031224 DE rookie watch

NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Rookies im Playoff-Rennen.

Weniger als 20 Spiele vor Ende der regulären Saison blicken viele Rookies, die eine hervorragende erste Spielzeit in der NHL hatten, langsam aber sicher dem Ende ihrer Rookie-Saison entgegen. Das Draft-System ist so aufgebaut, dass die schlechtesten Teams die besten Chancen auf talentierte Nachwuchsspieler haben, um möglichst schnell wieder konkurrenzfähig zu werden. Das hat zur Folge, dass viele der besten Rookies mit ihren Mannschaften nicht im Kampf um die Stanley Cup Playoffs mitmischen.

Connor Bedard, der Superstar unter den Debütanten, ist mit den Chicago Blackhawks beispielsweise bereits rechnerisch aus dem Rennen um die Playoff-Plätze ausgeschieden. Andere starke Rookies wie Adam Fantilli und Dmitri Voronkov von den Columbus Blue Jackets oder Pavel Mintyukov und Leo Carlsson von den Anaheim Ducks wird wohl bald dasselbe Schicksal ereilen.

Doch auch einige Teams, die auf den vorderen Rängen oder noch im Rennen um die Wildcard-Plätze sind, vertrauen auf junge Talente.

Playoffs in Sicht

In der Western Conference sind die Rookies unter den Spitzenteams dünner gesät. Von den drei Teams, die die Pacific Division anführen, setzen nur die Los Angeles Kings einen Neuling wirklich regelmäßig ein. Sie sind aber offensichtlich äußerst zufrieden mit den Leistungen von Alex Laferriere. Der Rechtsaußen bestritt immerhin 63 der 64 Spiele der Kings. Dabei erzielte er 19 Punkte (9 Tore, 10 Assists). Er verleiht einem aussichtsreichen Anwärter auf einen Platz in den Playoffs mehr Tiefe, was in der entscheidenden Phase der Saison von unschätzbarem Wert ist.

In der Central Division kommt bei den drei bestplatzierten Mannschaften kein Rookie auch nur annähernd auf so viele Spiele wie Laferriere. Allerdings hätten die Dallas Stars Logan Stankoven vielleicht früher eine Chance geben sollen. Der 21-jährige Center kam erst am 24. Februar zu seinem ersten NHL-Einsatz. Seitdem gelangen ihm in acht Spielen jedoch acht Punkte (5 Tore, 3 Assists). Die Stars führen die Central Division an und stehen praktisch sicher in den Playoffs. Mit Stankoven haben sie eine weitere Waffe in ihrem Arsenal, die für den entscheidenden Treffer sorgen kann.

NYI@DAL: Stankoven trifft aus dem Handgelenk

Eastern Conference gespickt mit Rookies

Im Osten sind die Rookies unter den besten Teams stärker vertreten. Die Boston Bruins, die den zweiten Platz der Atlantic Division belegen, hatten in ihrem Spiel gegen die St. Louis Blues am Montag drei Rookies im Kader, die Stürmer Justin Brazeau und Jakub Lauko und den Verteidiger Mason Lohrei. Lauko bestritt bereits 48 Spiele und steuerte acht Punkte (2 Tore, 6 Assists) bei, Lohrei kommt in 38 Partien auf zwölf Punkte (4 Tore, 8 Assists). Auf ihren bisher besten Rookie müssen die Bruins aber verzichten. Matthew Poitras verletzte sich und musste sich nach 33 Spielen einer Operation an der Schulter unterziehen, die ihn für den Rest der Saison außer Gefecht setzt. Den Center, der 15 Punkte (5 Tore, 10 Assists) verbuchte, hätte Boston sicherlich gebrauchen können, wenn es ans Eingemachte geht.

In der Atlantic Division setzten die drittplatzierten Toronto Maple Leafs zwar nur zwei Rookies regelmäßig ein, die haben es aber in sich. Matthew Knies bestritt bisher 62 Spiele und belegt mit 26 Punkten (11 Tore, 25 Assists) den achten Platz in der teaminternen Scorerliste. Mit 14:04 Minuten Eiszeit pro Spiel liegt er auf Rang sieben unter den Stürmern. Er gehört in seinem ersten Jahr bereits zum Kern der Offensive. Noch wichtiger ist aber der zweite Rookie der Maple Leafs. Sie setzen nämlich auf einen Rookie-Torwart.

TOR@PIT: Knies verwandelt einen Konter zum 2:1

Joseph Woll lief seinen Kollegen im Tor den Rang ab, ehe er sich Anfang Dezember am Sprunggelenk verletzte und fast drei Monate aussetzen musste. Seit 29. Februar ist er wieder aktiv. Insgesamt lautete seine Bilanz diese Saison in 18 Spielen 9-7-1. Mit 91,1 Prozent Fangquote ist er der beste Torhüter der Maple Leafs und der zweitbeste Rookie auf dieser Position mit mindestens zehn Spielen.

Die Metropolitan Division baut am stärksten auf Rookies. Für die Carolina Hurricanes und Philadelphia Flyers sind mit Pyotr Kochetkov und Samuel Ersson zwei der besten Rookie-Torhüter im Einsatz. Ersson bestritt unter allen Rookie-Torhütern die meisten Spiele (37) und fuhr die meisten Siege ein (18). Kochetkov belegt hinter Woll mit 91 Prozent Fangquote Platz drei und hat den besten Gegentorschnitt (2,39).

Die Flyers setzen außerdem in der Offensive auf zwei beeindruckende Talente, Bobby Brink und Tyson Foerster. Foerster kommt in 60 Spielen auf 28 Punkte (16 Tore, 12 Assists), Brink erzielte in 42 Begegnungen 20 Punkte (9 Tore, 11 Assists). Beide sind keine reinen Offensivkräfte, sondern zeigen für ihr Alter außergewöhnliches Verantwortungsbewusstsein und Sicherheit in der Abwehr.

Die New York Rangers machten in den vergangenen Wochen mit dem Hünen Matt Rempe Schlagzeilen. Während der Zwei-Meter-Brecher eher der Mann fürs Grobe ist, zeigte sein Kollege Will Cuyle, trotz ebenfalls beeindruckender Statur (1,90 Meter, 95 Kilogramm), in 64 Spielen mehr Finesse und lieferte 19 Punkte (11 Tore, 8 Assists).

Im Kampf um die Wildcard

Im Rennen um die letzten Plätze in den Playoffs kommen besonders in der Western Conference einige Rookies zum Einsatz. Bei keinem Team sind sie wohl wichtiger als bei den Minnesota Wild. Brock Faber und Marco Rossi gehören zu den besten Nachwuchsspielern der Saison. Verteidiger Faber ist mit 37 Punkten (6 Tore, 31 Assists) der zweitbeste Scorer hinter Bedard und Rossi ist mit 33 Punkten der drittbeste Spieler und mit 17 Toren der zweitbeste Torjäger neben Bedard. Ob sie jedoch in die Playoffs kommen ist fraglich. Die Wild liegen in der Western Conference sechs Punkte hinter den Vegas Golden Knights und der zweiten Wildcard.

Die erste Wildcard halten die Nashville Predators mit komfortablen neun Punkten Vorsprung auf Minnesota und die St. Louis Blues. Am Erfolg der Predators hat auch Rookie Luke Evangelista seinen Anteil. Mit seinen 31 Zählern (14 Tore, 17 Assists) sorgte er selbst mit dafür, dass er gute Aussichten hat, mit seinem Team in die Postseason zu kommen.

Die Blues müssen hoffen, dass ihr Torwart-Gespann, bestehend aus der Nummer eins Jordan Binnington und Rookie Joel Hofer, weiterhin Glanzleistungen vollbringt. Hofer bestreitet etwa ein Drittel ihrer Spiele und hat momentan eine Bilanz von 11-11-0 vorzuweisen. Mit 91,5 Prozent Fangquote ist er der beste Rookie und insgesamt unter den zehn besten Torhütern der Liga.

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