Doch damit nicht genug der seltsam-springenden Pucks: In der Overtime spielte Kings-Verteidiger Mikey Anderson einen langen Pass aus der eigenen Zone Richtung linker Bande, wo Quinton Byfield mit seiner Kelle abfälschte. Die Scheibe landete genau im Lauf von Kopitar, der frei vor Skinner zum Sieg einschoss (63.).
„Lasst uns einfach sagen, dass es Absicht war“, lachte Byfield am Mikrofon von Bally Sports. „Nein, der Puck ist von Mikey gekommen, ich habe einfach nur versucht, ranzukommen, um ein Icing zu verhindern. ‚Kopy‘ macht das, was er immer tut und ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Schön, dass das geklappt hat. Es war wie immer ein Teamerfolg, der sich super-gut anfühlt. Ich bin in der Jubeltraube auf ‚Kopy‘ draufgesprungen und habe ihn vielleicht den Rücken gebrochen. Wir haben uns so gefreut. Wir alle lieben Hockey.“
Hiller schwört auf seine Routiniers
Für Los Angeles‘ Trainer Jim Hiller hatte der OT-Treffer nur wenig mit Zufall zu tun. Vielmehr habe Kopitar von seinem „siebten Sinn“ profitiert. „Spieler von diesem Kaliber erkennen solche Situationen sofort und können es so schnell verarbeiten. Das konnte ihnen keiner lernen, sie haben sich das selbst beigebracht. Das Schöne bei Anze ist, dass er das mit und ohne den Puck beherrscht. Er begreift und antizipiert Szenen und bringt sich selbst in die richtige Position. Es gibt nicht viele Spieler, die das beherrschen.“
Überhaupt würde L.A. von seinen Routiniers enorm profitieren. Darunter etwa Kopitar (36; 1-2-3), Doughty (34; 1-0-1), Trevor Lewis (37; 0-0-0) und Cam Talbot (36; 27 Saves, 87,1 Prozent Fangquote).
„Wir haben viele erfahrene Spieler, die es in solchen Momenten braucht, denn sie bringen Ruhe und Konzentration mit“, so Hiller. „Edmonton hat eine gute Mannschaft, die Halle war heute wieder lebhaft, es war ein gutes Hockey-Spiel für beide Seiten. Es ging hoch und runter. Es ist emotional für jeden: Fans, Medien, Trainer und die Spieler. Diese haben ganze Arbeit geleistet, sich selbst zu beruhigen und sich um ihre Belange zu kümmern. Das hat etwas mit den Veteranen zu tun, die schon Spiele und Titel gewonnen haben. Genau diese brauchst du in solchen Situationen.“
Abwehrchef Doughty, der 29:07 Minuten Eiszeit abspulte, erhielt zudem ein Sonderlob von seinem Trainer: „Er ist so ein großer Spieler mit seiner Vergangenheit: Er hat den Stanley Cup und diverse Goldmedaillen gewonnen. Jeder, der je mit ihm zusammengespielt hat, der weiß, Drew wird in solchen Spielen voll da sein. Wir sind froh, ihn zu haben.“