52 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels erhielt Carolinas Verteidiger Brady Skjei wegen Beinstellens gegen Matthew Barzal eine Zwei-Minuten-Strafe. Für die Islanders die große Möglichkeit im Powerplay entweder in den verbleibenden Sekunden oder in der anschließenden Verlängerung für die Entscheidung und zwei Punkte zu ihren Gunsten zu sorgen. Die Hoffnung darauf war im weiten Rund des Coliseum förmlich zu spüren.
Doch 28 Sekunden später kassierte eben jener Barzal für einen gefährlichen hohen Stock gegen Carolinas Center Jordan Staal sogar eine doppelte Strafzeit und brachte so die Hurricanes wieder unvermittelt obenauf.
"Das war am Ende ein wenig eine Todsünde", kritisierte Islanders' Trainer Barry Trotz. "Man darf keine solche Strafzeit so spät im Spiel nehmen, wenn es in die Verlängerung geht. Das geht eindeutig zu unseren Lasten."
Ein Geheimnis der Islanders bleibt allerdings, warum sie die ersten 1:08 Minuten der Verlängerung, in denen es bei drei gegen drei möglich gewesen wäre, die Begegnung vor einer Überzahl von Carolina mit einem Treffer zu beenden, so tatenlos verstreichen ließen. Nach einem gewonnen Bully und einem zaghaften Angriffsversuch der Hausherren, kamen die Hurricanes in Puckbesitz und ließen geschickt nahezu unbedrängt die Sekunden verstreichen, bis sie im Powerplay waren.
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Dann folgte die nächste Tragik. Carolina setzte sich mit einem Mann mehr im gegnerischen Drittel fest. Nach einem Schuss prallte der Puck vor dem Tor hoch ab. Hurricanes-Stürmer Andrei Svechnikov nahm die Scheibe mit dem Schläger aus der Luft, traf aber nur die Latte und von dort sprang das Spielgerät seitlich vom Gehäuse zu Vincent Trocheck, der sein erstes Tor im fünften Spiel nach seinem Wechsel zur NHL Trade Deadline für seinen neuen Arbeitgeber erzielen konnte. Greiss und ein Verteidiger versuchten vergeblich den Einschuss zu verhindern.
Die große Frage war nun, hoher Stock oder nicht. Hätte Svechnikov direkt den Treffer erzielt, dann wäre die Latte des Gehäuses die Vergleichshöhe gewesen und der Schläger war definitiv zu hoch. Da der Puck aber an die Latte ging und von dort zu Trocheck galt die Aktion als Zuspiel, bei dem nach der Regel die Schulterhöhe als Maß dient, ob der Schläger zu hoch war oder nicht.
Das Tor zählte schließlich nach ausführlicher Studie des Videos aus mehreren Blickwinkeln, denn die Bilder konnten nicht belegen, dass der Stock zu hoch war und die Entscheidung der Schiedsrichter auf dem Eis war kein Vergehen. Trainer Trotz und einige Spieler der Islanders reagierten deutlich sichtbar mit Unverständnis auf diese Entscheidung, doch es war wohl mehr die Unzufriedenheit mit der eigenen vertanen Chance.