Obwohl Draisaitl mit seinen 41 Treffern für viele eine Überraschung sein mag, ist das Tore schießen doch Teil seines Spiels, an dem er ständig arbeitet - auch während der Sommerpause.
"Ich arbeite jeden Sommer an meinem Schuss", sagte Draisaitl, dessen bisheriger NHL-Bestwert aus der Saison 2016/17 29 Treffer waren. "Ich versuche aus verschiedenen Winkeln zu treffen und bin im Sommer hart zu mir selbst, um den Puck ins Netz zu bekommen. Das ist etwas, das mir geholfen hat, ein wenig gefährlicher zu sein."
Draisaitl überzeugte als Spielmacher. In jeder seiner ersten vier NHL-Saisons hatte er deutlich mehr Assists als Tore. In der Saison 2017/18 brachte er es auf 25 Tore und 45 Assists.
Ähnlich war es im Junioren-Bereich. Während seiner drei Spielzeiten in der Western Hockey League mit Prinz Albert und Kelowna erzielte er 138 Assists und 78 Tore in 160 Spielen.
Aber in der zweiten Saison seines achtjährigen, 68 Millionen Dollar schweren Vertrages, den er am 16. August 2017 unterzeichnet hatte, schießt ein selbstbewussterer Draisaitl häufiger denn je. Er suchte 184 Mal den Abschluss und weist eine Erfolgsquote von 22,3 Prozent aus, was deutlich über den 13,7 Prozent während seiner ersten vier Saisons liegt. Letzte Saison schoss er 194 Mal und kam dabei auf eine Quote von 12,9 Prozent.
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"Er hat definitiv öfters geschossen", sagte Center Connor McDavid von den Oilers. "Die Jungs suchen ihn. Er kreiert sich selbst Chancen. Es ist wirklich beeindruckend."
Draisaitl hat 16 seiner 41 Tore im Powerplay erzielt. Er belegt zusammen mit Stürmer Alex Ovechkin von den Washington Capitals und Steven Stamkos von den Tampa Bay Lightning bei den Powerplaytoren den zweiten Platz, drei Tore hinter Center Brayden Point von den Lightning.
"Er findet Wege, um frei zu stehen", sagte McDavid. "Er ist ein kluger Spieler und er findet diese kleinen Lücken. Er hat einen heißen Schläger, also warum nicht nach ihm suchen?"
Oilers Trainer Ken Hitchcock sagte, dass Draisaitl, der Nummer 3 Pick beim NHL-Draft 2014, Qualitäten entwickelt, die nur die besten Torjäger in der Liga haben.
"Für mich ist eine Sache, die er mit den Top-Scorern gemeinsam hat, dass er weiß, wie man sich außerhalb des Geschehens versteckt", sagte Hitchcock. "Und darin ist er wirklich gut. Er weiß, wie man sich versteckt und zieht dann in den Bereich, wo es gefährlich wird, sobald der Puck kommt."
"Es gibt eine Menge Jungs, die vor dem Tor arbeiten oder im Slot, doch Leon macht das nicht. Er kommt erst in diesen Bereich, sobald der Puck dorthin geschossen wird."