Florida panthers

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der Florida Panthers

Ziel erreicht! Die Florida Panthers sind Stanley Cup Champion 2024. Nachdem das Team aus Sunrise in Süd-Florida bereits 2023 bis in das Stanley Cup Finale vordrang (1:4 gegen die Vegas Golden Knights) gelang nun der ganz große Wurf (4:3 gegen die Edmonton Oilers). Schon in der regulären Saison 2023/24 hatten die Panthers ihre Atlantic Division dominiert (52-24-6) und schlossen auf Rang eins ab. 110 Punkte reichten für Platz drei in der Eastern Conference und Rang fünf in der gesamten NHL. In den Playoffs räumte die Mannschaft von Trainer Paul Maurice nacheinander den Tampa Bay Lightning (4:1), die Boston Bruins (4:2), die New York Rangers (4:2) und die Oilers (4:3) aus dem Weg und kürten sich erstmals in ihrer Geschichte zum Stanley Cup Champion. Kann Florida dieses Kunststück in 2024/25 wiederholen?

Die Highlights  des Umzugs der Panthers

Die wichtigsten Kaderveränderungen

Der Meister-Kader konnte über den Sommer nicht gehalten werden: Die Verteidiger Brandon Montour (Seattle Kraken) und Oliver Ekman-Larsson (Toronto Maple Leafs), die Stürmer Vladimir Tarasenko (Detroit Red Wings), Kevin Stenlund (Utah Hockey Club) und Ryan Lomberg (Calgary Flames) sowie Ersatztorwart Anthony Stolarz (Maple Leafs) schlossen sich anderen Teams an. Insbesondere die Abgänge von Montour, Ekman-Larsson und Tarasenko schmerzen sehr. Die Bottom-Six-Stürmer Stenlund und Publikumsliebling Lomberg waren als Kämpfernaturen enorm wichtig für die Tiefe, die Checking-Power und das Penalty Killing, was nicht zu unterschätzen ist.

Dieses Vakuum sollen diese Neuzugänge füllen: Chris Driedger kam als neuer Backup von den Kraken. In der Abwehr sollen Adam Boqvist (Columbus Blue Jackets) und Nate Schmidt (Winnipeg Jets) die Verluste auffangen. Im Angriff sind Adams älterer Bruder Jesper Boqvist (Boston Bruins), Tomas Nosek (New Jersey Devils) und A.J. Greer (Calgary Flames) zu nennen. Es scheint, als hätten sich die Panthers über den Sommer personell nicht verstärkt.

Schlüsselspieler

Der Kern an Schlüsselspielern aber blieb zusammen. Dazu zählen allen voran Kapitän Aleksander Barkov (28) und seine beiden Assistenten Aaron Ekblad (28) und Matthew Tkachuk (26). Auch die Stürmer Sam Reinhart (28), Sam Bennett (28), Carter Verhaeghe (28) und Evan Rodrigues (31), Verteidiger Gustav Forsling (28) und Stammtorwart Sergei Bobrovsky (35) sind längst tragende Säulen und ganz wichtige Führungsspieler in Florida. Auffällig: Bis auf Bobrovsky sind alle Schlüsselspieler im besten Eishockey-Alter.

Barkovs schönste Tore der Saison 2023/24

Spieler aus dem DACH-Raum

Fehlanzeige

Stärken

Die Team-Defensive bleibt die große Stärke der Panthers. In der regulären Saison 2023/24 stellte Florida bereits die beste Abwehr (2,41 Gegentore/Spiel, gleichauf mit den Jets). Dies bestätigte sich auch in den Playoffs (2,58 Gegentore/Spiel). Dafür verantwortlich sind nicht nur die Verteidiger-Corps, sondern vor allem auch die Stürmer, die enorm hart nach hinten mitarbeiten und den Gegner bereits in der Offensivzone mit knackigen Checks an den Banden zermürben. 

Verbesserungspotenziale

Mit Montour hat Florida einen ‚Quarterback‘ in der Abwehr verloren, die mit seinem Tempo, seinen Spielmacher-Qualitäten und seinem Schuss kaum zu ersetzen sein wird. An der blauen Linie könnte den Panthers also Gefahr abhanden gekommen sein. Hier müssen nun andere einspringen und mehr Mut zur Offensive wagen. Insbesondere in der Tiefe ist das Team aus Sunrise wohl schlechter geworden, das gilt insbesondere für die Verteidigung.

Vielversprechende Talente

Dem Ziel den Stanley Cup zu gewinnen wurde in Florida die Akquise von Talenten untergeordnet. So verwundert es nicht, dass Florida in den letzten drei NHL Drafts kein einziges Mal in der ersten Runde ziehen durfte. Das letzte Erstrunden-Pick war Angreifer Mackie Samoskevich (NHL Draft 2021, 24. Position) der es beim AHL-Farmteam Charlotte Checkers ordentlich krachen ließ (62 Spiele, 22-32-54) und in der Vorsaison seine ersten NHL-Spiele für die Panthers absolvieren durfte (sieben Partien, 0-0-0).

Ansonsten baut Florida auf bereits gereifte Talente aus früheren Drafts, die in bedeutungsvollere Rollen schlüpfen sollen. Anton Lundell (22) ist etwa ein künftiger Top-6-Mittelstürmer, wird aber wohl vorerst weiter die dritte Reihe centern. Spencer Knight (23) ist ein hoffnungsvolles Goalie-Talent. Tobias Bjornfot (23) könnte auf lange Sicht in die Fußstapfen von Montour treten.

FLA@NYR ECF, Sp5: Lundell sorgt mit starkem Handgelenkschuss für 2:1

Playoff-Chancen

Trotz der Abgänge haben die Panthers nach wie vor ein Playoff-Team, das weit kommen kann. Die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs sollte mit dem intakten Mannschaftskern kein Problem sein. Fraglich ist, ob sich die verloren gegangene Tiefe nicht irgendwann rächen wird und sich bei der Mission Titelvereidigung in der Postseason nicht als Zünglein an der Waage entpuppt.

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