032224 WSH Milano

13 Spiel vor Ende der regulären Saison sind die Washington Capitals wieder mitten im Kampf um die Plätze in den Stanley Cup Playoffs. Am Freitag ergatterten sie mit einem 7:6-Heimsieg nach Penaltyschießen in der Capital One Arena gegen die Carolina Hurricanes weitere zwei Punkte. Nun liegen sie nur noch einen Zähler hinter den Detroit Red Wings und der zweiten Wildcard in der Eastern Conference. 

„Das war eine großartige Leistung“, freute sich Washingtons Verteidiger John Carlson. „Wenn wir, so wie seit einiger Zeit, um alles kämpfen, kassieren wir natürlich enttäuschende Tore, aber wir schütteln diese Momente einfach ab und beißen uns durch. Das macht sich bezahlt.“ 

Duell der Hattrick-Schützen 

Beide Teams wurden angetrieben von Hattricks. Für die Hurricanes verbuchte Sebastian Aho seinen achten Hattrick in der NHL. Sonny Milano erzielte für die Capitals zum ersten Mal in seiner Karriere drei Tore in einem Spiel. 

Aho eröffnete die Partie in der siebten Minute mit seinem ersten Treffer und Milano antwortete sechs Minuten später im Powerplay mit dem Ausgleich. Aho legte später zwei Mal den Ausgleich nach. Das 3:3 im zweiten Drittel (36.) und das 6:6 kurz vor Ende der regulären Spielzeit (58.). Er komplettierte seinen Hattrick mit seinem 30. Saisontor. 

„Er ist so ein guter Spieler, dass er es mir einfach macht, mit ihm zu spielen“, schwärmte Neuzugang Jake Guentzel, der bei Ahos ersten beiden Toren zwei seiner drei Assists verbuchte. „Er und Seth Jarvis haben mich unglaublich aufgenommen. Wir hatten einen guten Lauf und der geht hoffentlich weiter.“ 

Zumindest am Freitag sollten ihre Bemühungen aber nicht belohnt werden, woran Milano gewaltigen Anteil hatte. Neben dem 1:1 sorgte er im zweiten Drittel mit dem 3:2 für die erste Führung der Capitals (35.) indem er den Puck im Slot in die Luft jonglierte und über Torwart Pyotr Kochetkov schlug. 

„Besonders früh in der Begegnung haben wir nach unserem Spiel gesucht und es nicht gefunden“, gab Capitals-Trainer Spencer Carbery zu und betonte Milanos Bedeutung. „Dass er für uns in die Bresche gesprungen ist, hat uns beruhigt.“

Im Schlussabschnitt legte Milano noch das Tor zur 5:4-Führung nach und vollendete damit seinen ersten Hattrick in der NHL.

Schwarzer Tag für Torhüter 

Für die Torhüter beider Teams war es kein erfreulicher Abend. Kochetkov musste alle sechs Gegentreffer der Hurricanes in der regulären Spielzeit hinnehmen und stand auch in der Verlängerung und im Penaltyschießen im Tor. Neben Milano wurde er auch von Alex Ovechkin bezwungen, der mit seinem 24. Saisontor in Überzahl das 2:2 erzielte (34.) und sein sechstes Tor in den vergangenen vier Spielen verbuchte.

Carlson nutzte auf Vorlage von Ovechkin zu Beginn des dritten Drittels ein Powerplay zum 4:4 (44.). Das 6:5 ging auf das Konto von Connor McMichael (54.).

Für die ersten vier Tore der Hurricanes stand Darcy Kuemper bei den Capitals zwischen den Pfosten. Jaccob Slavin gelang 48 Sekunden vor der ersten Drittelpause das 2:1. sechs Sekunden vor der zweiten Pause brachte Brady Skjei Carolina mit 4:3 in Führung. Kuemper wurde zu Beginn des Schlussabschnitts nach vier Toren bei 22 Torschüssen durch Charlie Lindgren ersetzt. Lindgren hielt im letzten Drittel sieben Schüsse und kassierte neben Ahos drittem Treffer noch ein Powerplaytor von Jarvis zum 5:5 (50.).

„Das war ein verrücktes Spiel und natürlich nicht unser bestes“, gestand Aho und bemängelte angesichts von sechs Powerplays und drei Überzahltoren der Capitals die Disziplin. „Wir hatten ein paar gute Comebacks und haben bis zum Ende gekämpft. Der Kampfgeist war da, aber wir müssen uns mehr darauf konzentrieren keine Strafen zu kassieren und ihnen das ganze Momentum zu geben.“

Die Entscheidung brachte in der fünften Runde des Penaltyschießens dann Dylan Strome, der zuvor bereits drei Treffer vorbereitet hatte.

CAR@WSH: Ovechkin sorgt für Powerplaytor

Doppeltes Pech für Hurricanes 

Das Spiel ging beim Stand von 6:6 in die Verlängerung, obwohl der Puck ganze acht Mal im Tor der Capitals landete. Brent Burns bejubelte in der 29. Minute sein vermeintliches Tor zum 3:1, Washington zog jedoch die Coaches Challenge wegen Torwartbehinderung und der Treffer wurde aberkannt. In der 35. Minute schien Jordan Martinook den 3:3-Ausgleich zu erzielen, Carbery nutzte allerdings erneut seine Coaches Challenge und das Tor wurde aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen.

„Zwei Mal in einem Spiel, das ist selten“, staunte auch Carbery selbst. „Das sind so wichtige Momente, wenn man zwei Tore von der Anzeigentafel nehmen kann.“

Capitals kämpfen sich zurück ins Playoff-Rennen 

Es sah diese Saison lange so aus, als würden die Capitals zum zweiten Mal in Folge die Playoffs verpassen. Das passierte den Stanley Cup Champions von 2018 seit 2007 nicht mehr.

Mittlerweile gelang es Washington aber, sich wieder zurück ins Rennen zu kämpfen. Gegen Carolina gelang der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen. Die Capitals stehen nach 69 Spielen nun bei 77 Punkten (34-26-9). Die Red Wings halten die zweite Wildcard mit 78 Punkten in 70 Spielen (36-28-6). In der Metropolitan Division belegen die Philadelphia Flyers den dritten Platz mit 79 Punkten in 70 Partien (35-26-9).

Washington hat also die Chance, die Konkurrenten aus Detroit und Philadelphia mit nur einem Sieg hinter sich zu lassen und nicht nur auf einen Wildcard-Platz, sondern sogar auf den dritten Platz der Division vorzurücken. Die nächsten wichtigen Punkte stehen am Sonntag auf dem Spiel, wenn die Winnipeg Jets in der US-Hauptstadt, zum NHL SUNDAY präsentiert von Fastenal, zu Gast sind (12:30 p.m. ET; NHL.tv, SkySport Mix; 17:30 MEZ).

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