Den wenigsten Eishockeyfans dieser Tage, zumindest den jüngeren, wird der Name Dr. Günther Sabetzki etwas sagen. Dabei ist er einer der Größen in der Geschichte des Eishockeysports und deswegen auch im Jahr 1995 in die Hockey Hall of Fame der NHL in Toronto aufgenommen worden. Bis heute ist er damit der einzige Deutsche, dem diese Ehre zuteilwurde.
Dabei war Dr. Sabetzki nicht einmal in Deutschland ein aktiver Eishockey-Spieler, sondern lediglich als Funktionär tätig. Seine in dieser Aufgabe eingenommene Rolle war aber selbst für die Entwicklung des Eishockeys in Nordamerika derart von Bedeutung, dass seine Ehrung zurecht erfolgte.
Der im Jahr 1915 in Düsseldorf geborene Dr. Sabetzki spielte zuerst Feldhockey, ehe er sich später auch kurz am Eishockey versuchte, er aber - überliefert berichtet - keine Lust hatte, sich die Zähne einschlagen zu lassen und deswegen diese Sportart zumindest in der Betätigung ad acta legte.
Trotzdem blieb er dem Eishockey immer treu, obwohl der promovierte Volkswirt zunächst als Wirtschaftsjournalist bei verschiedenen renommierten Zeitungen in Deutschland arbeitete. 1952 begann er sich im Eishockeyverband von Nordrhein-Westfalen zu engagieren, dessen Vorsitz er sechs Jahre später übernahm.
Im Jahr 1963 war Dr. Sabetzki Gründungsmitglied des Deutschen Eishockey-Bundes DEB und wurde 1966 als Vorstandsmitglied des Weltverbandes IIHF gewählt. Als Team Kanada ab 1970 die Teilnahme an den Wettbewerben der IIHF, also insbesondere den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, wegen des Einsatzes von Halbprofis untersagt wurde, setzte er sich intensiv für die Rückkehr des Mutterlands des Eishockeys ein. Außerdem machte er sich für die Teilnahme von europäischen Mannschaften am Canada Cup stark.
Dr. Sabetzki wurde 1975 der erste deutsche Präsident des IIHF und konnte nach erfolgreichen Verhandlungen mit den kanadischen und US-amerikanischen Verbänden im Jahr 1977 die Rückkehr von Team Kanada in die internationalen Wettbewerbe feiern.
In diesem Zuge wurde Profis erlaubt, an den Weltmeisterschaften teilzunehmen und der Termin des Turniers wurde in den Mai verlegt, um in den NHL-Playoffs gescheiterten Spielern die Teilnahme an der WM zu ermöglichen.