EDM Leon Draisaitl

Dennis Seidenberg hat als Höhepunkt seiner Karriere im Jahr 2011 als zweiter Deutscher den Stanley Cup gewonnen. Der heutige Entwicklungstrainer der New York Islanders wird in einer monatlichen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die zehnte Ausgabe 23/24:

Mit Leon Draisaitl haben wir erneut einen deutschen Spieler im Stanley Cup Finale. Das ist großartig und ich drücke ihm jetzt schon fest die Daumen, dass sein großer Traum in Erfüllung gehen wird. Ich weiß persönlich aus dem Jahr 2011 bzw. 2013, wie hart das ist, den Pokal zu holen oder auch ein Finale zu verlieren.

Alle Highlights von Leon Draisaitl aus Spiel 6

Ich fand, dass es in den Conference Finals zwei umkämpfte und enge Serien mit sehr viel Spannung waren. Schließlich wurden fast alle Spiele mit einem Tor Unterschied entschieden, auch wenn es am Ende mal ein Empty-Net-Tor gab.

Die Edmonton Oilers haben bewiesen, dass sie trotz nicht so überzeugenden Torwartleistungen bis ins Finale gekommen sind. Jetzt kommt mit den Florida Panthers ein richtiges Schwergewicht auf sie zu, die meiner Meinung nach noch etwas mehr Qualität und Niveau von der Leistung her als die Dallas Stars haben. Von dem her können wir uns auf eine weitere intensive Serie freuen.

Man hat schon die gesamten Stanley Cup Playoffs gesehen, dass die Panthers nach ihrer Final-Niederlage im vergangenen Jahr gegen die Vegas Golden Knights richtig heiß sind. Sie haben definitiv ihr Ziel vor Augen, so körperlich und aggressiv wie sie spielen. Es ist die einzige Mannschaft, bei der man sieht, welchen Biss sie haben und es unbedingt schaffen wollen. Auf der anderen Seite haben sie einen Weltklasse-starken Angriff mit Top-Spielern und eine sehr solide Defensive.

Überraschend war, dass die Oilers zuletzt defensiv sehr stark agierten, obwohl sie in Spiel 6 gegen die Stars bei den Torschüssen richtig unter Beschuss standen und ihnen da ihr Torhüter Stuart Skinner den Sieg festgehalten hat. Doch viele Schüsse der starken Offensive der Stars kamen nicht aus den Top-Positionen und eher von außen. Da haben die Feldspieler der Oilers einen guten Job gemacht, doch das wird in der nächsten Serie noch einmal schwieriger.

WCF, Sp6: Stars @ Oilers Zusammenfassung

Leon hat im Conference Finale nicht mehr ganz so gepunktet wie vorher und seine Top-Scorer-Position an Connor McDavid eingebüßt. Es ist normal, dass die Punkte und Tore eher in Wellen kommen. Klar, erwartet man von den beiden, dass sie jedes Spiel punkten, doch sie setzen in jeder Partie so viele andere positive Akzente. Die Punkte und Tore kommen dann wieder von allein. Ich denke, es ist eine Frage der Zeit, dass Leon im Finale wieder performen wird.

Wen ich überhaupt nicht auf dem Zettel hatte, ist Oilers-Verteidiger Evan Bouchard. Ich muss gestehen, dass ich während der Saison nicht so viel von ihm gesehen habe, weil ich eher die Spiele im Osten verfolge und durch die Zeitverschiebung von zwei oder drei Stunden weniger die im Westen. Man konnte schon immer sehen, dass er eine gute Übersicht hat und stark am Puck ist, aber dass er so einen Einfluss haben würde, war nicht absehbar. Die Teamkollegen werden schon lange wissen, was sie an ihm haben, aber für Außenstehende ist es eher überraschend.

Insgesamt wird es sicher eine enge Serie werden. Die Panthers sind noch mal ein dicker Brocken für Leon und seine Oilers, aber ich hoffe am Ende, dass Leon das Ding als sechster Deutscher nach Uwe Krupp, mir, Tom Kühnhackl, Philipp Grubauer und Nico Sturm holt. Go for it!

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