Fünf von Suters besten Toren seiner Rookie-Saison

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Trainingscamps zur Vorbereitung auf die Saison 2021/22. Vom 16. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 jedes Team der Liga genauer unter die Lupe. Die Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen der Klubs.
In dieser Ausgabe: Detroit Red Wings

Pius Suter hat in seiner ersten NHL-Saison überzeugt. Der Schweizer kam bei den Chicago Blackhawks in 55 Spielen auf 27 Punkte (14 Tore, 13 Assists). Damit war der Center unter allen Rookies der fünftbeste Torschütze und der sechstbeste Scorer.
Zukünftig möchte er seine Effektivität im Dienst der Detroit Red Wings einbringen. Der 25-Jährige unterzeichnete einen Zwei-Jahres-Vertrag und soll seinen Teil dazu beitragen, dass die einst so ruhmreiche Franchise nach fünf Jahren ohne Playoffs wieder ein Erfolgsteam wird.
Bilanz 2020/21: 19-27-10, 7. Platz in der Central Division
Postseason 2021: Nicht qualifiziert
Trainer:Jeff Blashill, 7. Saison
Zugänge:C Pius Suter, G Alex Nedeljkovic, D Nick Leddy
Abgänge: G Jonathan Bernier, RW Richard Panik, D Dennis Cholowski
"Ich war ein bisschen überrascht", sagt Suter über die Entscheidung der Blackhawks, ihn nicht länger an das Team zu binden. Der Spielmacher wurde nach der vergangenen Saison zu einem Restricted Free Agent, sodass die Verantwortlichen aus Chicago ihn mit einem qualifizierten Angebot hätten behalten können. Diese Möglichkeit ließen sie verstreichen.
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Suter hatte dies zwar nicht erwartet. Gleichwohl war ihm klar, dass solche Personalentscheidungen in der NHL nicht ungewöhnlich sind: "Ich wusste, dass das passieren konnte. Ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darum gemacht. Es ging alles sehr schnell. Ich bekam kein qualifiziertes Angebot und wurde ein Free Agent."
Umso schöner für ihn, dass andere Teams sofort Interesse signalisierten. Seine Wahl fiel auf die Red Wings. "Es ist ein großartiges Gefühl, jetzt bei diesem Team zu sein", sagt er. "Das ist ein großes Team mit einer großen Geschichte. Es ist eine Ehre, für so ein Team spielen zu dürfen. Das wird mir sicherlich Spaß machen."
Suter selbst hat positive Erinnerungen an die Red Wings. Am 24. Januar schoss er gegen Detroit einen Hattrick. Es war das bislang einzige Mal, dass er in einem NHL-Spiel mehr als ein Tor erzielte, zudem seine einzige Partie mit drei Scorer-Punkten. "Es hat für mich gut geklappt, gegen Detroit zu spielen", sagt Suter grinsend.
Möglicherweise haben sich General Manager Steve Yzerman und Trainer Jeff Blashill daran zurückerinnert, als sie ihn verpflichtet haben. Denn eines ist klar: Die Red Wings müssen vor dem gegnerischen Tor effektiver werden. 2,23 Tore pro Spiel war der zweitschwächste Schnitt der NHL. Kein Spieler von Detroit erzielte vergangene Saison mehr als elf Tore. Heißt also: Niemand war so effektiv wie Suter bei den Blackhawks.

yzerman

"Ich denke, dass er ein Bedürfnis von uns deckt", sagt Yzerman. "Er ist ein sehr talentierter Kerl. Er hat gute Hände, ein gutes Hockey-Verständnis und auch eine gewisse Vielseitigkeit."
Der Kader der Red Wings beinhaltet Stand heute sieben Center, in Filip Zadina allerdings nur einen rechten Flügelstürmer. Es ist also davon auszugehen, dass einige Stürmer in der Saisonvorbereitung verschiedene Positionen einnehmen werden, um das beste Lineup herauszufinden.
Ein mögliches Szenario für Suter ist, dass er in der zweiten Reihe als Center fungieren wird. "Ich will es mir selber beweisen", sagt er über diese mögliche Rolle. "Das ist ein Ziel von mir. Ich versuche, Tore zu erzielen und mich weiterzuentwickeln. Genauso soll auch das Team wachsen. So können wir mehr Spiele gewinnen und voneinander profitieren."
Auch wenn Suter erst eine Saison in der NHL absolviert hat, ist er mit der Saisonvorbereitung einer nordamerikanischen Profimannschaft bestens vertraut. 2017 versuchte er bereits sein Glück bei den Ottawa Senators, 2018 bei den New York Islanders.
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Damals allerdings war ihm bewusst, dass die Chance auf einen Sprung in den Profikader gering ist. "Früher, als ich in das Trainingslager ging, wusste ich immer, dass ich danach wieder nach Hause gehen würde", erzählt er. "Es ging einfach darum, Erfahrungen zu sammeln, daraus zu lernen und zu sehen, was ich noch besser machen muss."
Für Außenstehende mag es so erscheinen, als wäre der Durchbruch von Suter in der zurückliegenden Saison sehr plötzlich geschehen. Für ihn selbst allerdings fühlte es sich gänzlich anders an. "Es ging für mich einfach nur darum, eine Chance zu bekommen und mich zu zeigen. Es ist nicht so, dass meine Entwicklung in einem Jahr verrückt gespielt hat." Vielmehr war es ein längerer Prozess, der über Jahre vonstattenging: "Daher war ich ein bisschen älter, als ich meine Chance bekam."
Für Suter bricht nun ein neues Kapitel in seiner noch jungen Laufbahn an. Es ist das erste Mal, dass er nicht als Talent in die Saisonvorbereitung geht, sondern als potenzieller Schlüsselspieler eines NHL-Teams.