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Es war der 4. Dezember 2018. An diesem Tag waren 425 Spiele der regulären Saison absolviert und damit über ein Drittel (33,4 %) der gesamten Spielzeit. Ein Blick auf die Tabelle der Western Conference zum damaligen Zeitpunkt zeigt, dass bereits nach im Schnitt 27 absolvierten Spielen pro Team Differenzen von mehr als zehn Punkten zwischen den Mannschaften bestand. So führten die Nashville Predators mit 39 Punkten (19-8-1) vor der Colorado Avalanche mit 37 Punkten (16-7-5). Erst dahinter folgten die Calgary Flames (36 Punkte; 17-9-2) und die Winnipeg Jets (36 Punkte; 17-8-2), die heute die Divisionen und Conference mit 69 Punkten (Calgary; Pacific) bzw. 64 Punkten (Winnipeg; Central) anführen.

Die St. Louis Blues standen zum Beispiel Anfang Dezember mit 21 Punkten, also bereits 18 Zähler hinter dem Tabellenführer, am Ende des Klassements. Die Vancouver Canucks rangierten mit 25 Punkten, aber schon 30 absolvierten und damit fünf Spiele mehr als die Blues, knapp davor.
Hätte zu diesem Zeitpunkt jemand in die Zukunft schauen können und das Tabellenbild nach dem Spieltag am 20. Januar aufrufen können, er hätte sich sicher über die Situation in der Western Conference verwundert die Augen gerieben. Damit ist nicht gemeint, dass die Flames souverän anführen, was ebenfalls überraschend ist, sondern das Bild, was rund um die Wild Card-Plätze entstanden ist.
Unter Einbeziehung der Avalanche, die mit 52 Punkten den dritten Platz in der Central Division innehaben, befinden sich acht der insgesamt 15 Mannschaften und damit mehr als die Hälfte innerhalb von fünf Punkten Differenz. Selbst die drittletzten Blues sind mit 47 Punkten wieder in Reichweite der Playoff-Plätze.

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Eine Tatsache, die aufgrund von zwei Entwicklungen entstanden sind. Einerseits haben Mannschaften, die zu Beginn oben mitgemischt haben, zeitweise eine regelrechte Durststrecke durchlaufen, während die Teams von unten zeitgleich zum Höhenflug angesetzt haben.
So konnte Colorado gerade einmal sechs Siege in den zurückliegenden sieben Wochen einfahren oder allen ist die bis vor kurzem andauernde Rekord-Niederlagenserie der Anaheim Ducks von zwölf Spielen noch präsent, womit die Kalifornier nur zwei ihrer letzten 15 Spiele für sich entscheiden konnten.
"Wir brauchen über die Vergangenheit nicht reden, das einiges nicht so gut für uns lief, aber wir können froh sein, dass wir uns trotzdem immer noch in einer guten Ausgangsposition befinden und weiter zu den Teams auf den Playoff-Plätzen gehören", sagte Avalanche Kapitän Gabriel Landeskog nach dem 7:1-Sieg am Samstag gegen die Los Angeles Kings.
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Eine ähnliche Auffassung herrscht bei den Ducks, die aber mit ihrer 0:3-Niederlage am Sonntag bei den New York Islanders die Plätze an der Sonne erst einmal verlassen mussten und jetzt einen Punkt hinter den Wild-Card-Plätzen liegen.
"Ich denke, wenn man so eine lange schlechte Phase durchläuft, wie wir, dann können wir am Ende froh sein, dass es unsere Position weiterhin zulässt, dass wir unser Ziel, nämlich die Qualifikation zu den Playoffs, erreichen können", sagte Ducks Trainer Randy Carlyle kritisch über die Negativserie.
Aufgrund der Konstellation ist in den nächsten Wochen Spannung garantiert und die Möglichkeit gegeben, dass das Tabellenbild durch jeden Punktgewinn und -verlust durchgewürfelt werden könnte.
Selbst die letztplatzierten Kings sind mit zehn Punkten Rückstand auf die Wild Card-Plätze nicht außer Reichweite, so dass sich das Team von Co-Trainer Marco Sturm insgeheim Hoffnungen auf ein kleines Wunder machen dürfte.

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Dazwischen benötigen sie weit weniger, denn neben den Blues sind durch die Schwäche mancher Mannschaften vorne plötzlich die Arizona Coyotes (48 Punkte) und Vancouver Canucks (52 Punkte) durch ihr fleißiges Sammeln wieder im Geschäft. Die Dallas Stars (52 Punkte) und Minnesota Wild (51 Punkte) konnten zum Beispiel die Schwächephase der Avalanche nicht für sich nutzen und sich in der Central nach vorne absetzen.
Egal, wie es am Ende ausgeht, die NHL bietet seinen Fans besonders in der Western Conference Ende Januar ein spektakuläres Tabellenbild, das die Sehnsucht nach mehr Eishockey und packende Duelle um jeden Punkt nährt.