Josi at 2024 Worlds

Nico Hischier wusste, dass er bei der IIHF-Weltmeisterschaft 2024 nicht den Kapitänsposten der Schweiz übernehmen könne. Hischer, der als Kapitän der Schweizer Mannschaft beim Turnier 2023 den fünften Platz belegte, überreichte die Ehre dem Kapitän der Nashville Predators, Roman Josi.

„Ich habe es mit Patrick Fischer, unserem Trainer, besprochen, und es war immer klar, dass Roman, wenn er hier wäre, Kapitän werden würde“, sagte Hischier, der Kapitän der New Jersey Devils. „Ich dachte immer: ‚Wenn er hier ist, ist er unser Kapitän.‘ Er hat es offensichtlich verdient. Ich bin damit aufgewachsen, ihn zu beobachten. Ich würde ihm nie irgendwelche Probleme bereiten. Ich bin mehr als glücklich, Roman zu folgen.“

Der Verteidiger stand der Schweiz zur Verfügung, nachdem die Predators am 3. Mai in Spiel 6 der Best-of-Seven-Erstrunde der Western Conference aus den Stanley Cup Playoffs gegen die Vancouver Canucks ausgeschieden waren. Soweit er sich erinnern kann, ist es das erste Mal, dass Josi das „C“ auf irgendeiner Ebene in einem internationalen Wettbewerb trägt.

NSH@VAN R1, GM5: Josi zieht zum Tor und sieht im Fallen, wie der Puck ins Tor gleitet

„Eine große Ehre, für die Schweiz zu spielen“

„Es ist großartig“, sagte Josi. „Für die Schweiz zu spielen ist immer eine große Ehre. Als Kind hast du immer die Weltmeisterschaft geschaut, du hast immer die Schweizer Mannschaft gesehen und es gab viele Spieler, zu denen du aufgeschaut hast. Jetzt Kapitän dieser Mannschaft sein zu dürfen, ist eine große Ehre.“

Josi hat die Schweiz neun Mal bei der Weltmeisterschaft, vier Mal bei der Junioren-Weltmeisterschaften, zweimal bei der U18-Weltmeisterschaft sowie bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi vertreten. Er vertrat die Schweiz auch als Mitglied des Team Europe beim World Cup of Hockey 2016.

„Er geht mit gutem Beispiel voran“, sagte der Schweizer Teamkollege und Stürmer der Winnipeg Jets, Nino Niederreiter. „Ich denke, er geht da raus und gibt alles und er versucht, Leute mit sich aufs Eis zu ziehen. Ich würde sagen, er ist nicht der lautstärkste Typ, aber offensichtlich meldet er sich zu Wort, wenn es sein muss. Er hat insgesamt eine tolle Arbeitsmoral. Und die Art und Weise, wie er auf dem Eis spielt, zeichnet ihn als großartigen Kapitän aus. Man hört zu, wenn er redet. Es gibt viele großartige Anführer in dieser Umkleidekabine, aber offensichtlich ist er der Kapitän, und wenn er spricht, hört man definitiv zu.“

Josi stellt Karrierebestleistung mit 24 Saisontoren auf

Mark Streit war sein Vorbild 

Josi weiß, dass mit den Namen den vorherigen Kapitäne ein Vermächtnis verbunden ist, darunter Mark Streit, der von 1998 bis 2015 bei neun von 13 Weltmeisterschafts-Teilnahmen Kapitän war.

„Streit war offensichtlich ein großes Idol für mich“, sagte Josi. „Allein, dass er es als erster Spieler - nicht als Torwart, sondern Spieler - in die NHL geschafft hat. Er hatte es wirklich geschafft, sich seinen Weg in die NHL zu erkämpfen. Die Art und Weise, wie er gearbeitet hat, hat uns Schweizer Spielern viele Türen geöffnet.

„Und dann spielten noch jede Menge weitere Spieler für die Nationalmannschaft. Du hast immer zu Typen wie Mathias Seger aufgeschaut, Martin Steinegger war eines meiner großen Idole. Die Weltmeisterschaft war für uns immer ein Highlight. Wir haben immer zugeschaut. Das war in der Kindheit eine ziemlich coole Zeit.“

Josi blickte zu den ehemaligen Schweizer Eishockey-Ikonen auf, genauso wie die nächste Generation zu ihm aufschaute und noch immer aufschaut. Hischier zählt dazu.  

„Er bedeutet mir viel“, sagte der 25-jährige Hischier. „Man hat gesehen, wie er nach Übersee ging, und am Anfang war er ein bisschen in der AHL, hat sich aber schnell etabliert. Jetzt muss man nichts weiter sagen. Er ist einer der besten Verteidiger in der NHL. Es macht einfach Spaß, mit ihm zu spielen und nicht gegen ihn. Ich bin wirklich froh, dass er hier ist. Wir haben offensichtlich einen großen Vorteil, wenn er auf dem Eis ist.“

Josi möchte die Heranwachsenden inspirieren und ein Vorbild sein

Josi ist stolz auf seine Vorbildfunktion. „Es ist ziemlich cool, wenn man sich das so überlegt“, sagte Josi. „Hoffentlich können wir Kinder inspirieren. Hoffentlich schauen sie uns zu und wir können ein gutes Vorbild für sie sein, nicht nur im Eishockey, sondern ganz allgemein. Ich bin sehr stolz darauf. Ich hoffe, dass ich etwas zurückgeben kann.“

Josi, der in dieser Saison in 82 Spielen für die Predators 85 Punkte (23 Tore, 62 Assists) erzielte, führt die Schweiz bei der Weltmeisterschaft mit 11 Punkten (drei Tore, acht Assists) in sechs Spielen an. Der 33-Jährige hofft, dass er durch die Erfahrungen bei der WM neue Ansätze findet, wie er Nashville zum ersten Mal seit 2018 über die erste Runde der Playoffs hinausführen kann.

„Vielleicht ist es ein bisschen wie in den Playoffs, weil es kürzer ist als eine ganze Saison, aber es gibt definitiv Dinge, die man vergleichen kann“, sagte Josi. „Man hat immer tolle Ideen. Man ist das ganze Jahr bei den Predators in der NHL und hat seine Routine, und dann kommt man hierher und es ist anders, was als Spieler ziemlich cool ist. Man lernt auf jeden Fall ein paar neue Dinge. Man versucht, so schnell wie möglich als Team zusammenzukommen und eine Verbindung herzustellen, und alles geht ziemlich schnell. Es ist ein bisschen anders, aber es gibt definitiv Dinge, die ich aus Nashville mitnehmen und hierherbringen kann. Und es gibt Dinge von hier, die ich nach Nashville bringen kann.“

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