"Er ist ein sehr guter Draft Pick", zeigte sich Yzerman zufrieden mit der Ausbeute aus der ersten Runde. "Die ersten fünf Picks liefen so ziemlich wie wir es erwartet hatten und die nächste Gruppe an Spielern, darunter eben auch Moritz, sind große Talente. Was uns am Ende überzeugt hat war, dass er ein großer Verteidiger ist, der läuferisch stark ist und ausgezeichnete Instinkte hat. Es standen viele Spieler zur Wahl. Es war keine glasklare Entscheidung, aber wir freuen uns ihn zu haben."
Neben seinem Paradejahr in Mannheim überzeugte Seider diese Saison auch noch mit einem anderen Adler auf der Brust, nämlich im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Er führte die U20 mit sieben Punkten (1 Tor, 6 Assists) in fünf Spielen zum Sieg bei der Division IA-WM und damit aus der Zweitklassigkeit zurück in die Elite der Welt. Im Mai traf er bei der WM der Herren zwei Mal und drängte sich ins Rampenlicht.
"Das hat mich vielleicht ein bisschen auf den Radar gebracht", sagte er über seine Erlebnisse bei dem Turnier in der Slowakei. "Ich habe die Zeit bei der WM genossen. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Mit Spielern mit NHL-Erfahrung, wie Leon Draisaitl, Korbinian Holzer, Philipp Grubauer und Dominik Kahun, auf dem Eis zu stehen, das war eine super Atmosphäre und ich habe wirklich viel gelernt."
Die Red Wings haben einen intelligenten und mit 192 Zentimetern und 94 Kilo körperlich starken Verteidiger gewählt, der in der Abwehr zuverlässig und verantwortungsbewusst spielt und einen Blick für den richtigen Moment hat, sich in die Offensive einzuschalten. Seiders Spielintelligenz und Ruhe veranlassten Draisaitl zu der Aussage, es sei als Spiele man mit einem 35-jährigen Veteran.
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"Ich treffe unter Druck gute Entscheidungen", weiß Seider um seine Stärken. "Ich kann mit dem Druck gut umgehen. Ich habe aber auch keine Angst davor, den Puck nach vorne zu tragen und mich in die Offensive einzuschalten. Man braucht mobile Verteidiger."
Dennoch bleibt er bescheiden und betont, wie wichtig es ist, nicht abzuheben. Auf die Frage, ob es gleich in die NHL gehe, oder er noch mit einem Jahr in Mannheim plane, reagierte er gelassen und analytisch.
"Wir werden besprechen müssen, was in den nächsten Wochen und Monaten das Beste für mich ist", erwiderte er entspannt. "Es geht darum Eiszeit zu kriegen und ein besserer Spieler zu werden. Ich würde sagen, wahrscheinlich bin ich noch nicht so weit. Ich glaube nicht, dass es für mich vorrangig darum geht Kraft aufzubauen. Es geht darum für die NHL bereit zu werden, man will natürlich beweglich bleiben, wenn man so groß und schwer ist wie ich. Ein wichtiger Punkt ist die Beschleunigung und ein wenig Körperspannung, daran kann ich gut arbeiten."
Sollte er Fragen haben, wie man mit der Situation umgeht, kann er sich bei einem guten Freund Rat holen. Dominik Bokk, der vergangenes Jahr in der ersten Runde von den St. Louis Blues an 25. Stelle gewählt wurde, durchlief mit Seider den Nachwuchs der deutschen Nationalmannschaft.
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"Wir stehen uns ziemlich nahe", bestätigte Seider. "Wir hatten die Chance lange Zeit in der Nationalmannschaft zusammenzuspielen. Er ist ein guter Freund und hat mir vor dem Draft einige Nachrichten geschickt. Sogar unsere Eltern sind gut befreundet."
Ob schon kommende Saison oder erst in einem Jahr, Seider hat die Qualität zu einer langen und produktiven NHL-Karriere und wer weiß, vielleicht steht er eines Tages sogar wieder Seite an Seite mit Bokk auf dem Eis, dann aber nicht in der U18, sondern auf der größten Bühne, die es im Eishockey gibt.