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Während in der NHL die reguläre Saison 2019/20 seit dem 12. März aufgrund der Bedenken im Zusammenhang mit dem Coronavirus pausiert, liefert NHL.com/de weiterhin eigene Storys. In einer Serie benennen wir die wichtigsten Awards, die im Anschluss einer NHL-Saison verliehen werden nach verdienstvollen Spielern und Funktionären aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem leicht ironischen Augenzwinkern kurzerhand um. In dieser Folge: Art Ross Trophy und Frank J. Selke Trophy.

Leon Draisaitl Trophy (Art Ross Trophy)

Die Art Ross Trophy wird jährlich an den Spieler vergeben, der in der regulären NHL-Saison die meisten Scorerpunkte erzielt hat. Art Ross, ein langjähriger Trainer und General Manager der Boston Bruins spendete den Pokal im Jahre 1947 der NHL. Stürmer Elmer Lach von den Montreal Canadiens war 1948 der erste Preisträger.

1,00 ist ein durchschlagendes Argument, warum Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers, trotz seiner relativ jungen NHL-Karriere, als Namenspate für diese Trophäe in Frage kommt.

EDM@NSH: Draisaitl mit vier Toren zum Sieg

In der 103-jährigen Geschichte der NHL kam nicht annähernd ein Spieler aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz an einen solchen Punkte-Durchschnittswert pro Spiel heran, wie ihn der gebürtige Kölner ausweist. Der zweitbeste Spieler aus dem deutschsprachigen Raum ist der Österreicher Thomas Vanek (0,77) gefolgt von dem Schweizer Verteidiger Roman Josi (0,65). Beide Akteure erreichten ebenfalls beeindruckende Werte.

Draisaitl belegt in der ewigen NHL-Scorerwertung deutscher Spieler die ersten vier Plätze mit 110 Punkten in 2019/18, 105 Punkten in 2018/19, 77 Punkten in 2016/17 und mit 70 Punkten in 2017/18. Danach reihen sich mit ihren Karrierebestwerten Marco Sturm (59 Punkte in 2005/06) und Jochen Hecht (56 Punkten in 2006/07) auf den Rängen fünf und sechs ein.

Er wurde beim NHL-Draft 2014 in der ersten Runde an insgesamt dritter Stelle von den Oilers ausgewählt, bei denen er sich zu einem der Top-Stars der Liga entwickelte. Bis zur Saison-Unterbrechung im März erzielte der 24-jährige Center 110 Punkte (43 Tore, 67 Assists) in 71. Spielen. Seit der Jahrtausendwende erreichte unter den Spielern, die mindestens 50 Partien in einer Saison bestritten haben, nur Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning mit 1,56 Pkt./Sp. in 2018/19 einen knapp besseren Wert als Draisaitl mit 1,55 Pkt./Sp. in 2019/20.

In den fünf Spielzeiten seit seiner ersten vollen NHL-Saison 2015/16 erzielte Draisaitl aufsummiert die sechstmeisten Scorerpunkte (166-247--413) aller NHL-Spieler und seit 2018/19 die meisten (93-122--215).

Michael Raffl Trophy (Frank J. Selke Trophy)

Die Frank J. Selke Trophy ist eine jährliche Auszeichnung, die an den defensivstärksten Stürmer verliehen wird. Die Trophäe wurde nach Frank J. Selke, dem ehemaligen General Manager der Toronto Maple Leafs und Montreal Canadiens, benannt. Sie wurde erstmals nach der Saison 1977/78 verliehen. Montreals Stürmer Bob Gainey gewann sie jeweils in den ersten vier Jahren (1978-81).

Die Philadelphia Flyers wissen die Zuverlässigkeit von Michael Raffl wertzuschätzen. Der österreichische Stürmer kam zur Saison 2013/14 an die Broad Street, nachdem er am 3. Juni 2013 im Alter von 24 Jahren als ungedrafteter Spieler einen einjährigen Einstiegsvertrag unterschrieben hatte.

Bereits in seiner ersten NHL-Saison wies er mit +2 den viertbesten +/-Wert aller Stürmer der Flyers aus. Noch vor Saisonende wurde sein Kontrakt um weitere zwei Jahre verlängert und er dankte es den Flyers mit einer persönlichen NHL-Bestleistung von 21 Toren sowie sieben Assists in 67 Partien der Saison 2014/15. Einen weiteren persönlichen Rekord stellte Raffl mit 31 Punkten (13 Tore, 18 Assists) in der Folgesaison auf.

Beide Spielzeiten schloss er mit dem besten +/-Wert unter den Stürmern und dem zweitbesten aller Spieler der Flyers ab. Nur die Verteidiger Nicklas Grossmann (+8) und Andrew MacDonald (+10) waren in dieser Kategorie noch einen Deut besser als der Villacher mit seinen Werten von +6 und +9.

In der Saison 2016/17 hatte Raffl mit diversen Verletzungssorgen zu kämpfen, aufgrund derer er 30 Spiele verpasste. Acht Tore, drei Assists und ein +/-Wert von -7 stellten den Tiefpunkt seiner NHL-Karriere dar. Seinem Ansehen bei der für den Sportbereich Verantwortlichen der Flyers tat es keinen Abbruch, und Raffl bewies Kämpferqualitäten, meldete sich mit 22 Punkten (13 Tore, 9 Assists) und +9 in der Spielzeit 2017/18 zurück.

Der Außenstürmer aus der Alpenrepublik ist bei den Flyers gefragt, sobald es gilt, hinten dicht zu machen. In der laufenden Saison bekam er mit 73:30 Minuten die viertmeiste Eiszeit bei Unterzahl unter den Stürmern der Flyers.

Bisherige neue Namensgeber der NHL-Trophäen: