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Was hatte 'The Russian Rocket' Pavel Bure mit Michael Grabner gemein? Klar, beide begannen ihre NHL-Karriere bei den Vancouver Canucks und beide streiften sich auch das Jersey der New York Rangers über.

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Doch ihre Karriere weist noch weitere Übereinstimmungen vor: Der österreichische Flügelstürmer ist, wie Bure zu seinen besten Zeiten, unheimlich schnell auf dem Eis unterwegs und er hat ein Faible für die wichtigen Tore. Gemeint sind nicht die ersten Treffer in einer Partie, der ihm in dieser Saison einmal gelang, auch nicht die Game Winning Goals, von denen Grabner bereits zwei verbuchen konnte, sondern jene Tore mit denen der Sieg schlussendlich unter Dach und Fach gebracht wird - die Empty Netter.

Siebenmal traf der Villacher in das verwaiste Tor des Gegners und dürfte damit seinen Rangers, den einen oder anderen Zusatzpunkt verschafft haben, wenn man berücksichtigt, dass sie auch schon fünf Gegentore bei 5-gegen-6 kassierten.
Grabner fehlen nur noch zwei weitere Empty Netter, um Bures NHL-Bestmarke aus der Spielzeit 1999/00, einzustellen. Wird er sich auf die Jagd nach diesen bei den Rangers machen oder eventuell sogar bei einem anderen Team?

Es dürfte der Konkurrenz nicht entgangen sein, wie stark Grabner in diesem Jahr auftrumpft. Mit 25 Saisontreffern führt er die Torjägerliste der Rangers an, sein Torschnitt pro Spiel (0,42) liegt um 40 Prozent höher als der von Rick Nash (0,30) dem zweitbesten Torschützen des Traditionsteams.
Die Begehrlichkeiten an dem 30-Jährigen dürften bei jener Konkurrenz geweckt sein, die nach einem flinken, torgefährlichen Stürmer Ausschau hält.
Am kommenden Montag, den 26. Februar endet die Wechselfrist in der NHL. In der Zeit bis dahin, befindet sich jeder Spieler, der nicht über eine No-Trade Klausel verfügt, in einer eigenartigen Stimmungslage, die jener ähnelt als schwebe man in der Luft. Wo werde ich morgen sein? Finde ich mich dort umgehend zurecht? Kann ich die von mir erwartete Leistung dort bringen?
Es ist unbestritten, dass sich Grabner bei den Rangers zuhause fühlt. Dort wurde er, dessen NHL-Karriere sich schon dem Ende zu nähern schien, nachdem seine Torausbeute bei den New York Islanders von 2010/11 (34 Tore in 76 Spiele) bis 2014/15 (8 Tore in 34 Spielen)und anschließend bei den Toronto Maple Leafs (9 Tore in 80 Spielen) ständig zurückging, zu einem der auffälligsten Spieler der Mannschaft.

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Nicht nur bei den erzielten Toren führt er das teaminterne Ranking der Blueshirts an, sondern auch mit seinem +/-Wert von +11.
Grabner zählt zu den heißesten Kandidaten für einen Trade zur Wechselfrist. Eine solche Luftveränderung birgt für den Betroffenen aber auch immer eine Chance in sich - die Möglichkeit von einem Cup-Favoriten akquiriert zu werden.
Mannschaften, denen Grabner in seiner aktuellen Verfassung gut zu Gesicht stehen würde, gibt es en masse, doch werden sich auch bereit sein, den sicherlich nicht niedrigen Tauschwert, den die Rangers aufrufen werden, zu akzeptieren?
Ob er seine Koffer packen muss oder nicht, für den Rechtsaußen, der immer optimistisch in die Zukunft schaut, ist es eine Win-Win-Situation. Entweder bleibt er dort, wo er sich schon heimlich fühlt oder er stößt zu einem Team, bei dem seine Aussichten als erster Österreicher den Stanley Cup in Empfang nehmen zu können, größer sind als bei seinem derzeitigen Arbeitgeber.
Sollte das gelingen, wäre er Bure, der 2012 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen wurde, einen Schritt voraus. Grabner würde in diesem Fall der russischen Eishockeylegende sicher gerne seinen Empty-Net-Rekord belassen.