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Mit zwei Siegen in Folge konnten die San Jose Sharks ihre Position auf Platz zwei in der Pacific Division festigen. Beim jüngsten 3:1-Auswärtssieg bei den Carolina Hurricanes, der vierten Station auf einem Fünf-Spiele-Roadtrip, avancierte einmal mehr Verteidiger Brent Burns zum Mann des Abends. Der 31-jährige Kanadier ist seit Wochen in bestechender Form, was sich auch auf den Erfolg seines Teams auswirkte. Auslöser hierfür war ein Ereignis, das schon zehn Wochen zurückliegt.

Der Instinkt von Brent Burns schlug in Carolina gleich zweimal zu: Zunächst ein überlegter Rückhandpass an der Bande hinter das gegnerische Tor, wo Joonas Donskoi den Puck zum im Slot positionierten Schweizer Timo Meier weiterleitete, der zum 1:0 vollstreckte. Später fasste der 32-Jährige die von der Bande Richtung blaue Linie zurückspringende Scheibe direkt aus der Drehung ab und donnerte sie spektakulär zum 3:1-Endstand in den rechten Winkel. Für den bärtigen Kanadier war es Saisontreffer Nummer neun, Scorerpunkt Nummer 44 und das elfte Multi-Punkte-Spiel in der laufenden Spielzeit. In seinen letzten 16 Partien markierte er stolze 19 Punkte (drei Tore, 16 Assists).
Schwieriger Start
Burns ist wieder der Alte und erinnert an seine überragende Vorsaison, die er mit 76 Scorerpunkten (29 Tore, 47 Assists) in 82 Spielen und der James Norris Trophy, die an den besten Verteidiger verliehen wird, abschloss. Dabei erwischte der Rechtsschütze in diesem Jahr einen eher zähen Start: In den ersten 20 Spielen gelang dem 32-Jährigen kein einziges Tor. Darunter litt auch der Erfolg der Sharks: Bis zum 23. November 2017 stellte San Jose mit 49 Treffern die schlechteste Offensive in der NHL. Die Sharks hatten mit einer Quote von 15,1 Prozent das schwächste Powerplay der Western Conference und das viertschlechteste in der gesamten Liga.

Der Ketchup-Effekt
Am 24. November 2017 wendete sich das Blatt für Burns - und auch für die Sharks: Bei der 4:5-Auswärtsniederlage n.V. bei den Vegas Golden Knights gelang dem 1,95-Meter-Mann der lang ersehnte erste Saisontreffer. Übrigens aus ähnlicher Position wie bei seinem jüngsten Tor am Sonntag bei den Hurricanes.
Seitdem ist bei Burns der Ketchup-Effekt zu bemerken: Erst läuft es gar nicht, dann schießt es regelrecht heraus: In den 32 Spielen seit dem 24. November erzielte Burns 36 Scorerpunkte (neun Tore, 27 Assists) und markierte 16 Powerplay-Punkte. Damit ist er der torgefährlichste und punktbeste NHL-Verteidiger in diesem Zeitraum.
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In San Jose wurde die Produktion nach dem Aufschwung ihres Blueliners hochgefahren: Seitdem bei Burns der Knoten platzte, können die Kalifornier die fünfbeste Offensive (100 Tore) und das zweitbeste Überzahlspiel (29,8 Prozent) der Liga vorweisen.

San Joses Schlüsselspieler
Nicht zuletzt deshalb ist der Zwei-Wege-Verteidiger von unschätzbarem Wert für seine Mannschaft. Mit durchschnittlich 25:13 Eiszeit und 28,6 Wechseln pro Partie wird kein anderer Sharks-Spieler öfter eingesetzt als Burns. Seine 44 Scorerpunkte, 35 Torvorlagen und 20 Powerplay-Punkte bedeuten jeweils den Bestwert bei den Blaugrünen.
Burns einziger Schönheitsfehler ist seine Plus-Minus-Bilanz von aktuell -21. Doch selbst hier kündigt sich eine Wende zum Guten an: In Carolina stand der Rechtsschütze bei allen drei Sharks-Treffern auf dem Eis und beendete die Begegnung mit einem Wert von +3. Burns' Geduld scheint sich auch in diesem Gebiet so langsam auszuzahlen.