NHL.com/de stand Nico Sturm nach dem morgentlichen Training am Montag exklusiv Rede und Antwort.
Du warst am Samstag zugegen, als die Nummer 19 von Joe Thornton („Jumbo“) zur Ruhe gesetzt wurde. Wie hast du die Zeremonie empfunden?
„Jumbo ist hier immer noch sehr aktiv. Wir sehen ihn fast jeden Tag hier im Stadion. Ich weiß gar nicht, wie seine offizielle Rolle in der Mannschaft aussieht oder ob er überhaupt eine hat (lacht). Es ist einfach jeden Tag hier, trainiert im Kraftraum und isst mit den Jungs zu Mittag. Er liebt einfach Eishockey. Er vermisst anscheinend schon, dass er mit den Jungs jeden Tag in der Kabine ist. Seine Zahlen sagen alles aus über seine Karriere. Er hat eine sehr spezielle Kombination aus Größe und Spielfähigkeit. Leon (Draisaitl) ist ein guter Vergleich für mich, wenn man die Fähigkeit ansieht, den Puck abzuschirmen und entscheidende Pässe zu spielen. Er ist einer der besten Sharks aller Zeiten und hatte sich die Auszeichnung verdient. Es war sehr bewegend.“
Wie war es für dich einige Spiele zusehen zu müssen?
„Die Jungs haben es ohne mich sehr gut gemacht. Der größte Unterschied zum letzten Jahr ist, dass wir in fast jedem Spiel drin sind und die Chance haben zu gewinnen bzw. die Punkte zu holen. Wir sind mehr wettbewerbsfähig. Verletzt zu sein und von außen zuzusehen ist sehr schwierig, aber solche Phasen gehören einfach dazu. Ab und zu passiert einfach was. Dafür haben wir die Tiefe im Kader.“
Wie ist es möglich trotzdem Einfluss auf das Team zu nehmen?
„Man ist weiter ein Teil des Teams und bei allen Besprechungen, den Essen und die Videoanalysen dabei. Das Einzige was dann nicht geht ist das Spielen. Aber ich habe das Beste daraus gemacht.“
Du hattest eine Oberkörperverletzung. Inwiefern eröffnet das auch Möglichkeiten?
„In der Tat hat es den Vorteil, dass man dann an Dingen arbeiten kann, an denen sonst die Zeit fehlt oder unvernünftig wären. Man kann mehr Zeit im Kraftraum verbringen. Ich habe die elf Tage sechs bis sieben Top-Workouts mit viel Kraftübungen bekommen. Das kann man bei drei bis vier Spielen die Woche nicht machen, dass man so viel Kraftarbeit macht. Auf dem Eis konnte ich sehr stark individualisiert trainieren, was unter der Saison auch schwer ist. Da beschränkt es sich meist auf zehn Minuten vor und zehn Minuten danach, wo man ein bisschen was ausprobiert. Jetzt habe ich 60 bis 90 Minuten mit Mike Ricci intensiv Skills und Schüsse aber auch Kondition trainiert. Vielleicht kommt man so in einer besseren körperlichen Konstellation zurück.“
Am Abend lief das Spiel gegen die Kings gerade einmal 1:47 Minuten, als Verteidiger Mario Ferraro Sturm mit einem langen Pass auf die Reise schickte und dieser zu seinem vierten Saisontreffer und der 1:0-Führung einnetzen konnte. Ein Traumstart in der ersten Schicht!