Florida Panthers v New York Rangers - Game Two

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der New York Rangers

Mit einer Bilanz von 55-23-4 und 114 Punkten zogen die New York Rangers als Gewinner der Presidents' Trophy in die Stanley Cup Playoffs 2024 ein. In den ersten zwei Runden der Eastern Conference konnten sie mit einem Sweep über die Washington Capitals (4:0-Siege) und 4:2-Siegen gegen die Carolina Hurricanes ihrer Favoritenrolle gerecht werden, doch im Eastern Conference Finale unterlagen sie in sechs Spielen den Florida Panthers, dem späteren Stanley Cup Champion.

In Manhattan war die Enttäuschung über die verpasste Titelchance groß. "Wir waren ganz nah dran, aber es hat ein bisschen gefehlt“, konstatierte Rangers Kapitän Jacob Trouba unmittelbar nach dem Aus. Die Rangers sind aber weiterhin so gut aufgestellt, dass sie auch in der kommenden Spielzeit zu den Aspiranten auf den Cup-Gewinn zählen werden.

CAR@NYR R2, Sp5: Trouba schießt in Unterzahl als Erstes ein

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Die Rangers bauten nur punktuell ihren Kader um, was angesichts ihres Erfolges in der vergangenen Hauptrunde verständlich ist. Ihr namhaftester Abgang ist Verteidiger Erik Gustafsson. Der 32-jährige Schwede unterschrieb als Unrestricted Free Agent ein neues Arbeitspapier bei den Detroit Red Wings. Um den Verlust des erfahrenen Blueliners zu kompensieren, konnten die Rangers Casey Fitzgerald mit einem 2-Jahres-Vertrag an sie binden. Fitzgerald, 27 Jahre alt, erzielte 2023/24 in 69 Spielen für die Charlotte Checkers in der American Hockey League (AHL) 21 Punkte (vier Tore, 17 Assists).

Zudem einigte sich General Manager Chris Drury mit den Verteidigern Matthew Robertson (Hartford Wolf Pack, AHL), Braden Schneider, 22, und Ryan Lindgren, 26, auf eine Vertragsverlängerung. Alle drei Akteure waren Restricted Free Agents. 

Zur Offensivabteilung stieß Rechtsaußen Reilly Smith. Dem Stanley Cup Champion von 2023 mit den Vegas Golden Knights waren vergangene Saison in 76 Spielen für die Pittsburgh Penguins 40 Punkte (13 Tore, 27 Assists) gelungen. Als Verstärkung für die dritte oder vierte Angriffsreihe stößt Stürmer Sam Carrick zu dem Traditionsteam. Carrick, 32, gelangen 2023/24 in 77 Spielen für die Edmonton Oilers und Anaheim Ducks 16 Punkte (zehn Tore, sechs Assists) sowie ein Assist in zehn Playoff-Partien. Er beendete die vergangene Saison mit persönlichen Bestwerten bei den gewonnenen Bullys (53,4 Prozent), Checks (167), geblockten Schüssen (35) und Takeaways (24).

Der 37-jährige Blake Wheeler (neun Tore, zwölf Assists in 54 Spielen) wurde zum Unrestricted Free Agent und hat noch keinen Kontrakt unterschrieben.

VGK@NYR: Wheeler gleicht per Handgelenkschuss aus

Schlüsselspieler

Es steht außer Frage, dass die Rangers ohne ihren Topscorer Artemi Panarin die vergangene Saison kaum als punktbestes Team der Liga hätten abschließen können. Der 32-jährige Linksaußen erzielte 120 Punkte (49 Tore, 71 Assists) und damit 43 mehr als New Yorks zweitbester Scorer Vincent Trocheck mit 77 Punkten (25 Tore, 52 Assists). Weitere Ü70-Scorer der Rangers waren Linksaußen Chris Kreider (39 Tore, 36 Assists) Center Mika Zibanejad (26 Tore, 46 Assists) und ihr stärkster Verteidiger Adam Fox, der mit 73 Punkten (17 Tore, 56 Assists) ligaweit der sechstbeste Scorer unter den Bluelinern war.
Im Tor der Rangers ist Igor Shesterkin die unumstrittene Nummer 1. Der 28-Jährige konnte vergangene Saison mit einer Fangquote von 91,3 Prozent, einem Gegentorschnitt von 2,58 und vier Shutouts bei einer Bilanz von 36-17-2 überzeugen.

Spieler aus dem DACH-Raum

Fehlanzeige

Stärken

Die Rangers wussten durch ihre Special Teams zu beeindrucken. 26,4 Prozent ihrer Überzahlsituationen schlossen sie mit einem Tor ab (Platz 3), und 84,5 Prozent ihrer Unterzahlsituationen überstanden sie schadlos (Platz 3). Zudem fuhren die Rangers mit 30 Spielen die zweitmeisten Heimsiege nach den Colorado Avalanche (31-9-1; 63 Pkt.) und die zweitmeisten Punkte (60) zusammen mit den Edmonton Oilers ein.

Besonders starke Nerven bewiesen die Rangers bei den Partien, in denen es knapp zuging. Von den Spielen, die mit einem Tor Unterschied entschieden wurden, gewannen die Rangers 74,2 Prozent. Das war die mit Abstand größte Gewinnquote vor den St. Louis Blues mit 65,4 Prozent.

Verbesserungspotenziale

Bei einem Team, das die reguläre Saison als Bestes abgeschlossen hat, gibt es verständlicherweise nur wenig zu bemängeln. Interessant ist jedoch, dass die Rangers weder bei den erzielten Toren (278), noch bei den Gegentreffern (226) unter den besten fünf Mannschaften zu finden sind. In beiden Kategorien belegten sie ligaweit den siebten Rang. Ihre beeindruckende Tordifferenz von +53 reichte ebenfalls nur zu Platz 7, genauso wie bei den gewonnenen Bullys (52,3 Prozent). Kein Grund zum Jammern auf hohem Niveau!

Vielversprechende Talente

Die Rangers setzten in der vergangenen Saison fünf Rookies ein. Der punktbeste unter ihnen war Linksaußen Will Cuylle mit 21 Punkten (13 Tore, acht Assists) in 81 Spielen. Unter New Yorks U23-Spielern stach Linksaußen Alexis Lafreniere hervor. Der 22-jährige Außenstürmer, den die Rangers beim NHL Draft 2020 an Nummer 1 ausgewählt hatten, stellte mit 57 Punkten (28 Tore, 29 Assists) in seiner vierten NHL-Saison persönliche Bestmarken bei den Toren, Assists und Punkten auf.

FLA@NYR ECF, Sp5: Lafrenière trifft spät zum Anschluss

Brennan Othmann, New Yorks Erstrunden-Pick (Nummer 16) beim NHL Draft 2021, durfte bereits vergangene Saison dreimal NHL-Luft schnuppern. Weitere Chancen darauf könnte er genauso wie seine Sturmkollegen von den Hartford Wolf Packs Adam Sykora, 19, und Brett Berard, 21, bekommen. Ebenso steht Stürmer Gabe Perreault vom Boston College auf der Warteliste für einen ersten NHL-Einsatz.

Playoff-Chancen

Mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Kader werden die Rangers erneut um den Divisionstitel mitspielen. Auch wenn es bei der Vergabe der Playoff-Plätze immer sehr knapp zugeht: Alles andere als eine Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs 2025 wäre für den Klub vom Big Apple eine Riesenenttäuschung.

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