Kurz vor der Trade-Deadline sicherten sich die Bruins zudem die beiden Stürmer Charlie Coyle (Minnesota Wild) und Marcus Johansson (New Jersey) - zwei echte Volltreffer: Coyle ist der sechsbeste Playoff-Scorer (sechs Tore, sechs Assists), Johansson folgt auf Rang acht (drei Tore, sechs Assists). "Es waren überragende Verstärkungen für unser Team, die uns auf und neben dem Eis sehr geholfen haben", findet Verteidiger Torey Krug. "Es sind tolle Persönlichkeiten, die ihre Leistungen schon bei anderen Teams gebracht haben. Wir haben das erkannt und sie geholt. Du kannst den Stanley Cup nicht gewinnen, wenn du keine Spieler in der Tiefe hast, die einspringen, wenn sie gebraucht werden."
Das konnte Kapitän Zdeno Chara nur bestätigen: "Sie haben unserem Team viel Tiefe, Größe und Erfahrung gegeben. Es waren gute Verstärkungen, die in den Playoffs voll eingeschlagen sind. Es ist gut, dass sie da sind und dass du Spieler hast, die einspringen, wenn sie am dringendsten gebraucht werden."
Backup-Goalie Halak kam in der Endrunde zwar noch nicht zum Zug, erfüllte aber sowohl in der regulären Saison (40 Spiele, 37 Starts, 2,34 Gegentore/Spiel, 92,2 Prozent Fangquote) als auch in den Playoffs einen wichtigen Zweck. "Das hatten wir geplant", betont Sweeney, der absichtlich einen starken zweiten Torhüter hinter Startet Tuukka Rask verpflichtete. "Auf dieser Position wirst du gefordert. Wir haben jemanden gebraucht, der ihn pusht, der ihn herausfordert. Ein guter Goalie ist wichtig auf diesem Level. Wir glauben, dass sich der Wechsel ausgezahlt hat."
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St. Louis: Neuzugänge übernehmen tragende Rollen
Auch St. Louis machte mit der Entdeckung eines Goalies einen entscheidenden Schritt nach vorne: Jordan Binnington ist das Gesicht des Aufschwungs der Blues. Nach seinem ersten Start am 7. Januar ging es steil bergauf. Binnington, der zuvor in der AHL für die Providence Bruins und die San Antonio Rampage gespielte hatte, avancierte als NHL-Rookie von einem Experiment erst zum Starter und dann auch zum Playoff-Torwart. "Das war eigentlich nicht geplant", gesteht Blues-GM Doug Armstrong. "Er hat nie aufgegeben, denn es war schwer, dorthin zu kommen. Er hat das Beste daraus gemacht. Am beeindruckendsten ist sein Glaube an sich selbst."
Auch Trainer Craig Berube ist voll des Lobes für seinen Schlussmann: "Er ist sehr ruhig und ausgeglichen, hat nichts an sich herangelassen. Auch wenn er mal einfache Gegentore kassiert hat, hat er danach die Türe geschlossen. Er ist mental sehr stark." So war der eigentlich als Nummer 1 vorgesehene Jake Allen plötzlich nur noch Backup - und St. Louis hatte genauso wie Boston plötzlich ein starkes Tandem, das den Konkurrenzkampf hochhielt. "Du brauchst zwei gute Torhüter", unterstrich Berube.
Neben Binnington (25) beförderten die Blues auch noch zwei weitere Talente ins NHL-Team. Die Stürmer Sammy Blais (22, San Antonio Rampage, AHL) und Robert Thomas (19, London Knights und Hamilton Bulldogs, OHL) nehmen längst wichtige Rollen ein und zeigten, dass in den Playoffs auf sie Verlass ist. "Die jungen Spieler waren sehr wichtig für uns", so St. Louis' Stürmer Pat Maroon. "Es ist sehr wichtig, viel Tiefe in der Aufstellung zu haben. Jeder hat gekämpft."