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Während der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2025 in Kanada vom 26. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025 wird NHL.com/de an den Vorrunden-Spieltagen, dem Viertelfinale und Halbfinale jeweils 5 Erkenntnisse aus den Spielen zusammenstellen.

Heute: Viertelfinale am 2.1.2025

Schweiz schon früh gegen USA chancenlos

Die USA sind nicht ohne Grund der Titelverteidiger und sie gelten nicht als Lieblingsgegner der Schweiz. Die US-Boys erzielten bereits im ersten Drittel vier Tore und legten damit früh den Grundstein für einen ungefährdeten 7:2-Sieg im Viertelfinale gegen die Schweiz, die das Turnier als Achtplatzierte beenden.

„Wir haben im dritten Drittel wie eine Mannschaft gespielt“, kritisierte Nils Rhyn, neben Andro Kaderli der zweite Torschütze der Schweizer. „Das war sehr gut, aber im ersten und zweiten Drittel fielen die Tore zu schnell aufgrund unserer eigenen Fehler.“

Das Ergebnis kam nicht überraschend, da die USA bei den Junioren-Weltmeisterschaften zuvor in 26 Spielen gegen die Schweiz 24 Siege und zwei Unentschieden bei einem Torverhältnis von 154:50 verbuchen konnten. Jetzt sind es 25 Siege. Die Amerikaner führen das Turnier außerdem mit 29 Toren in fünf Spielen an.

James Hagens und Ryan Leonard trafen jeweils doppelt, während Gabe Perreault drei Vorlagen gelangen.

„Wir haben immer als Team gespielt“, fügte Rhyn als Gesamtfazit der Schweizer Leistung in Ottawa hinzu. „Wir haben viel Spaß zusammen, wir sind wie eine Familie. Aber wir müssen noch ein bisschen mehr schießen. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung. In der Gruppenphase hatten wir etwas Pech, aber ich denke, nächstes Jahr können wir das Viertelfinale und sogar das Halbfinale erreichen. Alles ist möglich.“

Tschechen schocken ein undiszipliniertes Kanada

Adam Jecho erzielte das Siegtor in einem Powerplay 39,4 Sekunden vor Schluss und bescherte den Tschechen damit einen 4:3-Sieg gegen Kanada im Viertelfinale. Kanadas Andrew Gibson leistete sich 2:27 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit ohne Not einen Kniecheck, der zur entscheidenden Unterzahl führte.

Kanada belegt den fünften Platz, das zweitschlechteste Ergebnis aller Zeiten auf heimischem Eis (2019 belegten sie den sechsten Platz). Sie markierten während des gesamten Turniers nur 13 Tore. Zusammen mit dem Team von 1998, das den achten Platz belegte, stellt dies die schwächste Ausbeute der Ahornblätter bei allen bisherigen Turnieren dar.

Die Tschechen werden versuchen, ihre dritte Medaille in Folge bei U20-Spielen zu gewinnen (Silber 2023, Bronze 2024), was ihnen seit mehr als 30 Jahren (1989-91) nicht mehr gelungen ist.

Kanada kassierte in diesem Spiel 55 Strafminuten, die Tschechen nur 10, was den Siegern 8:00 Minuten Powerplay-Zeit einbrachte, Kanada hingegen nur 1:57. Kurz gesagt: Wie schon zuvor im Turnier kam Kanada die mangelnde Disziplin teuer zu stehen, nachdem sie sich von einem 1:3-Rückstand noch bewundernswert zurückgekämpft hatten.

Schweden müssen lange zittern

Schweden schoss im ersten Drittel zwei Tore und setzte sich im ersten Viertelfinale am Donnerstag mit 3:2 gegen Lettland durch. Die nie aufgebenden Letten holten mit zwei Toren von Assistenzkapitän Eriks Mateiko im zweiten Drittel auf, aber trotz des begeisterten Jubels der Zuschauer in der TD Place Arena konnten die Außenseiter ihr Comeback nicht vollenden.

Die Schweden als amtierender Vizeweltmeister hatten drei verschiedene Torschützen und ziehen zum vierten Mal in Folge ins Halbfinale ein. Ihre letzte Goldmedaille holten sie sich 2012 in Calgary mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Rußland.

Der schwedische Torwart Melker Thelin hatte ein viel geringeres Pensum zu bewältigen als sein Gegenüber Linards Feldbergs, der zum lettischen Spieler des Spiels gekürt wurde. Die Schützlinge von Trainer Magnus Havelid schossen Lettland mit 50:13 ab.

Die Letten hatten bereits in der Gruppenphase mit ihrem beeindruckenden 3:2-Sieg im Penaltyschießen gegen Gastgeber Kanada für ein „Wunder auf dem Eis“ gesorgt. Es war eine große Herausforderung, dies in den Playoffs gegen Schweden zu wiederholen. Sie können jedoch stolz auf ihre Leistung in Ottawa sein.

Von Anfang an dominierten die Schweden mit ihrem traditionellen Puckbesitzspiel. Im ersten Drittel waren 19:2 Torschüsse für die Skandinavier zu verzeichnen. Lettland hatte erst nach 15 Minuten den ersten Torschuss.

Finnland legt mit schnellem Start die Grundlage

Dank dreier Tore im ersten Drittel konnte Finnland einen 5:3-Sieg im Viertelfinale gegen die Slowakei erringen. Jesse Nurmi war mit zwei Toren und einer Vorlage der erfolgreichste finnische Angreifer, und Jesse Kiiskinen erzielte ein Tor und gab eine Vorlage.

Die Slowakei schoss 36-mal auf das finnische Tor, aber der finnische Torwart Petteri Rimpinen war bei seinem fünften Start in Folge erneut herausragend.

„Während des gesamten Turniers ist er unwirklich“, sagte Stürmer Kasper Halttunen über Rimpinen, der im zweiten Drittel 17 oder 18 Schüsse der Slowaken abwehrte. „Er ist ein Typ, dem wir in diesen großen Momenten zu 100 Prozent vertrauen können. Heute Abend hatten wir eine Fünf-Minuten-Strafe, und er hat sich der Sache angenommen, oder? Er ist ein wichtiger Teil unseres Teams.“

Der slowakische Torwart Alan Lendak, der zuvor nur bei der 2:4-Niederlage gegen Tschechien zum Einsatz gekommen war, wurde vom Eis genommen, nachdem er drei Tore bei fünf Schüssen kassiert hatte.

Die hart arbeitenden Finnen machten einen weiteren großen Schritt in ihrem Bestreben, ihre sechste Goldmedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft zu gewinnen (1987, 1998, 2014, 2016, 2019). Finnland holte sich zuletzt 2022 eine Medaille, als sie sich mit einer 2:3-Niederlage in der Verlängerung gegen Gastgeber Kanada in Edmonton mit Silber begnügen mussten.

Das Ergebnis verlängert die Durststrecke der Slowakei ohne Medaille bei den Turnieren auf zehn Jahre. Die Slowaken haben zweimal die Bronzemedaille gewonnen, 1998 (Helsinki) und 2015 (Toronto). In diesem Jahr belegten sie zum dritten Mal in Folge den sechsten Platz.

Skandinavisches Duell als Eishockey-Klassiker im Halbfinale

In der Vorschlussrunde treffen am Samstag um 15.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MEZ; live und kostenfrei bei MagentaSport) in Ottawa die Schweden auf Finnland. Damit kommt es zur Neuauflage eines Eishockey-Klassikers: Dem stets spannungsgeladenen skandinavischen Nachbarschaftsduell.

In der zweiten Partie um 19.30 Uhr Ortszeit (So. 1.30 Uhr MEZ) bekommt es Tschechien mit den USA zu tun. Für die kanadischen Zuschauer dürfte nach dem enttäuschenden Aus der eigenen Jungs klar sein, wem sie die Daumen drücken und wen sie anfeuern werden. Erzrivale USA wird es wahrscheinlich nicht sein.