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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Florida Panthers

Stellt sich ein Sättigungsgefühl ein?

Nach dem bitteren Ende im Jahr 2023 (1:4 im Stanley Cup Finale gegen die Vegas Golden Knights) fanden die Panthers noch mehr Motivation und Antrieb, um sich den Traum vom Stanley Cup ein Jahr später zu erfüllen. Gesagt, getan: In Spiel 7 des Stanley Cup Finals 2024 gegen die Edmonton Oilers kürte sich Florida zum Champion. Und nun? Macht es die Mannschaft aus Sunrise wie „Nachbar“ Tampa Bay Lightning, der 2020 und 2021 zwei Back-to-Back-Stanley-Cups gewinnen konnte? Oder stellt sich doch ein gewisses Sättigungsgefühl ein?

Die Panthers gewinnen ihren ersten Stanley Cup in Franchise-Geschichte

Fakt ist, in einem Wettbewerb, der in der Leistungsdichte so eng und von der Leistungsbereitschaft derart hart-umkämpft ist, darf auch ein amtierender Meister keinen Prozentpunkt nachlassen.

Damit das nicht passiert, tragen Führungspersönlichkeiten wie Trainer Paul Maurice oder der Führungskern der Mannschaft um Kapitän Aleksander Barkov mit seinen Assistenten Aaron Eklbad und Matthew Tkachuk Sorge. Alleine bei diesem Quartett scheint es höchst unwahrscheinlich, dass sich jemand zurücklehnen wird.

FLA@NYR ECF, Sp1: Tkachuk erzielt das Eröffnungstor

Hinzu kommen tragende Stützen, die ähnlich besessen sind, wie die bereits genannten Spieler: Sam Reinhart, Sam Bennett oder Carter Verhaeghe haben alle dieses Gen, um weit über die Schmerzgrenze hinauszugehen.

Diese über Jahre etablierte Kultur in Florida wird dabei helfen, Abgänge zu kompensieren und Neuzugänge auf den nächsten wilden Ritt mitzunehmen. Ein Sättigungsgefühl scheint daher nur schwer vorstellbar.

Wer wird der neue Montour?

Wohl kaum ein Abgang schmerzt die Panthers so sehr wie der von Zwei-Wege-Verteidiger Brandon Montour. Aufgrund des nicht mehr vorhandenen Spielraums unterhalb der Gehaltsobergrenze musste Floridas General Manager Bill Zito den Stanley Cup Champion zu den Seattle Kraken ziehen lassen. Somit fehlt ein schneller, mobiler und offensiv-ausgerichteter Abwehrmann in den Top-4-Corps sowie auch im Powerplay. Wer also kann diese Lücke am ehesten füllen?

Eine externe Lösung wäre Adam Boqvist, der nach einem Buyout bei den Columbus Blue Jackets nach Sunrise stieß. Der 23-jährige Schwede schießt wie Montour rechts und gilt als dynamischer Skater mit gutem Umschaltspiel und offensiven Instinkten. Boqvist bliebt den Beweis, ein konstanter Scorer an der blauen Linie zu sein, noch schuldig. Das liegt auch an zahlreichen Verletzungen in den letzten Jahren. In der Vorsaison wurde er auf 35 Spiele (1-9-10) limitiert.

Tobias Bjornfot ist ebenfalls ein 23-jährige Schwede, der als kompletter Verteidiger mit gutem Passspiel und weichen Händen gilt. Auch bringt der Linksschütze mit 91 Kilogramm auch eine physische Komponente mit. Kommt Bjornfot nach einem schwierigen Jahr mit Spielen für fünf (!) unterschiedliche Vereine (Los Angeles Kings, Ontrario Reign, Vegas Golden Knights, Henderson Silver Knights, Florida Panthers) nun endlich an?

Der dritte Kandidat ist Uvis Balinskis. Der 28-jährige Lette ist ein starker Puck-Mover mit gutem Auge für seine Mitspieler. In der Vorsaison lief er sowohl für die Panthers in NHL (26 Spiele, 1-2-3) als auch für die Charlotte Checkers in der AHL (37 Spiele, 3-18-21) auf. Gelingt ihm nun der Durchbruch?

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Werden die Panthers wieder zur Knochenmühle?

In der regulären Saison 2023/24 teilten die Panthers die meisten Checks aller 32 Teams aus (2339 in 82 Spielen). Mit Niko Mikkola (198 Hits), Sam Bennett (173 Hits), Matthew Tkachuk (151 Hits) und Dmitry Kulikov (145 Hits) sind vier der Top-5-Hitter auch 2024/25 im Kader der Panthers. Einzig Ryan Lomberg (179 Hits; jetzt Calgary Flames) wird in diesem Bereich fehlen. 

In den Stanley Cup Playoffs 2024 wurde aus Floridas Hit-Parade endgültig eine Knochenmühle: Unglaubliche 1035 Checks ließen die Panthers in 24 Partien auf ihre Gegner einprasseln. Allen voran Sam Bennett (87 Hits), Tkachuk (72 Hits), Aaron Ekblad (71 Hits) und Eetu Luostarinen (64 Hits) teilten aus. Unter dem Top 5 war auch Oliver Ekman-Larsson (65 Hits), der sich den Toronto Maple Leafs anschloss.

Trotz dieser Abgänge hat Florida kaum etwas von seiner Checking-Power verloren und dürfte mit seiner Physis und seinem Körperspiel auch 2024/25 eine Menge Schaden anrichten. Neuzugänge wie Tomas Nosek (1,88 Meter groß, 93 Kilogramm schwer) und A.J. Greer (1,91 Meter, 94 Kilogramm) scheinen für den aufwändigen Stil von Trainer Maurice wie gebaut zu sein. Zudem geht Barkov, der die Selke Trophy als bester Defensivstürmer der NHL gewann, als gutes Beispiel für Laufstärke und bedingungslosen Einsatz voran.

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