Reingeknallt, reingeschwanzt, reingeschubst, reingestolpert - Hauptsache drin!
344.540 Treffer fielen seit der ersten NHL-Saison 1917/18 bis heute. Hinzu kamen noch weitere 25.248 Tore in den Stanley Cup Playoffs. Wenn es möglich wäre, sich jedes einzelne auch nur in einer 20-sekündigen Zusammenfassung anzusehen, würde man 85 Tage, 14 Stunden und 23 Minuten ununterbrochen staunend vor dem Monitor verbringen, um die Schönsten herauszupicken.
Wann ist denn ein Tor tatsächlich schön?
"Das Wohlgefallen am Schönen muss von der Reflexion über den Gegenstand abhängen; und unterscheidet sich dadurch auch vom Angenehmen, welches ganz auf der Empfindung beruht", schrieb Immanuel Kant in seiner 'Kritik der Urteilskraft' im Jahre 1790.
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Das Erleben von Schönheit ist subjektiv, doch betrachten wir nicht ein Tor dann als besonders schön, wenn uns das Können des Spielers außerordentlich beeindruckte? Wenn ein Alex Ovechkin aus dem eigenen Drittel kommt, gleich fünf Gegner der Reihe nach ausspielt und sich dann auch noch vorm Einnetzen den Torwart ausguckt, dann ruft das kein Aha-Erlebnis aus, wenn ihm gegenüber die neunjährigen Bambinis des EHC Rottmannsbirkel (Phantasiename) auf dem Eis stünden. Gelänge Ovechkin ein solches Kunststück in den letzten Sekunden zum Sieg in einem Spiel 7 der NHL-Playoffs, dann hätte er auch gleich das zweite Kriterium erfüllt, wann ein Tor als 'schön' gilt, nämlich aufgrund seiner Bedeutung - wenngleich nicht ganz im Sinne des Königsberger Philosophen, denn 'schön' wäre in diesem Fall das Tor hauptsächlich für die Washington Capitals und deren Anhänger aufgrund der ausgelösten Empfindung.
Es bleibt die Frage offen, ob es dem wichtigen Vertreter der abendländischen Philosophie und Sohn eines Riemermeisters vor Staunen auch aus dem Sattel gehoben hätte, beim Betrachten der folgenden zehn Treffer, die zu den schönsten der NHL-Geschichte zählen.
Es ist auch nicht überliefert ist, ob der kopflastige Kant des Schlittschuhlaufs mächtig war, unabhängig davon wäre er aber ganz sicher davon überwältigt, was den folgenden zehn Protagonisten völlig ohne Zauberei gelungen ist.
10. Schaefer legt sich ihn selbst vor
Am 28.1.2004 traten die Ottawa Senators bei den Dallas Stars an. Nachdem sie im Mittelabschnitt durch zwei Powerplaytore einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung verwandelt hatten, mussten sie um ihren Vorsprung bangen, als sie mit einem Mann weniger auf dem Eis standen.