Wenige Probleme hatten Tim Stützle und seine Ottawa Senators am Mittwoch bei ihrem 5:1-Sieg gegen die Anaheim Ducks. Der gefeierte Mann war an diesem Abend im Canadian Tire Centre Drake Batherson, dem in diesem Spiel drei Treffer hintereinander gelangen.

Stützle setzt Lauf fort

Stützle war mit zwei Vorlagen am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt und verlängerte dadurch seine Serie an Multi-Punkte-Spielen auf drei Begegnungen. Der einzige Spieler in der Franchise-Geschichte mit einer längeren Serie dieser Art ist Erik Karlsson (vier Spiele in den Spielzeiten 2014/15 und 2011/12). Es war zugleich das 71. Spiel mit zwei oder mehr Punkten für Stützle in der NHL. Damit zog er mit Wade Redden gleich, der Platz zehn in der Team-Historie belegt.

Batherson der gefeierte Mann

„Das Schwierigste in der NHL ist es, jeden Abend konstant zu spielen“, befand Batherson, der gegen die Ducks zudem die Marke von 100 NHL-Treffern erreichte, nach Spielende. „Für mich ist es ein andauernder Prozess. Ich bin jetzt in meinem siebten Jahr und versuche, das in den Griff zu bekommen und ein komplettes Spiel zu spielen. Ich denke, wenn man defensiv gut spielt, ergeben sich daraus einige Offensivmöglichkeiten, und im Moment scheint es so zu laufen.“

ANA@OTT: Batherson gelingen drei Tore hintereinander

Neben Stützle und Batherson überzeugte bei Ottawa insbesondere auch Brady Tkachuk, der ein Tor und eine Vorlage verbuchte. Die Senators steigerten durch diesen Heimsieg ihre Saisonbilanz auf 13-13-2 und konnten von den vergangenen vier Begegnungen drei siegreich gestalten (3-1-0). Torhüter Linus Ullmark kam am Ende des Tages auf 31 Paraden. Er konnte von seinen letzten fünf Einsätzen vier als Sieger beenden (4-0-1). „Alle vier Reihen, alle sechs Verteidiger und Ully haben großartig gespielt“, freute sich Stützle. „Eine großartige Teamleistung und ein großartiger Sieg für die Mannschaft.“

Ducks präsentieren sich formschwach

Auf der anderen Seite reichte den Gästen ein Tor von Cutter Gauthier nicht, um etwas Zählbares aus der kanadischen Hauptstadt nach Kalifornien mitzunehmen. Goalie John Gibson brachte es auf 29 Paraden für Anaheim (10-13-4), das durch diese Niederlage in Ottawa bereits vier Spiele in Folge verloren hat (0-3-1). „Wir waren schlicht nicht auf dem Eis“, beklagte Ducks-Trainer Greg Cronin. „Ich meine, die Senators waren vom ersten Anspiel an präsent, sie gewannen die Anspiele und sie gewannen die Zweikämpfe. Es ist schwer, sich zu behaupten, wenn man immer dem Puck hinterherläuft.“

Powerplay der Senators bärenstark

Ein wichtiger Faktor in dieser Begegnung waren auch die Special Teams. Ottawa nutzte drei seiner fünf Gelegenheiten im Powerplay zu Treffern. Anaheim gelang das in keiner seiner fünf Überzahlsituationen. Es war das zweite Mal in dieser Saison, dass die Senators in einem Spiel drei Powerplay-Tore erzielt haben. Zuletzt gelang ihnen das am 14. Oktober gegen die Los Angeles Kings. Insgesamt hat ihre Powerplay-Einheit das Team in dieser Saison stark beflügelt. Während Ottawas Powerplay mit 27,6 Prozent auf Platz vier in der NHL liegt, beleg das Team mit 51 Toren bei 5-gegen-5 lediglich den 23. Platz in der Liga.

ANA@OTT: Tkachuk mit einem Treffer

„Wir hatten keine guten Special Teams heute, aber wir waren auch nicht gut im 5-gegen-5“, stellte Cronin heraus. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir zuletzt so schlecht gespielt haben.“

Anaheim freut sich über Carlsson-Rückkehr

Etwas Positives gab es aber auch im Lager der Ducks: Stürmer Leo Carlsson, der zuletzt sechs Begegnungen aufgrund einer Oberkörperverletzung verpasst hatte, brachte es bei seinem Comeback auf 13:35 Minuten Eiszeit. „Wir haben unsere Pässe nicht richtig ausgeführt“, lautete Carlssons Fazit in Bezug auf die Leistung des Teams im ersten Drittel. „Wir Stürmer waren nicht so präsent wie sie, und so muss man spielen. Die Spieler aus Ottawa haben einfach härter gekämpft.“

Gäste von Anfang an chancenlos

Noah Gregor erzielte nach einem Pass von Zack Ostapchuk das frühe 1:0 (3.) für die Hausherren. „Ich fand, dass wir stark gespielt haben“, sagte Gregor über seine Reihe mit Ostapchuk und Ridly Greig. „Wir waren von Anfang an bereit. Wir versuchen einfach, rauszugehen und hart zu arbeiten, mit Tempo zu spielen, wettbewerbsfähig zu sein. Ich finde, dass wir das heute Abend gut gemacht haben.“ Batherson erzielte in der elften Minute in Überzahl das 2:0. Sein One-Timer vom linken Anspielkreis rutschte unter Gibsons linkem Schoner hindurch. Es bedurfte einer Videoüberprüfung, um zu bestätigen, dass der Puck die Torlinie überquert hatte. „Ich hatte keine Ahnung. Ich hob einfach meine Hände, um es als Tor zu verkaufen“, räumte Batherson ein. „Ich konnte nichts sehen. Und dann kam Brady direkt auf mich zu und sagte, er hätte gesehen, dass der Puck reingegangen ist. Er stand direkt vor mir. Und dann schauten wir zwischen den Bänken nach und man konnte sehen, dass er drin war. Es war schön, dass es für uns gepfiffen wurde.“

ANA@OTT: Gregor befördert die Scheibe über die Linie

Batherson erzielte anschließend sein zweites Powerplay-Tor in diesem Spielabschnitt und erhöhte auf 3:0 (19.). „Er ist einer dieser Spieler, die sich, wenn wir über die Verbesserung unseres Teams im Laufe des Sommers gesprochen haben, das wirklich zu Herzen genommen haben“, lobte Ottawas Trainer Travis Green den Torschützen. „Er entwickelt sich zu einem Spieler, der nicht nur ein guter Spieler in der Liga ist, sondern auch zu einem Spieler, mit dem man gewinnen kann. Ganz gleich, ob es um Tore, Vorlagen oder Punktezahlen geht, sein Spiel abseits des Pucks war beeindruckend.“

Stützle lobt Batherson

In der 41. Minute machte Batherson dann den Hattrick mit seinem dritten Treffer des Tages zum 4:0 perfekt, als sein Handgelenksschuss vom linken Punkt aus von Fowlers Stock in die Maschen abgefälscht wurde. „Ich sage es schon seit vier Jahren: Meiner Meinung nach ist er einer der am meisten unterschätzten Spieler in der Liga“, sagte Stützle hinterher anerkennend über Batherson. „Er macht alles so gut, er ist ein so kluger Spieler. ... Er wird jedes Jahr besser. Ehrlich gesagt, er ist ein großartiger Kerl, einer meiner besten Freunde, und ich freue mich wirklich für ihn, so wie er spielt.“

Tkachuk nutzte anschließend einen Saucer-Pass von Batherson in Überzahl zum 5:0 (49., pp). Für die Ducks reichte es in der 53. Minute lediglich zum Ehrentreffer durch Gauthier. „Sie haben ein verdammt gutes Spiel gemacht“, zollte Cronin den Gastgebern Respekt. „Sie waren in Hochform, und ihre erfahrenen Spieler haben gute Spielzüge gemacht. Sie waren körperlich präsent. Tkachuk brachte das Spiel sofort in Schwung. Sie diktierten einfach das Tempo und gewannen die entscheidenden Zweikämpfe.“

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