"Ich habe ihnen schon beim Training zugeschaut", gab der 17-jährige Stürmer Lukas Reichel zu. "Die laufen alle richtig gut Schlittschuh, sie sind alle schnell und die Skills merkt man einfach, man merkt einfach, dass das NHL-Spieler sind."
Reichel ist derzeit das Toptalent im Kader der Eisbären. Als Neffe des langjährigen tschechischen Nationalspielers und NHL-Stars Robert Reichel und Sohn des deutschen ehemaligen Nationalspielers Martin Reichel, wurde ihm das Talent in die Wiege gelegt.
Nach fünf durchwachsenen Spielen der Eisbären in der aktuellen DEL-Saison gehört Reichel eindeutig zu den auffälligeren Akteuren in Blau-Weiß-Rot und kann diese Leistungen mit einem Tor und zwei Assists untermauern. Er freut sich besonders auf das Event am Sonntag, vor allem wegen einem Spieler.
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"Es ist ein cooles Gefühl, die mal nicht nur im Fernsehen zu sehen, sondern auch live auf dem Eis und gegen sie zu spielen. Patrick Kane ist ja mein Lieblingsspieler, ich habe schon viele Highlights von ihm gesehen und jetzt gegen ihn zu spielen, das ist schon eine große Sache."
Den Eisbären war anzusehen, dass sie das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen und es nicht nur irgendein Freundschaftsspiel ist, in dem es um nichts geht. Die Körpersprache war klar, die Blackhawks dürfen von den Hauptstädtern keine Geschenke erwarten.
Für zwei Spieler der Eisbären, James Sheppard und Maxim Lapierre, ist ein Auftritt gegen gestandene NHL-Spieler grundsätzlich nichts Besonderes. Gerade Lapierre hat mit 614 Einsätzen für die Montreal Canadiens, Anaheim Ducks, Vancouver Canucks, St. Louis Blues und Pittsburgh Penguins jede Menge Routine gesammelt. Der Veteran weiß aber um die Bedeutung, die das Aufeinandertreffen mit den Blackhawks für seine Mitspieler hat.
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"Für unsere Spieler wird das ein ganz besonderes Erlebnis", erklärte Center Lapierre sichtlich gut gelaunt. "Wir haben einige junge Spieler, für die es einfach ein Traum ist, gegen jemanden wie Patrick Kane zu spielen. Wir wissen aber auch, dass es nicht leicht wird. Sie bereiten sich auf ihre Saison vor, wir stecken schon in unserer Saison. Das ist ein wichtiges Spiel. Wir werden natürlich hart spielen und wir arbeiten im Training hart."
Gerade wegen Lapierres Vergangenheit in der NHL freut auch er sich auf das Duell, wie er wissen ließ. Mit Verteidiger Olli Maatta spielte er bei den Pittsburgh Penguins zusammen, anderen Spielern der Blackhawks dürfte er noch durch harte Checks und unnachgiebig geführte Zweikämpfe im Gedächtnis sein.
"Ich habe schon in den Playoffs gegen viele von ihnen gespielt. Das sind echte Profis, harte Arbeiter und absolute Spitzenspieler. Für uns wird das ein Riesenspaß, wir freuen uns auf morgen. Die Fans können kommen und ein richtig gutes NHL-Team sehen, das den Stanley Cup mehrmals gewonnen hat. Das wird für alle ein Genuss."
Lapierre wusste viel Gutes über die Organisation der Eisbären und die Stadt Berlin zu sagen, doch so ganz scheint er die NHL nicht vergessen zu haben, denn ihm war die Vorfreude deutlich ins Gesicht geschrieben.
"Das ist immer ein gutes Gefühl, ob man 18 Jahre alt ist, oder wie ich 34", gab er zu Protokoll. "Gegen ein NHL-Team zu spielen ist immer etwas Besonderes, vor allem gegen die Blackhawks. Sie sind ein Stück Eishockey-Geschichte. Für mich ist die NHL eine Zeit lang her. Ich habe ihnen vorhin beim Training zugeschaut und die Jungs sind immer noch unglaublich. Das wird großartig, nochmal mit ihnen auf dem Eis zu stehen."
Es ist also angerichtet, beide Mannschaften fiebern mit Begeisterung dem Eishockey-Spektakel am Sonntagabend in der 14.200 Zuschauer fassenden Mercedes-Benz Arena entgegen und sind fest entschlossen den Fans ein Erlebnis zu präsentieren, dass sie nie vergessen werden.