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Durch den sensationellen Sieg der Columbus Blue Jackets nach vier Spielen gegen die Presidents' Trophy Gewinner Tampa Bay Lightning rückt die zweite Schlagzeile des Morgens, die nicht weniger erstaunlich ist, etwas in den Hintergrund. Die New York Islanders ziehen mit vier Siegen in Folge und ohne Niederlage gegen die Pittsburgh Penguins in die zweite Runde der Eastern Conference ein. Sie besiegten am Dienstag die Penguins in deren PPG Paints Arena mit 3:1 in Spiel 4.

Die Islanders konnten zum ersten Mal seit 1983 wieder eine Playoff-Serie zu Null gewinnen. Damals gewannen sie so den Stanley Cup im Finale gegen die Edmonton Oilers. Es war außerdem ihr zweiter Sieg in einer Playoff-Serie seit der Saison 1992/93. Der zuvor einzige Sieg in dieser Zeitspanne kam in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2016 gegen die Florida Panthers in sechs Partien zu Stande.
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"Es waren vier wirklich enge Spiele", sagte Islanders-Torhüter Robin Lehner, der im Tor den Vorzug vor Thomas Greiss erhielt. "Auch wenn wir vier gewonnen haben, stand es Spitz auf Knopf, jedes einzelne davon. Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn sie sind ein sehr starkes Eishockey-Team ... Du willst ihnen keine Luft geben. Von daher waren wir am Ende etwas nervös, aber wir haben es zusammen geschafft."
Diese Entwicklung ist umso überraschender, weil die Islanders im vergangenen Jahr mit der schlechtesten Abwehr (296 Gegentore) die Playoffs um 17 Punkte klar verpassten und im Sommer den Abgang ihres Kapitäns und Leistungsträger John Tavares zu den Toronto Maple Leafs verkraften mussten.
Doch mit der Verpflichtung von Lou Lamoriello als General Manager und Barry Trotz als Trainer vom frischgebackenen Stanley Cup Sieger Washington kehrte der Erfolg nach Long Island ein. Die Schießbude der Liga wurde zur besten Abwehr der NHL und die Torhüter Lehner und Greiss sicherten sich in der regulären Saison die William M. Jennings Trophy. Beeindruckende genau 100 Tore weniger kassierten die Islanders im Vergleich zum Vorjahr.

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"Wir wollten etwas anders spielen", erklärte Islanders-Trainer Trotz nach dem Sieg gegen Pittsburgh. "Wir haben über Kultur und Identität gesprochen. Wir haben versucht, das zu kreieren, mit dem, was wir denken zu besitzen. Wir wussten nicht viel über unser Torhüterspiel. Wir wussten nicht viel über das Verteidigen … Dass jeder für jeden spielt ist eine schwierige Geschichte. Zu verstehen, dass du nur deine Arbeit machen muss und das gut und besonders für den Jungen neben dir."
In der Tat hat Trotz eine neue Siegermentalität für die in der jüngeren Vergangenheit häufig belächelten und im Schatten der New York Rangers stehenden Islanders, gebracht. Den Titelträger des Jahres 2016 und 2017 um die Superstars Sidney Crosby, Phil Kessel und Evgeni Malkin in vier Spielen nach Hause zu schicken, ist ebenso beeindruckend wie ihr zweiter Platz in der Metropolitan Division mit 103 Punkten (48-27-7) in der regulären Saison, nachdem sie diese lange Zeit angeführt hatten und erst zum Ende von den Capitals abgefangen wurden.
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Eben mit diesen Capitals könnte es jetzt zu einem interessanten Duell in der nächsten Runde kommen, wenn diese die Hurricanes wie allgemein erwartet wird, schlagen werden. Doch was ist schon sicher in dieser NHL, wo mit Tampa Bay das überragende Team der regulären Saison mit 62 Siegen und nur 20 Niederlagen (16-4), in der ersten Runde nach vier Spielen vom zweiten Wildcard-Team Columbus ausgeschaltet wird?
Die Islanders dürften nicht chancenlos sein gegen Washington, zumal Trotz sein ehemaliges Team genau kennt und wissen sollte, wo deren Schwachstellen sind. In den vier Spielen in dieser Saison gegeneinander verbuchten beide Mannschaften jeweils zwei Siege. Von sieben Playoff-Serien gegen die Capitals haben die Islanders fünf gewonnen, doch die letzte in der ersten Runde 2015 ging in sieben Spielen an Washington.

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Neben Greiss und den Verteidigern Luca Sbisa und Dennis Seidenberg, die nicht mitwirken durften, zeigte Tom Kühnhackl einmal mehr, seinen Wert für eine Mannschaft. Er steuerte in der gesamten Serie zwei Assists bei und zeigte sich enorm kampfstark. So bereitete er die wichtige 2:1-Führung der Islanders in der 19. Minute vor, indem er den Puck Penguins-Verteidiger Marcus Pettersson hinter dem gegnerischen Tor abluchste, Josh Bailey die Scheibe übernahm und Torschütze Brock Nelson vor dem Gehäuse bediente.
Es wird spannend sein zu beobachten, wie die Reise der Islanders weitergehen wird. In der Verfassung, in der sie sich präsentiert haben, ist ihnen alles zuzutrauen. Ein überragender Lehner zwischen den Pfosten, der notfalls durch einen guten Greiss ersetzt werden kann, eine starke, unnachgiebige und konsequente Verteidigung und brutal effektiv in der Offensive. Neuer Gegner, neues Glück!