WASHINGTON - Die Washington Capitals haben mit einem 3:1 in Spiel 3 in der Capital One Arena am Samstag das 2:1 in der Best-of-7-Serie des Stanley Cup Finales 2018 gegen die Vegas Golden Knights hergestellt.

"Es war wie in jedem Spiel ein hartes Stück Arbeit und kein Zuckerschlecken", betonte der deutsche Ersatztorhüter Philipp Grubauer, der das Spiel von der Bank aus beobachtete. "Jede Situation musste hart erkämpft werden."
Die Capitals versuchten von Beginn an die Initiative zu ergreifen und taten es. Der wiedergenesene Evgeny Kuznetsov bediente bei einem 2 auf 1 nach 69 Sekunden Alex Ovechkin, der allerdings wie nur Sekunden später nach einem Schuss von Tom Wilson mit einer Abfälschung an Vergas-Torhüter Marc-Andre Fleury scheiterte. In der 6. Minute jubelten bereits die Fans im Stadion, doch als Chandler Stephenson einschoss, behinderte Devante Smith-Pelly Fleury klar und erhielt zurecht zwei Strafminuten. Statt Tor für Washington hatte Vegas Überzahl. Dort konnte lediglich Jonathan Marchessault gefährlich auf das von Braden Holtby gehütete Capitals-Tor schießen. Wenig später prüfte er ihn erneut. In der 9. Minute verpasste Wilson die Führung der Hausherren, als ihn Ovechkin anspielte, doch er den Puck nicht traf. Ähnliche Szene zwei Minuten später auf der anderen Seite, wo Reilly Smith verpasste und kurz danach wegen Halten sogar auf die Strafbank musste. Washington tat sich jedoch schwer, diese Strafe zu nutzen. Schließlich verpasste Marchessault in der 14. Minute mit einem Pfostenschuss den ersten Treffer.
"Wir haben sofort den Ton angegeben und gute Möglichkeiten im ersten Drittel gehabt", verdeutlichte Ovechkin. "Wir haben unseren Plan umgesetzt und das gewünschte Ergebnis erhalten."
Das zweite Drittel dominierte Washington und ging in der 22. Minute in Führung. Fleury rettete noch mehrfach gegen John Carlson, Kuznetsov und Wilson, doch Ovechkin drückte den Puck ins Netz. In der 25. Minute verpasste Ryan Reaves den Ausgleich, als er von Sturmkollege Pierre-Edouard Bellemare bedient wurde, doch den Abschluss verpasste. Die nächste Szene entschärfte wieder Holtby gegen Marchessault, der Dmitry Orlov zuvor stehen ließ. Golden Knights James Neal packte kurz darauf einen harten Check gegen Brooks Orpik aus. Danach waren wieder die Capitals am Zug. Jakub Vrana spielte T.J. Oshie an, der jedoch gestört von Luca Sbisa den Schuss ins leere Tor verpasste. Es folgte eine Strafzeit gegen Erik Haula, der Michal Kempny hakte. Nur zwei Sekunden später lenkte wiederum Oshie einen harten Pass von Carlson an den Pfosten. Einen Schuss von Ovechkin entschärfte Fleury, genauso wie wenig später gegen Kuznetsov. Eigentlich hatte Vegas nach der abgelaufenen Strafzeit die beste Druckphase, doch ein Konter eingeleitet von Oshie nach einem Fehler von Golden Knights Verteidiger Shea Theodore schloss Kuznetsov mit einem trockenen Schuss ins lange Eck zum 2:0 in der 33. Minute ab. Fleury zeigte bei weiteren Schüssen von Wilson und Kuznetsov seine Klasse, ebenso wie Holtby gegen Alex Tuch, der von Sbisa mit langem Pass perfekt freigespielt wurde. Das Mitteldrittel endete mit zwei Strafzeiten zunächst gegen Smith-Pelly und auf der anderen Seite gegen Fleury, der bei einer missglückten Rettungsaktion Matt Niskanen, der davor Theodore überlief, ein Bein stellte.
"Obwohl wir mit 2:0 in Führung gingen und das Spiel weitgehend bestimmten, hat mir das zweite Drittel am wenigsten gefallen", sagte Capitals Trainer Barry Trotz. "Wir haben ihnen zu viele unnötige Möglichkeiten gegeben und das war nicht gut."
Gerade als beide Strafzeiten abgelaufen waren war es Oshie, der erneut das Gestänge des Tores traf. In der 44. Minute wurde die Partie wieder offen, denn Holtby blieb mit einem Pass außerhalb seines Gehäuses am Stock von Bellemare hängen und Tomas Nosek profitierte mit dem Anschlusstreffer.
"Holtby hat einen Fehler gemacht, na und?" räumte Niskanen ein. "Aber wir waren in der Lage für ihn die Zwei-Tore-Führung zurückzuholen. Er hat uns einige Male in diesem Jahr gerettet, so dass die Mannschaft gerne ausgeholfen hat."
Eine weitere Strafzeit gegen Deryk Engelland blieb ohne Wirkung, doch in der 54. Minute war es erneut der heute indisponierte Theodore, der die Scheibe im eigenen Drittel an Jay Beagle verlor. Dieser vergeudete keine Zeit und spielte Smith-Pelly in der Mitte an, der zum 3:1 abschloss. Die Entscheidung war gefallen. Vegas nahm bereits über zwei Minuten vor dem Ende Fleury vom Eis. Doch der Sieg der Gastgeber kam nicht mehr in Gefahr.
"Wir waren die aktivere Mannschaft und ich denke unser Sieg heute war verdient", stellte Ovechkin zufrieden fest. "Allerdings ist es erst der zweite Sieg und es fehlen noch zwei. Das wissen wir und werden auch im nächsten Spiel richtig Gas geben."
Spiel 4 der Stanley Cup Finalserie findet am Montag (8 p.m. ET; Di 2 Uhr MESZ) an gleicher Stelle statt.
"Einfach nur für das nächste Spiel bereit sein, das ist alles, was wir tun können", konstatierte Vegas Trainer Gerard Gallant. "Wir haben das ganze Jahr gesagt, dass wir das Spiel von heute vergessen und für das nächste bereit sein müssen. Sie waren heute das bessere Team und haben den Sieg verdient. Wir müssen weitermachen."