Am 19. September 2017 war seine Stimmungslage eine völlig andere gewesen. An jenem Tag hatten ihm die Ärzte eine niederschmetternde Botschaft überbracht. Sie offenbarten Boyle, dass er unter einer chronischen myeloischen Leukämie leidet. Entdeckt wurde die lebensbedrohliche, aber dennoch gut behandelbare Krankheit bei einer Routineuntersuchung während des Trainingscamps der Devils. Die behandelnden Mediziner teilten ihm mit, dass es bis zu 18 Monate dauern könne, um diese Form der Leukämie wirksam zu bekämpfen. Bei Boyle schritt die Genesung jedoch schneller voran. Nach 12 Monaten und 33 Tagen fanden sich keine Leukämiezellen mehr in seinem Blut.
Während der Therapie ging der über zwei Meter große Hüne durch ein Wechselbad der Gefühle. "Beim Kampf gegen den Krebs erlebt man auch dunkle Zeiten. Manchmal fühlt man sich sehr einsam", sagte Boyle über die schwierigste Phase seines Lebens. "Das Schlimmste sind die Leute, die dich bemitleiden. Dafür kann man ihnen aber im Grunde keinen Vorwurf machen. Viele wissen einfach nicht, was sie sagen sollen. Dabei wünscht man sich als Betroffener nichts sehnlicher, als dass sich die Menschen um einen herum gut fühlen."
Andererseits sei es wichtig, um Hilfe zu bitten, wenn man sie benötige, fügte Boyle hinzu. Er selbst fand Halt bei seiner Familie und seinem Klub. "Ich hatte das große Glück, dass Angehörige und Freunde da waren, die mich an schlechten Tagen moralisch aufrichteten."