Die Bruins ließen allerdings nicht locker und verkürzten den Rückstand noch einmal. David Pastrnak setzte die Scheibe im Powerplay mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 3:4 in die Maschen (47.). Im weiteren Verlauf drängte Boston mit Macht auf den Ausgleich. Doch Tampa Bay hielt dagegen und verteidigte geschickt. Als sicherer Rückhalt erwies sich einmal mehr Lightning-Torwart Andrei Vasilevskiy. Er wehrte 35 Schüsse in der gesamten Begegnung ab.
In der Schlussphase nahmen die Bruins ihren Torhüter Tuukka Rask vom Eis und brachten einen zusätzlichen Feldspieler. Der Erfolg blieb jedoch aus. In der 59. Minute beseitigte schließlich Nikita Kucherov alle Unklarheiten mit einem Empty-Net-Goal zum 5:3-Endstand. Der Angreifer punktete in 21 seiner jüngsten 22 Auftritte und sammelte dabei 34 Punkte (16 Tore, 18 Assists).
"Ich bin stolz auf die Jungs. Unser Powerplay und Penalty Killing waren großartig", sagte Coach Cooper. Gut gefallen hat ihm, wie seine Schützlinge in der letzten Periode auf den Druck der Bruins reagierten. "Wir haben den dritten Abschnitt weitgehend kontrolliert und nur wenige echte Torchancen zugelassen", urteilte er.
Durch den Sieg und mit nunmehr 91 Punkten auf dem Konto festigten die Lightning den zweiten Platz in der Atlantic Division hinter Spitzenreiter Bruins (98). Der Vorsprung auf die Carolina Hurricanes, die sich in der Eastern Conference als erste Mannschaft außerhalb der Playoff-Zone befinden, beträgt 14 Zähler. Damit hat Tampa Bay das Ticket für die Endrunde so gut wie in der Tasche. Das Duell am Samstag lieferte einen Vorgeschmack auf die Stanley Cup Playoffs. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide dort in einer Serie gegenüberstehen, ist groß.
Sorgen bereitet den Lightning ihr Verteidiger Victor Hedman. Er stand gegen die Bruins nur 4:36 Minuten auf dem Eis. Im letzten Drittel kehrte er gar nicht mehr aufs Spielfeld zurück. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Ein Ausfall des routinierten Defensivmannes käme für die Lightning zur Unzeit, müssen sie doch bereits länger auf ihren Kapitän Steven Stamkos wegen einer Operation an der Rumpfmuskulatur verzichten.