"Ich musste lachen", erzählte er nach der Partie. "Es ging wieder los. Ich habe mich richtig bewegt, aber der Puck fand seinen Weg ins Tor."
Welche mentale Stärke in dem Oberbayer steckt, zeigte sich im Anschluss, als er mehr und mehr über sich hinauswuchs und sein Team am Ende mit 25 Rettungstaten zu einem 3:1-Sieg führte. Erneut hatten seine Vorderleute nicht viele Tore erzielt, wie in seinen fünf Starts zuvor, in denen die Capitals nie in Führung gehen und nicht mehr als zwei Treffer markieren konnten. Doch an diesem Fall erzwang Grubauer mit seiner Klasse den Erfolg. Er stoppte die starke Offensive der Gäste selbstverständlich nicht im Alleingang.
"Die Mannschaft machte das unglaublich", sagte der Torhüter. "Wenn wir so das ganze Jahr spielen, dann sind wir wirklich nur schwer zu schlagen. Jeder hat gearbeitet. Wir haben die Lücken geschlossen und viele Schüsse geblockt. Es war ein fantastischer Sieg."
Die Capitals haben mit dem Sieg ihrem Backup ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk bereitet, denn Grubauer ist am heutigen Samstag vor 26 Jahren im oberbayerischen Rosenheim geboren worden. Aus diesem Grund ist auch sein Vater in die US-Hauptstadt angereist und war bei der Partie und dem ersten Saisonsieg seines Sprösslings anwesend.
Die Teamkameraden freuten sich ebenfalls mit ihm und haben ihm den Erfolg gegönnt, nachdem sein vorheriger Gegentorschnitt von 3,86 und die Fangquote von 87,6 Prozent nicht gerade überzeugend waren und keinesfalls sein Leistungsvermögen widerspiegelten.
"Es lief gerade für Grubauer zu Beginn der Saison sehr unglücklich", betonte Kollege Jay Beagle. "Aber er hat einen ruhigen Kopf bewahrt und unglaublich gespielt. Er hat natürlich einen großen Sieg verdient. Er war wieder überragend heute, hat einige tolle Saves zu wichtigen Zeitpunkten im Spiel gemacht."
Grubauer wurde erster Star des Spiels und kann so heute die Partie in Toronto entspannter von der Bank aus beobachten. Es dürfte eine große Last von ihm abgefallen sein, auch im Hinblick darauf, dass er sich bei anderen NHL-Teams als potenzielle Nummer 1 in die Notizbücher spielen will. Sein im Sommer verlängerter Vertrag in Washington, wo er den nur zwei Jahre älteren Braden Holtby vermutlich nicht beerben kann, läuft auch aus diesem Grund nur bis zum Saisonende.