"Es ist sehr enttäuschend, wenn du sie nicht im Lineup hast", sagt Flügelstürmer Timo Meier, der trotz der schwerwiegenden Ausfälle immer positiv blieb: "Wir müssen das Beste daraus machen. Solche Ausfälle sind immer auch eine Chance für andere Spieler. Wenn du deine besten zwei Center verlierst, dann ist es natürlich auch die Möglichkeit, für jüngere Spieler von Barracuda hochzukommen und mehr Eiszeit zu bekommen."
Der Schweizer ging selbst denselben Weg und empfahl sich über das Farmteam San Jose Barracuda für höhere Aufgaben in der NHL. 2016/17 deutete er in 34 NHL-Spielen sein Potenzial an (3-3-6), spielte sich 2017/18 bei den Sharks in 81 Partien fest (21-15-36) und avancierte 2018/19 in 78 Begegnungen zu einen der wichtigsten Leistungsträgern (30-36-66). Im Sommer verlängerte der 24-Jährige seinen Vertrag für eine Jahresgage von sechs Millionen US-Dollar um drei Jahre bis 2023.
In der laufenden Saison 2019/20 blieb Meier wie seine Kollegen hinter den Erwartungen zurück. "Timo hatte eine schwere Saison nach einem starken und beeindruckenden Jahr. Er hat im Sommer einen großen Vertrag unterschrieben. Ich denke, dass das mit Druck einhergeht. Jeder hat ihn angeschaut und noch mehr Tore erwartet. Es ist wohl eine mentale Sache", fand der TV-Kommentator Randy Hahn, der alle Spiele der San Jose Sharks im TV überträgt, einen Erklärungsansatz. "Wie unser ganzes Team hatte auch er einen schwachen Start. Er ist noch nicht auf dem Niveau von letzter Saison. Aber er ist ein Spieler, der so viel Potenzial hat und immer noch so jung ist. Wenn er im Sommer hart trainiert und sich auf die neue Saison vorbereitet, dann erwarte ich ihn in alter Stärke zurück."
Eine Kostprobe seiner "alten Stärke" gab Meier bereits in den letzten Wochen: Im Monat Februar sammelte der 1,84 Meter große und 98 Kilogramm schwere Power Forward sieben Scorerpunkte in sieben Spielen (4-3-7). Im Sommer steht in San Jose ein Umbruch bevor - Meier soll aber auch in der kommenden Spielzeit 2020/21 eine tragende Rolle bei Team Teal spielen und gibt trotz der tabellarisch ausweglosen Situation schon jetzt den Vorkämpfer.
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Fünf Fragen an Timo Meier:
Die San Jose Sharks liegen weit hinter den Erwartungen zurück. Woran liegt das?
Es liegt an vielen Dingen. Wir schießen nicht so viele Tore wie letztes Jahr und sind auch defensiv nicht so stabil. Wir haben viele junge Spieler und haben auch mit Verletzungen nicht so viel Glück gehabt. Aber das sollte keine Ausrede sein. Wir haben jetzt wichtige Spiele vor uns. Es hilft nichts, jetzt zurückzuschauen und darüber zu weinen, was wir falsch gemacht haben. Wir müssen uns auf das Jetzt fokussieren, das Beste aus der Situation machen und alles geben.
Aktuell bist du der drittbeste Scorer (20-19-39, d. Red.) bei den Sharks. Wie zufrieden bist du mit deiner Saison?
Auch für mich persönlich ist es ein bisschen enttäuschend bis jetzt. Es gibt immer viel an meinem Spiel zu arbeiten. Ich versuche immer, einen Schritt nach vorne zu machen. Manchmal musst du auch aus Fehlern lernen. Auch persönlich möchte ich nochmal richtig Gas geben und dabei helfen, erfolgreich zu sein.
Wie schwierig ist die Situation mit den vielen Verletzten und immer unterschiedlichen Reihenkombinationen?
Es gibt durch die Verletzten viel Rotation und ich spiele oft in neuen Formationen. Schlussendlich sollte man aber mit jedem Spieler spielen können. Wir kennen uns alle gut, es ist mein viertes Jahr und ich habe mit vielen schon zusammengespielt. Man sollte es auf dem Eis einfach halten. Ich versuche meine Stärken in jeder Linie einzubringen. Wir können viel Erfolg haben, wenn wir gut zusammenarbeiten.