Wheeler

Die Winnipeg Jets konnten eigentlich mit sich zufrieden sein. Spiel 1 des Conference Finales der Stanley Cup Playoffs gegen die Vegas Golden Knights, ging in der Western Conference mit 4:2 an die Kanadier. Damit war Winnipeg das erste Team, das den Liganeuling in einer Serie in Rückstand bringen konnte. Am Montag sollte nun im zweiten Heimspiel eigentlich der zweite Sieg folgen und schon eine kleine Vorentscheidung bringen. Doch die Jets hatten die Rechnung ohne die Debütanten aus Nevada gemacht. Vegas glich die Serie mit einem 3:1 Auswärtserfolg aus. Dabei wäre die Niederlage durchaus vermeidbar gewesen.

"Sie nutzen einfach ihre Chancen, genau wie wir", sagte Jets Verteidiger Jacob Trouba über den Gegner. "Wenn man ihnen nur den Hauch einer Chance gibt, nutzen sie das. Da ist egal, welche Reihe da gerade auf dem Eis steht, jede ihrer Reihen hat ihre Stärken."
Die Jets legten überzeugend los. Mark Scheifele konnte Golden Knights Torwart bereits nach 33 Sekunden überwinden, doch es blieb dennoch beim Stand von 0:0. Scheifele marschierte aus dem eigenen Drittel bis zum gegnerischen Tor durch und legte den Puck zwischen Fleurys Schonern durch. Die Scheibe blieb aber im Torraum liegen und Verteidiger Nate Schmidt klärte die Situation. Nur eine Minute später jagte der Däne Nikolaj Ehlers einen Rückhandschuss an den Pfosten. Winnipeg hatte seine Chancen, doch dann schlichen sich entscheidende Fehler in der Abwehr ein.
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"Wir haben ungefähr 57 Minuten lang ziemlich gut gespielt", sah Kapitän Blake Wheeler auch die positiven Seiten der Niederlage. "Aber drei Minuten haben wir einfach verschlafen. Da hätten sie in drei Minuten vier Tore schießen können. Da müssen wir besser am Ball bleiben."
Ein unnötiger Puckverlust des sonst so zuverlässigen Paul Stastny hinter dem eigenen Tor, führte in der 14. Minute zum 1:0 der Golden Knights durch Tomas Tatar. In der 18. Minute folgte dann das nächste Geschenk der Gastgeber. Kyle Connor verlor an der Mittellinie den Puck, während seine Teamkollegen allesamt zum Wechsel fuhren. Jonathan Marchessault nutzte die Gunst der Stunde und tunnelte Torwart Connor Hellebuyck zum 2:0. Danach fingen sich die Jets, doch der Schaden war bereits angerichtet.

"Wir spielen hier eine komplette Serie", beruhigte Trouba. "Wir haben keine Panik. Das haben wir schon zuvor erlebt. Es ist eine lange Serie. Jetzt geht es nach Vegas. Wir spielen auswärts gut. Das hat gegen Nashville schon funktioniert und wir werden versuchen jetzt die gleiche Leistung zu bringen."
Ob die Jets diese Serie aber wieder so spannend machen wollen, wie gegen die Predators, ist fraglich. In der zweiten Runde ging es über die volle Distanz von sieben Spielen. Beide Teams machten dabei Höhen und Tiefen durch und keine der beiden Mannschaften entschied zwei Spiele in Folge für sich.
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"Wir waren wieder in der Rolle der Verfolger", zog Wheeler eine Parallele zu gewissen Situationen der Serie gegen Nashville. "Wir lagen zwei Tore zurück, das hat uns das Leben schwer gemacht. Es hat sich nicht angefühlt, wie die Spiele gegen Nashville, aber Vegas spielt auch sehr gut und wir sind einfach nicht in Schwung gekommen."
Mit den Golden Knights haben sie nun erneut einen Gegner auf Augenhöhe vor sich, der noch die kleinste Chance nutzt. In einer solchen Serie, können Fehler wie in der Partie vom Montag den entscheidenden Unterschied machen und unter Umständen das Ausscheiden aus den Playoffs besiegeln.

Doch die Jets haben bereits bewiesen, dass auch sie nach Misserfolgen wieder ganz anders auftreten können. Gegen die Minnesota Wild gab es in Spiel 3 der ersten Runde eine bittere 6:2 Niederlage und im nächsten Spiel einen souveränen Auswärtssieg. Die Predators setzten in Spiel 6 mit einem 4:0 Sieg zum Ausgleich der Serie ein Ausrufezeichen nur um dann in der eigenen Arena das entscheidende Spiel mit 5:1 an die Jets abzugeben.
Trainer Paul Maurice und die Führungsriege um Wheeler, Stastny und Verteidiger Dustin Byfuglien, haben bisher immer wieder einen Weg gefunden, nach einer Niederlage die Fehler der Mannschaft vergessen zu machen und das Team positiv einzustimmen. Deswegen dürfen sich die Golden Knights selbst in der Wüste von Nevada warm anziehen, wenn die Jets am Mittwoch zu Gast sind.