Robin Patzwaldt:So spannend es an einer solchen Trade Deadline in der NHL auch immer zugehen mag, so sollten wir deren Einfluss auf die Siegchancen der Teams im Frühsommer aber auch nicht überschätzen, denke ich. Es kann bei solchen Wechseln immer nur um den Feinschliff gehen. Das Gerüst der Teams muss grundsätzlich schon vorher stimmen, will es ab April in die Vollen gehen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Einfluss dieser Verpflichtungen auf den sprichwörtlich letzten Drücker ohnehin nicht wirklich verlässlich prognostizieren lässt. Da gab es über die Jahre schon unzählige positive wie negative Überraschungen. Auf dem Papier betrachtet, halte ich den zuvor ohnehin schon starken Kader der Nashville Predators durch die bereits von Christian genannten namhaften Neuzugänge aktuell für den mit am besten aufgestellten, so dass das Team einen ernsthaften Anlauf auf den Cup unternehmen können sollte. Aber was will das schon heißen, in einer Liga, in der der Achtplatzierte der Vorrunde schon häufiger ein Top-Team zum Playoff-Auftakt eliminieren konnte. Lassen wir uns also überraschen, welcher Last-Minute-Transfer im Juni als der effektivste gilt.
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Alexander Gammel: In Sachen Predators kann ich Christian nur Recht geben, die Verpflichtungen haben eine unglaubliche Qualität und passen perfekt zum Team. Man sollte aber auch die Columbus Blue Jackets nicht vergessen, die bereits in den Tagen vor der Deadline richtig aktiv waren. Mit Ryan Dzingel und Matt Duchene holten sie zwei der drei besten Torschützen der Ottawa Senators, die durch ihre Zeit bei den Kanadiern auch noch eingespielt und somit gleich effektiv einzusetzen sind. Am Tag der Deadline taten sie mit Torwart Keith Kinkaid und Verteidiger Adam McQuaid noch etwas für die Tiefe in der Defensive und mehr Physis im Abwehrspiel. McQuaid ist kein Spitzenverteidiger, kann mit seinen 193 Zentimetern Körpergröße und 95 Kilo Masse aber ein unangenehmer Gegner sein. Noch gar nicht diskutiert wurde hier der spektakulärste Transfer, in dem Mark Stone, der beste Torschütze und Scorer der Senators, zu den Vegas Golden Knights kam. Die Golden Knights sind zwar auf Rang drei der Pacific Division, ihre Offensive ist mit 187 Toren, das bedeutet ligaweit Rang 15 hinter den Senators, aber nur Mittelmaß. Stone könnte hier eine Initialzündung geben, wenn er richtig eingesetzt und bedient wird. In Anbetracht der Konkurrenz in der Western Conference muss ich jedoch sagen, dass mir die Kontrahenten besser gefallen. Die Jets, Sharks und Predators haben sich umfassender verstärkt und die Calgary Flames haben ohnehin einen Kader, der vollgestopft ist mit jungen torgefährlichen Stürmern, die ihr Team nicht umsonst an die Spitze geschossen haben.