Lightning bestechen mit Kampfgeist und Effektivität

Die Tampa Bay Lightning haben sich am Sonntag in Spiel 3 der Zweitrundenserie der Stanley Cup Playoffs mit 5:1 gegen die Florida Panthers durchgesetzt. Das klare Endergebnis täuscht allerdings ein wenig über den wahren Spielverlauf hinweg. Die Gäste aus Sunrise waren in der Amalie Arena keineswegs vier Tore schlechter. Aber die Hausherren bestachen durch eine starke Defensivarbeit, vor allem im Penalty Killing, und eine gnadenlose Effektivität im Abschluss. Nikita Kucherov gelangen vier Scorerpunkte und Steven Stamkos schnürte einen Doppelpack.

Besonderen Grund zur Freude bei den Lightning hatte zunächst Corey Perry. Der Angreifer brachte seine Mannschaft mit seinem 50. Playoff-Tor seiner NHL-Karriere im ersten Drittel mit 1:0 in Führung. Er ist der sechste aktive Spieler in der Liga, der diese Marke erreicht hat, nach Alex Ovechkin (72), Sidney Crosby (71), Evgeni Malkin (67), Joe Pavelski (64) und Patrick Kane (52). Darüber hinaus erzielte der 37 Jahre alte Routinier zum 13. Mal das erste Tor in einem Endrundenmatch. Nur Crosby (16) ist in dieser Kategorie noch erfolgreicher gewesen.
Als entscheidender Faktor für die Lightning erwiesen sich einmal mehr in dieser Serie die Special Teams. Im Gegensatz zu den ersten beiden Duellen war jedoch nicht das Powerplay ausschlaggebend, sondern das Penalty Killing. Dabei fiel es auch nicht ins Gewicht, dass die Panthers eine schwarze Serie beendeten und im 26. Versuch ihren ersten Überzahltreffer in den laufenden Playoffs markierten. Sam Reinhart hieß der Torschütze zum 1:1-Ausgleich.

Die beiden anderen Unterzahlsituationen überstanden die Lightning dagegen schadlos. Das verschaffte ihnen letztlich das Momentum, um ihren Kontrahenten in die Knie zu zwingen.
Wenige Minuten nach dem 2:1 durch Erik Cernak im Mittelabschnitt hatte sich Victor Hedman eine Zweiminutenstrafe wegen Behinderung eingehandelt. Diese numerische Überlegenheit konnten die Panthers jedoch ebenso wenig nutzen, wie jene kurz nach dem Treffer zum 3:1 durch Stamkos. Bei einem Wechsel standen bei den Lightning zu viele Spieler auf dem Eis. Florida baute gerade in diesem Powerplay in der Schlussphase des zweiten Durchgangs enormen Druck auf. Das Abwehrbollwerk der Gastgeber hielt allerdings stand.

"Die Jungs haben sich aufgeopfert im Penalty Killing. Das hat einen Großteil unseres Erfolges in diesem Spiel ausgemacht", hob Kapitän Stamkos hervor.
Das Unterzahlspiel der Lightning hat sich schon während der gesamten Playoffs bewährt. Die Erfolgsquote beläuft sich auf 86,8 Prozent. In 33 von 38 gegnerischen Powerplays ließ das Team keinen Gegentreffer zu.
Als Turm in der Schlacht präsentierte sich am Sonntag zum wiederholten Male Tampa Bays Torhüter Andrei Vasilevskiy. Er parierte 34 Schüsse. Gerade in den brenzligen Situationen gegen Ende des zweiten Drittels zeigte der Goalie seine ganze Klasse. Wäre Florida in dieser Phase der Anschluss gelungen, hätte die Partie einen ganz anderen Verlauf nehmen können. So aber ging Tampa Bay mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Die Verteidiger vor Vasilevskiy hatten ebenfalls großen Anteil daran, dass die Panthers auch im dritten Duell der Serie lediglich ein Tor zustande brachten. "Wir versuchen, in jeder Partie unsere beste Leistung abzurufen und ihre Chancen auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn uns das gelingt, laufen die Dinge meist in die richtige Richtung", sagte Defensivmann Cernak über die Marschroute gegen Florida. Dass er in Spiel 3 nicht nur in der Absicherung nach hinten überzeugte, sondern zugleich das zweite Playoff-Tor seiner NHL-Laufbahn schoss, erfüllt ihn nach eigenen Worten mit Stolz. "Es fühlt sich gut an, speziell für mich. Ich mache ja nicht so viele Tore", betonte er.
Im letzten Drittel ließen die Lightning nichts mehr anbrennen, auch wenn die Panthers durchaus ihre Chancen hatten. Als Florida alles auf eine Karte setzte und Torwart Sergei Bobrovsky zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, schlugen die Einheimischen noch zweimal eiskalt zu. Erst beförderte Kucherov den Puck ins verwaiste Gehäuse und wenig später tat es ihm Stamkos gleich.
Nach dem 5:1-Sieg in Spiel 3 gegen die Panthers und dem damit verbundenen 3:0 in der Gesamtwertung der Best-of-7-Serie stehen die Lightning mit einem Bein im Conference Finale im Osten. Spiel 4 zwischen beiden Kontrahenten wird am Montag (1 p.m. ET; NHL.tv; 19:30 Uhr MESZ) wiederum in der Amalie Arena von Tampa ausgetragen.