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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Utah Hockey Club

Utah und seine Fans stehen vor einer aufregenden Saison. Das Team wird zum ersten Mal in Salt Lake City antreten. Utah stieß am 13. Juni zur NHL und übernahm das Personal der Arizona Coyotes, die aufgrund von diversen Problemen, allen voran der mangelnden Arena, aus der Liga ausschieden.

Das macht Utah besonders unvorhersehbar. Die Spieler und der Trainer sind bekannt, doch die Umstände machen die Mannschaft zu einer Wundertüte. Arizona verbesserte sich über die vergangenen drei Jahre, verpasste die Stanley Cup Playoffs mit 77 Punkten (36-41-5) aber deutlich um 21 Punkte und landete auf dem 13. Platz der Western Conference und dem 27. Platz der gesamten NHL.

Nun bekommt die Mannschaft in Utah die Chance auf einen Neustart. General Manager Bill Armstrong baute das Team über die vergangenen Jahre komplett neu auf. Die Coyotes hatten frühe Draft Picks und nutzten diese, um viel Talent anzusammeln. Das zeigt sich mittlerweile auch. Junge Spieler wie Logan Cooley, Matias Maccelli und Dylan Guenther machen Hoffnung für die Zukunft.

Bei der Zusammenstellung der Reihen bieten sich Trainer Andre Tourigny verschiedene Optionen. Die Offensive war vergangene Saison mit 3,1 Toren pro Spiel auf Platz 17 nicht besonders schlecht, aber auch nicht überragend. Neue Kombinationen an Spielern könnten sie verbessern, bergen aber auch das Risiko eines Rückschritts. Vieles wird davon abhängen, wie sich die jungen Spieler entwickeln.

Im Zentrum gibt es mit Logan Cooley, Nick Bjugstad und Barrett Hayton drei Optionen, die alle von der ersten bis zur dritten Reihe landen könnten, je nach Tourignys Prioritäten und ihrer Chemie mit den Außenstürmern. Cooley ist sicherlich der talentierteste der drei, hat aber erst eine NHL-Saison hinter sich. Bjugstad ist der erfahrenste Center und ein Führungsspieler. Mit 32 Jahren wird er aber nicht jünger und er hat eine Reihe teilweise schwerer Verletzungen hinter sich. Hayton ist mit 24 Jahren in gewisser Weise der Kompromiss. Er erzielte vor zwei Jahren 43 Punkte (19 Tore, 24 Assists), bestritt aber vergangene Saison verletzungsbedingt nur 33 Spiele. Sein Gesundheits- und Fitnesszustand könnten eine entscheidende Rolle bei der Rollenverteilung spielen. Alex Kerfoot sorgt als vierter Center für viel Tiefe in Utahs Reihen und gibt Tourigny noch mehr Flexibilität, da auch er in der Lage ist, eine größere Rolle zu übernehmen.

Auf den Flügeln wartet eine beachtliche Torgefahr, besonders in der ersten Reihe mit Clayton Keller und Nick Schmaltz. Sie waren vergangene Saison die beiden Topscorer der Coyotes. Keller erzielte 71 Punkte (33 Tore, 43 Assists) und war auch gleichzeitig der beste Torjäger. Schmaltz folgte mit 61 Punkten (22 Tore, 39 Assists).

SEA@ARI: Keller erzielt Ausgleich im dritten Drittel

Lawson Crouse und Guenther sind die wahrscheinliche Kombination für die zweite Reihe. Mit 1,93 Meter und 1,88 Meter bringen sie eine beachtliche Größe und ein gesundes Offensivpotenzial mit sich.

Maccelli (23) und Josh Doan (22) dürften ein junges drittes Paar bilden. Maccelli war als Nummer 98 in der vierten Runde des NHL Draft 2019 ein Glücksgriff, während Doan mit hohen Erwartungen antritt, immerhin ist sein Vater die Coyotes-Legende Shane Doan.

In der vierten Reihe dürften Kevin Stenlund und der junge Michael Carcone um einen Platz neben Kerfoot und Jack McBain kämpfen.

Die Abwehr erhielt im Sommer ein neues Gesicht. Armstrong lockte die Verteidiger Mikhail Sergachev und John Marino nach Utah. Sie werden Führungsrollen in einer Defensive übernehmen, die abgesehen von Veteran Ian Cole mit Michael Kesselring (24), John Durzi (25) und Juuso Valimaki (25) zu den jüngeren der Liga zählt. Sergachev (26) und Marino (27) sind selbst kaum älter, konnten aber bereits viel Erfahrung sammeln und haben sich auf hohem Niveau etabliert.

Sergachev ist die Nummer eins in der Abwehr, ob Tourigny ihn aber mit Marino einsetzt, oder die beiden trennt, um für mehr Stabilität durch alle Reihen zu sorgen, bleibt offen. Dazu kommt, dass der neue Spitzenverteidiger sich vergangene Saison das Bein brach und nur 34 Spiele bestreiten konnte.

Im Tor hatten Connor Ingram und Karel Vejmelka keine leichte Saison. Beide sind erst seit drei Jahren in der NHL und litten unter einer schwachen Defensive. Ingram ist die Nummer eins und schlug sich mit 90,7 Prozent Fangquote angesichts der Vielzahl an Torschüssen passabel und fuhr ganze sechs Shutouts ein. Vejmelka spielte mit 89,7 Prozent Fangquote seine statistisch schlechteste Saison und wird sich beweisen wollen.

Die Coyotes waren ein Team, das sich dank junger Talente langsam eine bessere Zukunft aufbaute. Für Utah wird es darauf ankommen, dass sowohl die Spieler, die bereits in Arizona zusammen auf dem Eis standen, als auch die Neuzugänge, den Szenenwechsel gut verarbeiten und die jungen Spieler den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen.

Voraussichtliche Aufstellung

Clayton Keller – Logan Cooley – Nick Schmaltz

Lawson Crouse – Nick Bjugstad – Dylan Guenther

ARI@MIN: Bjugstad gelingt Hattrick in ersten beiden Dritteln

Matias Maccelli – Barrett Hayton – Josh Doan

Kevin Stenlund – Jack McBain – Alex Kerfoot

Mikhail Sergachev – Sean Durzi

Juuso Valimaki – John Marino

Ian Cole – Michael Kesselring

Connor Ingram

Karel Vejmelka

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Maveric Lamoureux (D) - In Utah werden schon bald einige weitere Talente nachrücken. Mit den Stürmern Tij Iginla und Daniil But und den Verteidigern Dmitriy Simashev und Maveric Lamoureux ist der Nachwuchs gut besetzt. But und Simashev sind diese Saison allerdings beide noch in der KHL für Lokomotiv Jaroslavl aktiv. Zwischen Iginla und Lamoureux wird Lamoureux schon allein aufgrund der Konkurrenz auf den verschiedenen Positionen die besseren Chancen auf Eiszeit haben.

Maveric_Lamoureux_QMJHL

In der Abwehr könnte Lamoureux im Fall einer Verletzung nachrücken. Er ist ein intelligenter Spieler, der eine Größe von gut zwei Metern mit überraschender Schnelligkeit und Wendigkeit vereint. Er ist in der Defensive dank seiner körperlichen Attribute ein unangenehmer Gegner und schaltet sich gerne und effektiv in die Offensive ein, was ihm in der Quebec Major Junior Hockey League vergangene Saison 33 Punkte (9 Tore, 24 Assists) in 39 Spielen einbrachte.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Utah ist sicherlich kein Favorit auf einen Playoffplatz, doch das sollte auch nicht der Fokus sein. Es wird in der kommenden Saison darauf ankommen, dass sich die jungen Spieler und damit das gesamte Team weiterhin positiv entwickeln und verbessern. Funktioniert das, kann sich das junge und aufregende Team schnell in die Herzen der Fans in der neuen Umgebung spielen und den Grundstein für eine erfolgreichere Zukunft legen.

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