidiger, der an beiden Enden des Eises effektiv spielen kann. Für ihn steht in der in Kürze beginnenden Runde schon bald ein Meilenstein an. Der aus Ontario stammende Spieler ist nur noch vier Tore von 100 entfernt. Teamkollege Olen Zellweger hingegen wird davon profitieren, dass er an der Seite eines so erfahrenen Veteranen wie Fowler spielt. Mit nur 26 NHL-Spielen auf dem Buckel wird Zellweger mit Sicherheit versuchen, vermehrt für Furore zu sorgen.

Ein weiterer Veteran in der Defensive von Anaheim ist Radko Gudas. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach das zweite Verteidiger-Paar anführen. Gudas bringt viel Erfahrung in die Umkleidekabine mit, da er bereits zweimal im Stanley Cup Finale stand. Wie bei der ersten Paarung gesellt sich auch hier ein Youngster zu dem Veteranen. Pavel Mintyukov bestritt in der vergangenen Saison als Neuling 63 Spiele. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich Mintyukov in seinem zweiten Jahr entwickelt. An der Seite eines erfahrenen NHLers wie Gudas zu spielen, wird ihm sicherlich helfen.

Auch für das dritte Verteidigerpaar bietet sich eine Mischung von jungem Talent und erfahrenem Profi an. Brian Dumoulin - ein Spieler mit zehn Jahren NHL-Erfahrung, der mit den Pittsburgh Penguins gleich zweimal den Stanley Cup gewinnen konnte und neu von den Seattle Kraken zum Kader der Ducks stieß - wird voraussichtlich in Zukunft gemeinsam mit Jackson LaCombe auflaufen.

Das Torhütergespann in Anaheim werden zur neuen Saison John Gibson und Lukas Dostal bilden. Bei den Ducks hoffen sie, dass Gibson in der Saison 2024/25 wieder zu alter Stärke zurückfindet. Befindet er sich in Topform, ist Gibson einer der besten Torhüter der Liga. Dostal geht in seine vierte NHL-Saison, kam in der vergangenen Runde 44 Mal zum Einsatz. Wenn Dostal sich weiter steigern und auf hohem Niveau stabilisieren kann, könnte er zukünftig der Starter bei den Ducks sein. Dies hängt auch von Gibsons Leistung ab. Für beide Torhüter steht in der neuen Saison also viel auf dem Spiel.

ANA john gibson

Voraussichtliche Aufstellung

Alex Killorn - Leo Carlsson - Troy Terry

Cutter Gauthier - Trevor Zegras - Frank Vatrano

Robby Fabbri - Mason McTavish - Ryan Strome

Brock McGinn - Isac Lundestrom - Brett Leason

Olen Zellweger - Cam Fowler

Pavel Mintyukov - Radko Gudas

Brian Dumoulin - Jackson Lacombe

John Gibson

Lukas Dostal

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Trevor Zegras (C) - Wirklich neu ist er zwar nicht im Kader Anaheims, doch Zegras konnte in der vergangenen Saison aufgrund einer Unterkörperverletzung und eines gebrochenen Knöchels nur 31 NHL-Spiele bestreiten, kam auf 15 Punkte (sechs Tore, neun Assists), nachdem er in den beiden vorangegangenen Spielzeiten jeweils 23 Tore und mindestens 61 Punkte erzielt hatte. In Anaheim hoffen sie darauf, dass der noch immer erst 23-Jährige nach seiner schwachen Spielzeit zuletzt dem Team seinen Stempel wieder wesentlich spürbarer aufdrücken kann. Das Zeug dazu hat er, das wissen alle. Er muss nur fit bleiben.

SEA@ANA: Zegras verkürzt, bei seiner Rückkehr, mit einem Tor im Lacrosse-Stil für die Ducks

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Die Ducks haben die viertlängste aktive Playoff-Durststrecke in der NHL. Seit 2018 waren sie in den Playoffs inzwischen schon nicht mehr mit dabei. Um es dieses Jahr zu schaffen, müssten sie sich voraussichtlich um etwa 35 Punkte verbessern. Wenn man bedenkt, wie wenig sich die Ergebnisse des Teams auf dem Eis in den letzten beiden Spielzeiten verändert haben, ist es nur sehr schwer vorstellbar, dass Anaheim in der Postseason 2024/25 spielen wird.

Eine erfolgreiche Spielzeit kann für Anaheim also auch eine sein, die noch einmal ohne K.o.-Runden-Teilnahme endet. Dazu müssten die Ducks aber zumindest etliche Zähler mehr ergattern als zuletzt, einige Tore mehr erzielen und sich in beiden Kategorien merklich vom Tabellenende der Liga entfernen.

Selbst wenn sie es nicht in die Playoffs schaffen, wäre es dennoch nicht überraschend, wenn die Ducks zu den am meisten verbesserten Teams der Liga gehören. Vielleicht steigern sie sich von 59 auf 80 Punkte und werden dieses Mal Fünfter oder Sechster in der Pacific Division. Das wäre bereits ein schöner Erfolg für das Team, welches schon so lange auf eine Rückkehr an die Ligaspitze wartet.

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