30 Trades weniger als in der Vorsaison
In der Vorsaison ging es am Deadline-Day richtig rund: Insgesamt wurden 32 Trades eingefädelt: 51 Spieler und 26 Draftpicks wechselten den Klub. Deutlich ruhiger war dagegen der Transferschluss in dieser Saison 2022/23: Gerade einmal 21 Tauschgeschäfte wurden eingefädelt. 34 Spieler schlüpfen ab morgen in ein neues NHL-Trikot.
"Die Dinge sind schon in der letzten Woche passiert, und das hat den Stein ins Rollen gebracht", rangt Ken Holland, der General Manager der Edmonton Oilers, nach einer Erklärung. "Normalerweise passieren von 25 von 30 Trades am Deadline Day. Heute war es ruhiger. Ich weiß aber auch nicht, warum." Holland selbst tauschte am Deadline-Day übrigens keine Spieler mehr, sondern erledigte seine Hausaufgaben mit der Akquise von Verteidiger Mattias Ekholm und Stürmer Nick Bjugstad bereits in den Tagen davor.
Bei Mike Grier, dem GM der San Jose Sharks lief dagegen das Telefon heiß. Als sogenannter "Seller", also als Team, das aufgrund einer schlechten Tabellenposition Spieler abgibt, transferierte er etwa die Stürmer Scott Reedy (jetzt Dallas Stars), Nick Bonino (jetzt Montreal Canadiens) und Vladislav Namestnikov (jetzt Winnpeg Jets) an andere Teams. Der spektakuläre Wechsel des Schweizer Power Forwards Timo Meier (jetzt New Jersey Devils) ging dagegen schon Mitte der Woche über die Bühne. Andere heiß-diskutierte Personalien wie die Verteidiger Erik Karlsson und Mario Ferraro sowie die Stürmer Logan Couture und Tomas Hertl aber blieben in der Bay Area. "Es gab Gespräche, aber keines davon kam wirklich an einen Punkt, an dem es ernst wurde", erklärt Grier. "Das Interesse an Erik Karlsson war groß und das mit Recht. Aber im Falle eines Deals gab es viele Dinge zu berücksichtigen. Es ist also nie wirklich eng geworden."
Klingberg-Trade sorgt für Aufsehen
Video: SJS@ANA: Klingberg mit dem OT-Siegtor
Für das meiste Aufsehen sorgte der Tausch von Offensivverteidiger John Klingberg von den Anaheim Ducks zu den Minnesota Wild. Weitere beachtliche Wechsel am Deadline-Day waren der von Jordan Greenway von den Minnesota Wild zu den Buffalo Sabres, der von Oskar Sundqvist von den Detroit Red Wings zu den Minnesota Wild sowie der von Curtis Lazar von den Vancouver Canucks zu den New Jersey Devils.
Die Wild waren also eines der wenigen aktiven Teams vor der Deadline. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so stressig werden würde", so Minnesotas GM Bill Guerin. "Ich glaube, wir haben heute viel geschafft und sind jetzt ein besseres Team als gestern. Wir hatten einen guten Plan und es hat so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben."
Überraschend inaktiv blieben Titelverteidiger Colorado Avalanche (GM: Chris MacFarland) und die zum Favoritenkreis zählenden Carolina Hurricanes (GM: Don Wadell), die an diesem Tag kein einziges Tauschgeschäft einfädelten.
Kein Trend ablesbar
Ein Trend hin zu weniger Aktivitäten an Deadline-Days lässt sich beim Blick in die Vergangenheit jedenfalls nicht feststellen: In der Saison 2020/21 waren es gerade einmal 17 Trades, in den Jahren zuvor 20, zweimal 18, 19, 24 und 20 Tauschgeschäfte. Der Schnitt aus dem letzten Jahrzehnt lag also bei 18,9 Trades am Deadline-Day. Das aktuelle Jahr 2023 liegt mit 21 Transfers also sogar knapp darüber.
Schon in der neuen Saison kann sich das schon wieder ändern. Viel wird auch wie jedes Jahr davon abhängen, wie viele Verträge 2024 auslaufen werden. Trades wie etwa der von Timo Meier wären wohl nie zu Stande gekommen, hätte er keinen auslaufenden Kontrakt gehabt.