Schläger mit der rechten Hand hochgereckt, rechtes Knie aufs Eis und anschließend mit beiden Händen pumpen; Ovechkins Jubel über den außergewöhnlichen Meilenstein verlief wie man ihn von 699 Treffern zuvor kannte, doch dann wurde der 35-Jährige, dem Anlass gebührend, von seinen Teamkollegen überschwänglich gratuliert.
"Ich stand auf und dann sprangen die Jungs über die Bande auf das Eis, also fragte ich mich: 'Was machen wir hier?', und ich glaube, ich war der letzte Kerl im Haufen. Ich war mir nicht sicher gewesen, ob wir auf das Eis springen oder nicht. Das war natürlich eine großartige Feier für ihn und für uns als Team. Wir freuen uns sehr für ihn, und er schien auch ziemlich glücklich zu sein", schilderte Capitals Stürmer Nicklas Backstrom den Moment.
Langanhaltenden Applaus und stehende Ovationen bekam Ovechkin ebenso von den Zuschauern auf den Rängen der Arena. Sie genossen es, dabei zu sein, wenn der torgefährlichste Eishockeyspieler dieses Jahrhunderts zum siebten Mal in seiner Karriere die 100 vollmachte.
Beeindruckt von Ovechkins Torinstinkt zeigten sich ebenfalls Spieler und Funktionäre der Konkurrenz.
"Es ist außergewöhnlich. Ich glaube er ist froh, dass er es jetzt gepackt hat. Man hat gesehen, dass es auch etwas Kopfsache ist, nachdem er doch ein paar Spiele benötigte, um es perfekt zu machen und nicht mehr getroffen hat [sieben Partien nach Treffer Nummer 698]. 700 Tore in der besten Liga der Welt zu schießen ist sagenhaft. Wenn man sich die Geschichte der Liga anschaut, die Spieler, die das erreicht haben, die so viele geschossen haben, die Ikonen, sie sind eine sehr, sehr kleine Gruppe. Das macht es zu etwas Besonderem", so der ehemalige deutsche NHL-Spieler, ex-Coach der DEB-Auswahl und Co-Trainer der Los Angeles Kings Marco Sturm.