grubauer 7-14

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Philipp Grubauer in der abgelaufenen Spielzeit. Nach einer langwierigen Verletzung im Herbst dauerte es einige Zeit, bis der Torhüter der Seattle Kraken danach wieder in Schwung kam. In der zweiten Hälfte der regulären Saison und in den Stanley Cup Playoffs lief der Rosenheimer jedoch zur Höchstform auf. NHL.com/de hat die fünf besten Momente von Grubauer aus der Saison 2022/23 ausgewählt.

Comeback am 31. Geburtstag in Vegas

Über einen Monat lang war Grubauer zum Zuschauen verdammt. Ausgerechnet im Spiel gegen seinen ehemaligen Klub Colorado Avalanche am 21. Oktober hatte er sich eine Verletzung zugezogen. "Das waren nervige Wochen. Eigentlich war es gar nicht so schlimm, aber es hat sich doch länger hingezogen als erwartet", sagte er nach seinem Comeback am 25. November in der Partie bei den Vegas Golden Knights. Es war noch dazu sein 31. Geburtstag. Die Kraken gewannen am Ende mit 4:2. Grubauer stand die kompletten 60 Minuten zwischen den Pfosten und wehrte 20 von 22 Schüssen ab. Das entsprach einer Fangquote von 90,9 Prozent.

SEA 4, VGK 2

Mit der T-Mobile Arena verbindet den Schlussmann eine besondere Erinnerung. Dort hat er 2018 mit den Washington Capitals den Stanley Cup geholt. "Deshalb ist es immer schön, nach Vegas zu kommen und sich diesen Erfolg ins Gedächtnis zu rufen. Da wir heute an meinem Geburtstag wieder gewonnen haben, ist es auch ein schöner Tag gewesen", so Grubauer.

Duell mit den Jets als Wendepunkt

Die Begegnung mit den Winnipeg Jets am 18. Dezember markierte einen Wendepunkt für Grubauer in der Saison. Nach seiner Rückkehr lief er seiner Bestform zunächst hinterher. Hinzu kam, dass ihm Martin Jones in der Zwischenzeit den Job als Nummer 1 streitig gemacht hatte. Beim 3:2-Sieg gegen die Jets vor eigenem Publikum in der Climate Pledge Arena wuchs er jedoch über sich hinaus. Von diesem Spiel an lief es immer besser für ihn.

Dass es bei diesem Aufeinandertreffen nach 40 Minuten nur 1:2 aus Sicht von Seattle stand, hatte das Team einzig und allein Grubauer zu verdanken. Bei diesem Zwischenresultat wehrte er zunächst eine fulminante Direktabnahme von Adam Lowry ab. Wenig später stoppte er einen Alleingang von Kevin Stenlund. Dafür erntete er ein anerkennendes "Gruuuuuu!" von den Rängen. Im letzten Drittel gelang dem Goalie eine weitere spektakuläre Parade. Dieses Mal tauchte Kyle Connor frei vor ihm auf und wieder war Grubauer nicht zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:2. Jared McCann erzielte schließlich den umjubelten Siegtreffer für die Kraken.

Assist beim Spiel gegen die Coyotes

Am 3. April feierten die Kraken einen 8:1-Kantersieg zu Hause gegen die Arizona Coyotes. Trotz der klaren Verhältnisse auf dem Eis präsentierte sich Grubauer in diesem Match bis zum Schluss hochkonzentriert. Er parierte 20 der 21 Schüsse, die auf sein Gehäuse abgegeben wurden. Die Fangquote von 95,2 Prozent war eine der besten des Keepers während der gesamten regulären Saison 2022/23.

In Erinnerung bleiben wird die Partie jedoch aus einem anderen Grund. Beim Treffer zum 4:1 durch McCann im zweiten Drittel bekam Grubauer den Secondary Assist gutgeschrieben. Es war seine erste und einzige Torbeteiligung in dieser Spielzeit. In seiner NHL-Karriere verbuchte er bislang insgesamt fünf Assists.

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Sieg beim Playoff-Debüt

Bei ihrem Franchise-Debüt in den Stanley Cup Playoffs am 18. April sorgten die Kraken mit Grubauer gleich für eine faustdicke Überraschung. In Spiel 1 der Serie gegen den amtierenden Stanley Cup Champion Colorado Avalanche landeten sie einen 3:1-Auswärtssieg in der Ball Arena. Grubauer hielt den Erfolg an seiner alten Wirkungsstätte mit 34 Saves und einer Fangquote von 97,1 Prozent fest.

Kraken zum 1. Playoff-Sieg der Franchise-Geschichte

"Es war ein spezielles Gefühl zurückzukommen. Im Grunde gibt es aber nichts Besseres, als in den Playoffs gegen sein altes Team zu spielen", meinte Grubauer. "Ich habe hier jeden Winkel noch gekannt. Das ist ungemein hilfreich gewesen."

Erfolgreicher Showdown gegen die Avalanche

"Unglaublich." Mit diesem Wort umschrieb Grubauer das Gefühl, als der 2:1-Triumph in Spiel 7 gegen die Avalanche am 30. April und der damit verbundene Seriengewinn für die Kraken perfekt war. Völlig überraschend hatte Seattle den Favoriten und Titelverteidiger aus dem Wettbewerb gekegelt.

Auch beim Showdown in der Ball Arena erwies sich Grubauer als Turm in der Schlacht. Er stoppte 33 von 34 Schüssen, was wiederum eine Save-Quote von 97,1 Prozent ergab. "Das bedeutet viel für die Organisation und diese Mannschaft", bewertete Seattles Torwart das Weiterkommen bei der Postseason-Premiere in Runde zwei.