Die Offensive war aber nicht das einzige Sorgenkind der Capitals, auch in der Abwehr lief das Spiel nicht nach den Vorstellungen und Wünschen der Hauptstädter. Den Golden Knights gelang es immer wieder die Abwehr und Torwart Braden Holtby unter Druck zu setzen, unabhängig davon, welche Reihe Vegas auf dem Eis hatte. Besonders mit der physisch harten Spielweise der vierten Reihe mit Ryan Reaves, Pierre-Edouard Bellemare und Tomas Nosek, hatten die Capitals Probleme. So verspielten die Capitals am Ende zwei Mal die Führung und wurden im Schlussabschnitt von der vierten Reihe der Golden Knights mit drei Toren abgeschossen, wobei Nosek das leere Tor zum Endstand nutzte.
"Wir können keine fünf Tore kassieren und trotzdem erwarten zu gewinnen", sagte Holtby nach dem Spiel. "Es gibt einige Bereiche, in denen ich und unser ganzes Team besser werden können, wir müssen besser zusammenarbeiten, dann können wir auch ihre Chancen minimieren und dann kann unsere Offensive wieder das Spiel übernehmen."
Auch Verteidiger Matt Niskanen war sichtlich unzufrieden mit der Leistung in der Abwehr: "Wir müssen den Slot einfach besser verteidigen. Wenn wir den Schläger am Puck haben, müssen wir einfach entschlossener sein. Wir haben zu viel danach gestochert und auf den richtigen Ausgang gehofft."
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Vor dem 1:0, dem 4:4 und dem 5:4 der Golden Knights, waren die Capitals am Puck, brachten ihn aber nicht aus dem eigenen Drittel. Oft fiel auch auf, dass die Capitals die Abpraller nach Saves von Theodore einfach nicht unter Kontrolle bringen konnten.
"Es ist schwierig, weil sie viel Druck machen, da muss man den Puck oft blockieren", erklärte Niskanen. "Wenn man die Situation nicht spielerisch lösen kann, muss man die Scheibe aber einfach klären, damit wir wenigstens nachsetzen können und sie unter Druck setzen können, wenn die Gefahr gebannt ist."
Die Capitals treten am Mittwoch zur Revanche in der T-Mobile Arena in Las Vegas an, um die Serie auszugleichen. Gegen die Capitals spricht, dass die letzten sechs Teams, die Spiel 1 des Finales gewannen, am Ende auch den Stanley Cup in die Höhe stemmen durften.
Doch die Capitals haben in den diesjährigen Playoffs bereits mehrmals bewiesen, dass sie unter Druck aufblühen und man sie nicht abschreiben darf, solange eine Serie noch läuft.